Hochhäuser in Zürich

Hochhäuser in Zürich


Wohnsiedlung Lochergut

Das Stadtbild von Zürich ist nicht von Hochhäusern geprägt. Auf Stadtgebiet gibt es lediglich rund 20 Bauten über 50 Meter Höhe. Dadurch erhalten die wenigen existierenden Hochhäuser eine besondere Bedeutung und Wirkung im Stadtbild.

Inhaltsverzeichnis

Gesetzliche Bestimmungen

Die städtische Bauordnung (Art. 9)[1] beschränkt den Bau von Hochhäusern auf Gebiete im Westen und im Norden der Stadt. Im Industriequartier, in Altstetten und im Zentrum von Oerlikon sind Bauten bis 80 Meter Höhe zugelassen (Hochhausgebiet I). In den angrenzenden Hochhausgebieten II und III gilt eine Obergrenze von 40 Metern.

Im Kanton Zürich regelt das kantonale Planungs- und Baugesetz, dass Bauten über 25 m als Hochhäuser gelten (§ 282). Sie müssen per Gesetz baulich einen Gewinn bringen und architektonisch besonders sorgfältig gestaltet werden. Für Hochhäuser gelten die gleichen Ausnützungsziffern wie für niedrigere Häuser, daher werden die vorgeschriebenen Freiflächen bei Hochhäusern entsprechend gross.

Geschichte

Kirchgemeindehaus Wipkingen

Vorläufer der 1930er Jahre

Während in amerikanischen Städten bereits gegen das Ende des 19. Jahrhunderts Hochhäuser errichtet wurden, setzte diese Entwicklung in Zürich erst in den 1930er Jahren ein. Lange Zeit waren Häuser mit mehr als sechs Stockwerken in Zürich verboten, weil die Leitern der Feuerwehr nicht weiter reichten.

Der Bau des Kirchgemeindehauses Wipkingen 1930–1932 durch Hans Vogelsanger und Albert Maurer war für Zürich daher ein Novum. Allerdings zählt ein Hochhaus für die Kirche nur bedingt als Hochhaus, schliesslich wurden Kirchen schon immer hoch gebaut. Kurze Zeit später entstand 1934/35 das kantonale Verwaltungsgebäude Walche der Gebrüder Pfister – als staatliches Gebäude ebenfalls nur aus architektonischer Sicht ein Hochhaus. Beide Gebäude, das Kirchgemeindehaus Wipkingen wie der Walcheturm, liegen zudem an Berghängen. Dadurch wirken die ohnehin nicht sehr hohen Gebäude noch kleiner.

Erste Boom-Phase ab 1960

Als erste eigentliche Hochhäuser in der Stadt Zürich gelten die beiden 1952 vom damaligen Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner errichteten Hochhäuser an der Ecke Letzigraben/Badenerstrasse.[2] In den 60er Jahren setzte dann ein eigentlicher Hochhaus-Boom ein. Das Wohnen im Hochhaus galt als modern, und eine Wohnung in einem Hochhaus war eine Art Statussymbol. Nach der Fertigstellung der Wohnsiedlung Lochergut im Jahre 1966 berichteten die Medien über das Wohnen im Hochhaus. Einige Jahre später wurden die Hardau-Hochhäuser fertiggestellt.

Die Begeisterung für Hochhäuser liess allerdings in den folgenden Jahren immer mehr nach; die Hardau verslumte regelrecht. Das Hochhaus zur Schanzenbrücke war eines der letzten, die bewilligt wurden, bevor eine vom Volk angenommene Initiative 1984 dem Hochhausbau in der Innenstadt ein Ende setzte.

Zweite Boom-Phase nach der Jahrtausendwende

Gegen das Jahr 2000 wurde das Verbot immer mehr gelockert. Eine Trendwende trat ein: Es wurden wieder neue Hochhäuser geplant und gebaut. Die Volksinitiative "40 Meter sind genug", welche sowohl die maximale Bauhöhe als auch das Hochhausgebiet reduzieren wollte, wurde am 29. November 2009 an der Urne klar abgelehnt.[3] Zur Zeit sind in Zürich West und im Leutschenbachquartier etwa ein Dutzend Hochhäuser im Bau oder in Planung, darunter der Prime Tower als bislang höchstes Gebäude der Schweiz.

