Hirschland

Hirschland
Hirschland
Wappen von Hirschland
Hirschland (Frankreich)
Hirschland
Region Elsass
Département Bas-Rhin
Arrondissement Saverne
Kanton Drulingen
Gemeindeverband Communauté de communes d’Alsace Bossue.
Koordinaten 48° 50′ N, 7° 7′ O48.8369444444447.1119444444444260Koordinaten: 48° 50′ N, 7° 7′ O
Höhe 260 m (244–332 m)
Fläche 10,73 km²
Einwohner 325 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 67320
INSEE-Code
Website http://www.hirschland.net/

Schule und Rathaus

Hirschland ist eine französische Gemeinde im Département Bas-Rhin in der Region Elsass. Sie gehört zum Kanton Drulingen und zum Kommunalverband Alsace Bossue.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hirschland liegt im Krummen Elsass, 54 Kilometer nordwestlich von Straßburg, 12 Kilometer nordöstlich von Sarrebourg und 7 Kilometer südwestlich des Kantonshauptorts Drulingen, zwischen den Nachbargemeinden Baerendorf im Westen, Eschwiller im Nordosten und Rauwiller im Süden. Die Isch fließt durch das Gemeindegebiet.[2]

Geschichte

Hirschland war schon in gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 5. Jahrhundert) besiedelt. 1897 wurde eine Villa rustica und ein Basrelief entdeckt. Das Relief ist 1,57 Zentimeter hoch, 52 Zentimeter breit und 37 Zentimeter tief, es wird „Herkules von Drulingen“ (Hercule de Drulingen) genannt und steht im archäologischen Museum von Straßburg (Musée archéologique).[3]

Die Ortschaft wurde im 9. Jahrhundert als Hirselanden erstmals urkundlich erwähnt. Es wird angenommen, dass damals bevorzugt Hirse angebaut wurde. Warum der Name ab 1448 zu Hirschland wurde ist nicht geklärt. Heute zeigt das Gemeindewappen allerdings einen Hirsch. Im Mittelalter bis zur Reformation (1557) war Hirschland ein Wallfahrtsort zur Verehrung des Heiligen Adelphus (4. bis 5. Jh.). Der Ort gehörte zur Grafschaft Saarwerden. Im Dreißigjährigen Krieg vor allem von 1629 bis 1648 wurde die Ortschaft verwüstet. Viele Familien flohen vorübergehend nach Straßburg.

Nach dem Frieden von Rijswijk im Jahr 1697 wurden viele Schweizer Siedler, vor allem aus dem Kanton Bern, in Hirschland angesiedelt. Durch den Friedensschluss fiel die Ortschaft an dieGrafschaft Saarbrücken. Um 1730 beginnt eine Auswanderungswelle, viele Hirschlandais wandern in die Vereinigte Staaten, besonders nach Pennsylvania, oder nach Osteuropa aus. 1745 wurde Hirschland dem Vogt von Harskirchen unterstellt. 1793 fiel die Ortschaft an Frankreich. Im Zuge der Französischen Revolution erhielt sie den Status einer Gemeinde (als Herschland) und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung (unter dem heutigen Ortsnamen).[4]

Sehenswürdigkeiten

Evangelisch-lutherische Kirche

Das Kirchenschiff der evangelisch-lutherischen Kirche in Hirschland wurde 1755 nach den Plänen des Architekten Friedrich Joachim Stengel erbaut (1694–1787). Der Glockenturm der Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Die Ober- und Untermühle sind zwei ehemalige Getreidemühlen. Die Untermühle wurde 1860 gebaut und war bis 1945 in Betrieb. Die Obermühle wurde 1823 gebaut und war bis 1897 als Mühle in Betrieb, danach wurde sie in ein Sägewerk und eine Anlage zur Anlagen zur Steinzerkleinerung umfunktioniert. Sie war bis 1965 in Betrieb.[5]

Wirtschaft

Wichtige Erwerbszweige der Hirschlandais sind Ackerbau und die Zucht von Hausrindern, Hausschweinen und Hauspferden. Es gibt eine Molkereigenossenschaft vor Ort.[6]

Einzelnachweise

  1. Hirschland auf der offiziellen Webpräsenz der CC Alsace Bossue (französisch) Abgerufen am 18. Januar 2010
  2. Hirschland auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 18. Januar 2010
  3. Émile Espérandieu, Raymond Lantier: Recueil général des bas-reliefs de la Gaule romaine. 5, Imprimerie Nationale, Paris 1907, S. 489 (in archive.org, abgerufen am 18. Januar 2010). (französisch)
  4. Hirschland auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 25. Januar 2010
  5. Hirschland in der Base Mérimée des Ministère de la culture (französisch) Abgerufen am 25. Januar 2010
  6. http://www.quid.fr/communes.html?mode=detail&id=185&req=Hirschland&style=fiche Hirschland auf quid.fr (französisch) Abgerufen am 18. Januar 2010, seit dem 25. März 2010 nicht mehr abrufbar.

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