Gebaute Hochhäuser

Daten

Kreis Name/Adresse Höhe Stockwerke Fertigstellung
5 Prime Tower, Maag-Areal (beim Bahnhof Hardbrücke) 126 m 36 2011[4]
4 Hardau 1, Bullingerstrasse 95 m 33 1978
11 Sunrise Tower, Hagenholzstrasse 88 m 26 2005
4 Hardau 2, Bullingerstrasse 86 m 30 1978
11 Swissôtel Zürich, beim Bahnhof Oerlikon 85 m 23 1972
5 Mobimo Tower (Turbinenstrasse 18–20)[5] 81 m 24 2011
4 Hardau 3, Bullingerstrasse 78 m 27 1978
5 Migros-Hochhaus, Limmatplatz 74 m 20 1981
4 Hardau 4, Bullingerstrasse 72 m 23 1978
4 Werd-Hochhaus, Werdstrasse 75 70 m 18 1975
3 Bettenhochhaus Stadtspital Triemli 70 m 18 1970
6 Hotel Marriott, Neumühlequai 42 66 m 19 1973
11 SFDRS Hochhaus, Leutschenbachstrasse 64 m 13
3 Lochergut, Ecke Badenerstrasse/Seebahnstrasse 62 m 21 1966
5 Bluewin Tower, Hardturmstrasse 3 60 m 1971
7 Bettenhochhaus Universitätsspital Zürich 59 m
7 Personalhochhaus Universitätsspital Zürich 57 m 17 1959
9 Hochhaus Grünau, Grünauring 20 57 m 20 1975[6]
11 LeutschenTower (Leutschenbachstrasse)[7] 56 m 19 2011
5 Migros Herdern, Pfingstweidstrasse 101 52 m 17 1970
9 Hochhaus Obsidian, beim Bahnhof Altstetten 52 m 2005
2 Hochhäuser Sihlweid, Leimbachstrasse 215 & Sihlweidstrasse 1 19 & 17
2 Hochhaus zur Palme, Bleicherweg 33 50 m 14 1964
2 Hochhaus zur Schanzenbrücke, Stockerstrasse 64 [8] 50 m 13 1989
11 Business Center Andreaspark (Leutschenbach-Quartier)[9] 50 m 13 2009[10]
11 Airgate, Thurgauerstrasse 40 50 m 12
9 Bourquin-Areal (Luggwegstrasse/Albulastrasse, Altstetten)[11] 47 m 14 2010
1 SIA-Hochhaus, Selnaustrasse 16 46 m 13 1970
12 Hirzenbachstrasse 77 45 m
12 Ecke Luchwiesenstrasse/Winterthurerstrasse 45 m 18
9 IBM Hochhaus, beim Bahnhof Altstetten 44 m 14 2005
3 Hochhäuser am Letzigraben, Ecke Letzigraben/Badenerstrasse 33 m 12 1952
1 Hochhaus zur Schanze, Talstrasse 65 44 m 14 1962
1 CHN-Gebäude der Umweltwissenschaften ETH Zürich, Universitätstr. 22 43 m
9 James, Ecke Flüelastrasse/Anemonenstrasse 40 m 13 2007
3 Hochhaus Stadtsiedlung Talwiesen Binz, Binzallee 4-6 40 m 13 2008
11 Binzmühlehof, Friesstrasse 8 40 m 12
11 Gubelstrasse 28 40 m
11 Kügeliloostrasse 89 38 m
11 Zentrumsüberbauung Dorflinde Oerlikon 37 m 1975[12]
2 Seestrasse 345 37 m
12 Alterssiedlung Hirzenbach, Hirzenbachstrasse 85 35 m 12 2009
7 Waldhaus Dolder 35 m 1972[13]
11 Schaffhauserstrasse 443 32 m
9 Bahnhof Zürich Altstetten 32 m 1966

Hardau-Hochhäuser

Die Hardau-Hochhäuser

Die vier Hardau-Hochhäuser prägen das Stadtbild schon lange: Sie wurden zwischen 1976 und 1978 nach Plänen von Max Peter Kollbrunner erbaut. Sie stehen im Hardquartier im Zürcher Kreis 4 und sind reine Wohnhäuser ohne Büro- oder Gewerberäume. Der grösste der vier Türme mit 92 Metern Höhe war lange Zeit das höchste Gebäude in der ganzen Stadt.

Sunrise Tower

Sunrise Tower

Der Sunrise Tower in Oerlikon mit seinen zwei 88 und 72.5 Meter hohen Türmen heisst offiziell Hochhaus Hagenholzstrasse, wurde im Jahr 2005 fertiggestellt und ist gemeinsam mit dem neu entstehenden MainTower Bestandteil der Gesamtüberbauung Quadro rund um den Quadroplatz. Mit dem Sunrise Tower, der etwas abseits des Stadtzentrums steht, bewilligte der Stadtrat zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder ein Hochhaus.

Im Jahr 2010 trat Sunrise das Gebäude an die Bank Credit Suisse ab. Der Schriftzug wurde entsprechend angepasst [14].

Swissôtel Zürich

Swissôtel

Das ungefähr 85 Meter hohe Swissôtel-Hochhaus gegenüber dem Bahnhof Oerlikon wurde 1972 erbaut und ist ein reiner Hotelkomplex. Es ist das dritthöchste Gebäude in Zürich (nach dem Sunrise Tower und vor dem kleinsten der vier Hardau-Hochhäuser). Früher hiess es Hotel International.

Am 14. Februar 1988 brach im Restaurant im obersten Teil des Gebäudes ein Grossbrand aus, verursacht durch Selbstentzündung beim Nachfüllen eines Rechauds. Das Unglück forderte 6 Tote und verursachte einen Gebäudeschaden in der Höhe von 7.8 Millionen Schweizer Franken.[15]


Migros-Hochhaus

Migros-Hochhaus

Das Migros-Hochhaus befindet sich am Limmatplatz. Im Jahr 2004 wurde die Sanierung des Gebäudes nach Minergie abgeschlossen. Es beherbergt den Hauptsitz von Migros Schweiz. Zählt man die Hardauhäuser nur einmal, ist der Migros-Hauptsitz das vierthöchste Gebäude in der Stadt.

Werd-Hochhaus

Verwaltungszentrum Werd, auch Werdhochhaus genannt

Das Werd-Hochhaus im gleichnamigen Quartier ist ungefähr 70 Meter hoch. Der Gebäudekomplex wurde ursprünglich von der UBS errichtet und genutzt, bis er durch einen Neubau in Altstetten überflüssig wurde. Im Jahr 2000 wurde das Werd-Hochhaus an die Stadt verkauft und beherbergt heute einen Teil der Zürcher Stadtverwaltung. Dem Kauf ging eine Volksabstimmung voraus.

Universitätsspital

Bettenhochhaus des Unispitals hinter der Semper-Sternwarte
Personalhochhaus beim Unispital

Zum Universitätsspital im Hochschulquartier gehören zwei Hochhäuser: das Bettenhochhaus und das Personalhochhaus. Das Bettenhochhaus mit seiner eher gedrungenen Form gehört wegen seiner hellen Farbe, der erhöhten Hanglage und dem Fehlen weiterer Hochhäuser in unmittelbarer Nähe zu den markantesten Bauten in Zürichs Skyline. Das schlanke Personalhochhaus (auch Schwesternhochhaus genannt) bei der Tramhaltestelle Platte wurde 1956 bis 1959 nach den Plänen von Jakob Zweifel erbaut.

Stadtspital Triemli

Triemlispital

Das Stadtspital Triemli gilt mit knapp 70 Metern Höhe ebenfalls als Hochhaus. Es steht am Stadtrand am Fusse des Uetlibergs und bietet eine gute Aussicht auf Stadt und Zürichsee. Neben dem eigentlichen Spital stehen talseitig drei Personalhochhäuser, die gleichzeitig mit dem Spital 1970 erbaut wurden.

Hotel Marriott

Hotel Marriott

Das Hotel Marriott ist ein Luxushotel am Neumühlenquai an der Limmat (683176 / 248555)47.382588.54012. Bevor es von der Marriott-Gruppe übernommen wurde, hiess es Hotel Zürich.

Wohnsiedlung Lochergut

Wohnsiedlung Lochergut
Einkaufsläden

Die Wohnsiedlung Lochergut am Rande des Quartiers Hard (681469 / 247824)47.376228.51738 ist 62 Meter hoch, damit wird es sogar von den Grossmünster-Türmen überragt. Wegen ihrer Breite ist die Siedlung dennoch sehr markant. Der Gebäudekomplex wurde 1963–1966 nach den Plänen von Karl Flatz erbaut und besteht nur aus Wohnungen. Im Erdgeschoss bestand eine teilweise vorgelagerte, unwirtliche Ladenpassage, die mit der 2005 begonnen Renovation geschlossen wurde. Seit der Eröffnung des vollständig umgestalteten Erdgeschosses im Frühjahr 2006 richten sich die Ladenlokale mit grossen Schaufenstern zur Badenerstrasse und dem als Boulevard gestalteten Strassenraum.

Der bekannteste Mieter im Lochergut war Max Frisch, welcher im obersten Stockwerk eine Wohnung besass.

Migros Herdern

Migros Herdern

Ebenfalls über 50 Meter misst das Bürogebäude der Migros-Genossenschaft Zürich. Es steht an der Pfingstweidstrasse 101.

Obsidian und IBM-Hochhaus

Hochhaus Obsidian
IBM Hochhaus

Das Hochhaus Obsidian ist ein reines Bürohochhaus (Höhe: 52 Meter) nahe dem Bahnhof Altstetten. Es wurde Anfang 2005 fertiggestellt.

Ein vorgehängter Teil der Fassade ist vollständig in schwarz getöntem Glas gehalten, was dem Gebäude das typische Erscheinungsbild eines Obsidians verleiht. Auch im Innern wird das Konzept des schwarzen Steins weitergezogen, so in den Aufzügen und den Toiletten.

Genutzt wird das Gebäude von der Helbling-Gruppe, dem grössten Schweizer Ingenieur-Dienstleistungsunternehmen.

Im obersten 15. Stock befindet sich neben Konferenzräumen auch eine Terrasse, welche durch die getönten Fassadenelemente von aussen nicht als solche erkennbar ist.

Fahrradunterstand in der Morgensonne

Einen farblichen Kontrast dazu bilden die Unterstände für Kehrichtcontainer und Fahrräder, welche aus rostendem Stahl gebaut sind.

Zusammen mit dem Turm des IBM-Neubaus von Max Dudler auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlage der SBB bilden die Hochhäuser ein Stadttor zu Zürich von Westen her. Das IBM-Hochhaus ist zudem einer der grössten Minergie-Bauten.

Bahnhof Altstetten

Altstettener Bahnhof im Abendrot

Der Bahnhof Altstetten ist in mehrerer Hinsicht speziell: Erstens oblag die Bewilligung dieses Hochhauses nicht der Stadt, da das Land dem Bund gehört und die SBB auf diesem Land ohne die sonst notwendige kommunale Bewilligung bauen dürfen. Zweitens ist es ein relativ frühes Hochhaus, das 1966 gleichzeitig mit der Wohnsiedlung Lochergut fertiggestellt wurde. Wie dieses ist auch der Bahnhof stark in die Breite gezogen, beide wirken von der Seite schmal.

Drittens weist der Bahnhof eine klare Sprache auf. In der nördlichen gleisseitigen Fassade bilden Brüstungen und Balkone klare horizontale Streifen, eine begrenzte Anzahl Fenster minimiert den Lärm. Im Süden, bei der dem Altstettener Platz zugewandten Fassade, dominiert ein feineres Rechteckmuster. Mit etwas Fantasie lässt sich ein Bahnhof voller Züge von oben erkennen: Die Brüstungen bilden die Perrondächer, die Balkone und die Fenster bilden abwechslungsweise Wagen.

Die SBB erstellten zu dieser Zeit ihre Bauten selbst, der Bahnhof stammt vom SBB-Chefarchitekten der Region Zürich–Ostschweiz–Graubünden, Max Vogt.

Drei Hochhäuser in Leimbach

Eines der beiden helleren Leimbacher Hochhäuser
Das Waschbetonhochhaus in Leimbach

Die drei als Wohnhäuser genutzten Hochhäuser in Zürich-Leimbach prägen heute das Bild des Quartiers am Stadtrand. Die Gebäude liegen leicht erhöht in einer Mulde zwischen Uetliberg und Entlisberg im Südwesten der Stadt. Die Hochhäuser sind ca. 60 m hoch. Mit der Linie 70 der VBZ und der SZU ist die Siedlung gut erreichbar. Zwei der Hochhäuser sind mit neutral grauem glatten Beton gebaut, das dritte jedoch besteht aus bräunlichem Waschbeton und besitzt rote Fassadenelemente.

Hochhaus zur Schanze

Hochhaus zur Schanze

Das Hochhaus zur Schanze ist ein Bürogebäude von Werner Stücheli (1916–1983) und René Herter aus dem Jahre 1962. Stücheli war ein engagierter Befürworter von Hochhäusern in Zürich. Das Hochhaus genügt hohen architektonischen Ansprüchen, man beachte die feingliedrige Einteilung der Fenster, den leichten Versatz des ganzen Hauses und die horizontalen Bänder bei den Stockwerken. Das Haus wurde zwischen 2000 und 2002 zuerst saniert und anschliessend von 13 auf 14 Stockwerke erhöht. Bei dieser Aufstockung kamen das Penthouse und der sehr hohe Liftaufbau hinzu. Die Fahne zuoberst auf dem Liftaufbau soll die Wirkung als Dampfer unterstreichen. Das Haus liegt in der Nähe des Zürichsees und dessen grösster Schifflände am Bürkliplatz, wegen seiner Höhe ist es vom See sehr gut zu erkennen. Im Sockelbau befindet sich eine Verkaufsstelle von Lista.

Hochhaus zur Palme

Hochhaus zur Palme, Bleicherweg 33

Das 50 m hohe Hochhaus zur Palme im Enge-Quartier mit seinem windmühlenartigen Grundriss von Max Ernst Haefeli, Werner Max Moser und Rudolf Steiger gab in Zürich seinerzeit viel zu reden. Erbaut zwischen 1959 und 1964 war es eines der frühen Hochhäuser in Zürich und stand ganz im Zeichen des als fortschrittlich geltenden Automobils: Im Erdgeschoss befanden sich von Anfang an eine Tankstelle, ein Schnellimbiss (Silberkugel) sowie eine Bankfiliale (Schweizerische Kreditanstalt). Das Dach des Sockelbaus ist über zwei freitragende spiralförmige Rampen als Parkgelegenheit nutzbar. Im ersten Untergeschoss befindet sich eine Einstellgarage mit Waschboxen. Der Name Hochhaus zur Palme stammt vom Vorgängerbau, einer 1837 vom Architekten Hans Conrad Stadler fertiggestellten Villa mit grossem und reich bewachsenem Garten. Haefeli, Moser und Steiger erhielten für ihr Gebäude international Anerkennung, jedoch blieb ihnen die Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich versagt.

Hochhaus zur Schanzenbrücke

Hochhaus zur Schanzenbrücke

Das Hochhaus zur Schanzenbrücke wurde 1989 fertiggestellt. Der Name leitet sich von der Brücke über den Schanzengraben ab, neben der sich das Haus befindet. Mieterin ist hauptsächlich die UBS. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Restaurants.

Das Haus bildet für sich allein eine Einheit. Durch die glänzende Aluminiumfassade dominiert es weniger aufdringliche Bauten wie das Hochhaus zur Schanze optisch.

Bluewin Tower

Der Bluewin Tower in Zürich West steht auf dem Sulzer-Areal beim Escher-Wyss-Platz und hat eine Höhe von rund 60 Metern. Bis Mitte der 90er Jahre wurde das Haus vom Sulzer-Konzern genutzt. Seit der Neueröffnung im Jahr 2003 strahlt es nachts in hellem Blau. Die offizielle Bezeichnung des Gebäudes hat mehrfach geändert: Mit dem Einzug von Bluewin wurde aus dem einstigen Mobimo Tower der Bluewin Tower; nach der Eliminierung der Marke Bluewin heisst das Hochhaus nun Swisscom Tower.[16]

SIA-Hochhaus

Rauchwolken über dem SIA-Hochhaus am 25. Mai 2007
Zustand kurz vor der Renovation

Das 1967–1970 erbaute SIA-Hochhaus ist nur 46 m und 13 Stockwerke hoch. Es beherbergt in den obersten Stockwerken den Verband Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, abgekürzt SIA, der neuerdings auch Eigentümer ist. Der Bau wurde von Werner Stücheli angeregt; Architekt war Hans von Meyenburg. Ursprünglich war geplant, das als Altersheim dienende Gebäude an der Selnaustrasse 18 abzureissen und einen Freiraum zu schaffen. Diese Pläne wurden durch die Unterschutzstellung des nach englischen Vorbildern gebauten historistischen Gebäudes untergraben.

Charakteristisch für den Bau war eine enge, spiralförmige Fluchttreppe aus Beton an der Aussenwand des Gebäudes. Diese genügte heutigen Anforderungen nicht mehr und wurde bei der Renovation abgerissen. Für die Renovation hat sich wie bereits für das Hochhaus zur Schanze das Büro Romero & Schaefle qualifiziert. Vor der Renovation war die Schweizerische Kreditanstalt Mieterin und Miteigentümerin.

Der Bau ist nach der Renovation kaum wiederzuerkennen, da die Fassade stark verändert wurde. Erhalten blieb einzig der Fassadenvorsprung aus Sichtbeton, in der restlichen Fassade wurden die mit Markisen ausgestatteten senkrechten Fenster ersetzt. Die neue Haut besteht aus einer vorgehängten Doppelfassade mit abwechslungsweise nach vorne und hinten gekippten markisenlosen Fenstern.

Hochhäuser am Letzigraben

Wohnhochhaus Letzgraben

Die beiden gleichartigen Hochhäuser am Letzigraben etwas ausserhalb des Stadtzentrums weisen einen Y-förmigen Grundriss auf, typisch für die Bauzeit 1951/1952. Erbaut wurden die Gebäude mit 12 Geschossen nach Plänen von Albert Heinrich Steiner.

Das Land für die Häuser wurde seinerzeit im Baurecht an eine Aktiengesellschaft abgetreten, was sich bis heute nicht mehr wiederholt hat. Am 27. November 2005 akzeptierten die Stadtzürcher Stimmbürger eine Regelung, die den Baurechtsvertrag vorzeitig durch einen neuen ablöste. Dieser bringt der Stadt 334'000 Fr. statt bisher 60'000 Fr. pro Jahr ein. Im Gegenzug behält die gewinnorientierte Aktiengesellschaft die Häuser bis ins Jahr 2066 (ohne Vertragsveränderung wären die Häuser im Jahr 2021 an die Stadt Zürich gefallen).

Die beiden Häuser am Letzigraben sind die ersten Wohnhochhäuser in Zürich. Nur das Kirchgemeindezentrum Wipkingen und der Walcheturm (städtische Verwaltung) sind ältere Hochhäuser. Daher handelt es sich aus Sicht des Denkmalschutzes um ein Schutzobjekt kommunaler Bedeutung.

James

Hochhaus James

Im Rahmen der Überbauung James wurde 2007 das 40 Meter hohe Langhaus mit 13 Stockwerken fertiggestellt. Es befindet sich in der Ecke Flüela-/Anemonenstrasse in Albisrieden, unweit des Stadions Letzigrund. Die Überbauung wurde vom Architekten Patrick Gmür für den Immobilienfonds UBS Sima erstellt. Ihren Namen hat sie vom Concierge-Service, der den Mietern zur Verfügung steht.[17]

Stadtsiedlung Talwiesen Binz

Wohnhochhaus Talwiesen Binz

Das Wohnhochhaus mit 13 Stockwerken in der Überbauung Talwiesen im Binz-Quartier auf dem ehemaligen Werkhofgelände der Bauunternehmung Hatt-Haller wurde 2008 fertiggestellt.

Siedlung Hirzenbach

Das 2007 bis 2009 erstellte Hochhaus an der Hirzenbachstrasse 85 im Hirzenbach-Quartier ist 35 Meter hoch. Auf 12 Stockwerken beherbergt es 55 Alterswohnungen nach Minergie-Standard.[18]

Hochhäuser im Bau

Skyline Zürich West mit Prime Tower und Mobimo Tower
Prime Tower im Bau (durchsichtig) mit Hardau Hochhäuser im Hintergrund
Kreis Name/Adresse Höhe Stockwerke Bauzeit
3 Credit Suisse Uetlihof[19] 40 m 11 2009–2011
3 Neues Bettenhaus Stadtspital Triemli[20] 14 2008–2012
4 Europaallee (Sihlpost-Areal beim Hauptbahnhof)[21] 54 m 15 2009–2019
5 Toni-Areal (Ecke Pfingstweid-/Duttweilerstrasse)[22] 75 m 22 2009–2012
5 Hochhaus Hard Turm Park[23] 80 m 24 2010–2014
5 Löwenbräu-Areal, Limmatstrasse[24][25] 70 m 21 2009–2013
5 Escher-Terrassen, Hardturmstrasse 5, Escher-Wyss-Areal[26] 60 m 19 2011–2013[27]
11 MainTower (Ecke Thurgauer-/Hagenholzstrasse)[28] 60 m 17 2009–2011
11 Vertex (beim Sunrise Tower)[29] 50 m 14 2010–2012
11 Andreaspark G3[30] 42 m 14 2010–2012
9 WestLink Connex 50 m 15 2011-2013
12 Hirzenbachstrasse 165 12 2011–2013

Projekte in Planung

Nicht realisierte Projekte

Kleeblatt-Hochhaus

Ein weiteres grosses Projekt war ein von Theo Hotz geplantes kleeblattförmiges Hochhaus von 92 m Höhe beim Tramdepot Hard am Escher-Wyss-Platz. Mit der Planung dieses Gebäudes wurde nach einem Anstoss durch den Gemeinderat bereits 1989 begonnen, das Projekt wurde aber zeitweise eingefroren. Im Jahre 2003 wurde das Projekt reaktiviert und die Planung ohne Ausschreibung oder neuen Wettbewerb an Theo Hotz vergeben. Dies bewegte einen anderen Architekten zu einer Beschwerde, welche vom Verwaltungsgericht gutgeheissen wurde. Die Stadt liess sich vom Entscheid vorerst nicht beeindrucken, was ihr die Kritik der Uneinsichtigkeit einbrachte. Es wurde geprüft, ob das Haus allenfalls realisiert werden könnte, indem die Stadt Hotz die Rechte an den Plänen abkauft und selbst bauen lässt.

Inhaltlich wurde das Projekt kritisiert, weil im langgezogenen Sockelgebäude ein Tramdepot zu liegen käme. Damit würde eine anwohnerfreundliche Nutzung durch Läden und Gewerbe verunmöglicht. Zudem entstünde eine lange Barriere zwischen der Limmat und der Hardstrasse, was im Hinblick auf Kriminalität zu einem schwer kontrollierbaren Raum führen würde.

Im April 2009 beschloss der Zürcher Stadtrat, das Projekt aus Kostengründen nicht weiterzuverfolgen.[45]

Weblinks

 Commons: Hochhäuser in Zürich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bauordnung der Stadt Zürich
  2. Wie die «Hochhausfrage» in Zürich eine rasche Antwort fand: Die Wohnhochhäuser beim Letzigrund als Startschuss für eine rasante Hochhausentwicklung, NZZ vom 16. Oktober 2008
  3. 40 Meter sind den Zürchern nicht genug. www.tagesanzeiger.ch, abgerufen am 5. Dezember 2009
  4. http://www.20min.ch/news/zuerich/story/31322056
  5. http://www.mobimotower.ch
  6. http://www.emporis.com/en/wm/st/?id=159478
  7. http://www.leutschentower.ch
  8. http://www.ebp.ch/files/projekte/erdbebensicherheithochhausschanzenbruecke.pdf
  9. http://www.andreaspark.ch
  10. http://www.steiner.ch/runappl.html/Andreaspark_BCA_Z%C3%BCrich?wm=a%2820%29&os20=a%28dl%29d%28279%29&ext=.
  11. http://www.connect-zuerich.ch/select/business/konzept
  12. http://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/hochbau/geplante_bauten/dorflinde.html
  13. http://de.wikipedia.org/wiki/The_Dolder_Grand#Waldhaus_Dolder
  14. Tages-Anzeiger Online vom 11. Mai 2010.
  15. KATARISK - Katastrophen und Notlagen in der Schweiz: Eine Risikobeurteilung aus der Sicht des Bevölkerungsschutzes PDF
  16. Hochhäuser wie in Babylon, Tages-Anzeiger vom 12. Mai 2010
  17. http://www.james.ch
  18. Stadt Zürich: Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW)
  19. http://www.credit-suisse.com/news/de/media_release.jsp?ns=41199
  20. http://www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/hochbau/geplante_bauten/stadtspital_triemli/neues_bettenhaus.html
  21. http://www.europaallee.ch
  22. http://www.toni-areal.ch
  23. http://www.hardturmpark.ch
  24. Stadt Zürich, Hochbaudepartement
  25. «Für mehr Freiraum brauchts mehr Dichte», www.tages-anzeiger.ch, 24. Juni 2009
  26. http://daten.allreal.ch/presse/db/db-escherterrassen.pdf
  27. http://www.escherterrassen.ch/escherterrassen/medienmitteilungen.htm?id=4292&referer=index.htm
  28. http://www.maintower.ch
  29. http://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/leutschenbach/projekte_in_planung/quadro.html
  30. http://www.steiner.ch/runappl.html/Objektblatt_Andreaspark_G3_Z%C3%BCrich?wm=a%2820%29&os20=a%28dl%29d%28493%29&ext=.
  31. Silo-Hochhaus nimmt erste Hürde, www.nzz.ch, 10. Februar 2010
  32. Swissmill plant 110 Meter hohes Getreidesilo am Sihlquai, www.tagesanzeiger.ch, 15. Juni 2009
  33. http://www.sbb.ch/sbb-konzern/ueber-die-sbb/projekte/immobilien/zuerich-altstetten-westlink.html
  34. http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/80-neue-Wohnungen-am-Bahnhof-Altstetten/story/24198444
  35. http://www.steiner.ch/runappl.html/Objektblatt_SkyKey_Z%C3%BCrich?wm=a%2819%29&os19=a%28dl%29d%28408%29&ext=.
  36. http://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/leutschenbach/projekte_in_planung/steiner_areal.html
  37. http://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/leutschenbach/projekte_in_planung/kissling-areal.html
  38. http://www.emporis.com/application/?nav=building&id=1158012
  39. http://www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/entwicklungsgebiete/leutschenbach/projekte_in_planung/kissling-areal.html
  40. http://mct.sbb.ch/mct/immobilien_projekte_letzibach-jurybericht
  41. http://mct.sbb.ch/mct/immobilien/immobilien_projekte/immobilien_projekte_letzibach.htm
  42. http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/wohnen_im_hochhaus_an_der_weststrasse_1.12423803.html
  43. http://www.loeligerstrub.ch
  44. http://www.architektur-technik.ch/web/internetAxT.nsf/0/6E924CE14EC19273C12579140024558B?OpenDocument&list=7AA6B11892F6737FC12577B30044005A
  45. Kleeblatt-Hochhaus nach 20 Jahren Planung begraben, www.tagesanzeiger.ch, 29. April 2009
Kreis Name/Adresse Höhe Stockwerke Bauzeit
5 Swissmill Getreidesilo[31][32] 110 m 2010–2012
9 WestLink Wien[33] 80 m 21 geplanter Baubeginn: April 2011[34]
11 Sky Key Andreaspark[35][36] 63 m 18 2011–2014
11 Hochhaus Kissling-Areal[37] 60 m[38] 19 geplanter Baubeginn: 2012 [39]
5 Areal Letzibach, Teilareal C 47 m [40] geplanter Baubeginn: 2013[41]
3 Hochhaus Weststrasse 35 m [42] 11 geplanter Baubeginn: 2011[43]
5 Zölly 77 m 23 2012-2014[44]

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