- Wildalpen
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Wildalpen Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Liezen Kfz-Kennzeichen: LI Fläche: 203,09 km² Koordinaten: 47° 39′ N, 14° 59′ O47.6514.983333333333609Koordinaten: 47° 39′ 0″ N, 14° 59′ 0″ O Höhe: 609 m ü. A. Einwohner: 537 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 2,64 Einw. pro km² Postleitzahl: 8924 Vorwahl: 03636 Gemeindekennziffer: 6 12 51 NUTS-Region AT222 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Wildalpen 91
8924 WildalpenWebsite: Politik Bürgermeister: Karin Gulas (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(9 Mitglieder)Lage der Gemeinde Wildalpen im Bezirk Liezen (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Wildalpen ist eine österreichische Gemeinde mit 537 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im steirischen Bezirk Liezen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort Wildalpen selbst liegt am Nordfuß des Hochschwabmassivs im Salzatal, direkt an der Salza. Die Ausdehnung erreicht jedoch eine Fläche von über 200 km² (203,08 km²), was ungefähr der halben Stadt Wien entspricht. Wildalpen ist ein sehr berühmtes Jagd- und Forstgebiet. Es gibt (Hoch)-Wild verschiedenster Arten.
In Wildalpen fand etwa 4000 v. Chr. der größte Bergsturz der Hochschwabgruppe statt. Eine gewaltige Felsmasse brach vom Ebenstein und Brandstein ab und sackte nach Norden ab. In weiterer Folge zerlegte sich die Sturzmasse und donnerte als Sturzstrom bis über den heutigen Ort Wildalpen hinaus in das Salzatal.[1]
Geschichte
Die Besiedelung erfolgte von dem im Jahr 1072 gegründeten Stift Admont aus. Die Eisenverarbeitung brachte dem Ort bis zum Abzug der Innerberger Hauptgewerkschaft 1838 Wohlstand. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. 1910 wurde die II. Wiener Hochquellenwasserleitung in Betrieb genommen. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Schauspieler Hans Thimig, dessen Familie ein Sommerhaus in Wildalpen besaß, für kurze Zeit Bürgermeister der Gemeinde. Von 1945 bis 1955 war Wildalpen Teil der englischen Besatzungszone in Österreich. Im Jahre 2010 kam ein sensationeller Fund ans Tageslicht. In der Arzberghöhle in Wildalpen wurde eine Klinge aus Radiolarit, einem feuersteinähnlichen Gestein, gefunden. Diese wird, durch Radiokarbonbestimmungen an Höhlenbärenresten der Arzberghöhle, auf ein Alter von 29 000 bis 36 000 Jahren geschätzt. Dies beweist, dass der Mensch schon vor etwa 30 000 Jahren im Hochschwabgebiet unterwegs war.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bekannt ist Wildalpen vor allem als Quellgebiet der II. Wiener Hochquellenwasserleitung. Deshalb ist mehr als die Hälfte des Gemeindegebietes als Quellschutzgebiet unter Naturschutz. Diese Fläche muss aufwendig beforstet werden. Dafür gibt es eigene Magistratsabteilungen der Stadt Wien.
Von hier aus fließen in freiem Gefälle täglich rund 220.000 m³ Wasser nach Wien. In der I. Wiener Hochquellenwasserleitung braucht das Wasser etwa 24 Stunden, in der Zweiten Wiener Hochquellenleitung 36 Stunden, bis es in Wien angelangt ist.
Die Gemeinde Wien ist durch das Wasserwerk und den damit verbundenen Forstbetrieben in der sonst strukturarmen Gegend ein wichtiger Arbeitgeber.
Neben der Gemeinde Wien wurde im Jahr 2002 die Wildalpen Wasserverwertungs GmbH gegründet, Quellwasser der Seisensteinquelle in Flaschen abfüllt und vermarktet. Obwohl die Quelle etwa 1,2 Millionen Liter Wasser pro Jahr liefert, werden dabei nur maximal 650.000 Liter abgefüllt und vermarktet.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Heimat-, Pfarr- und Wasserleitungsmuseum
- Wallfahrtskirche zur schmerzhaften Gottesmutter Maria
- Kläfferquelle
Sport und Freizeit
- Freibad Hinterwildalpen
- Hallenbad mit Sauna
- Kajak
- Rafting
- Canyoning
- zahlreiche, gut markierte Wanderwege
- Kneippweg (beginnt neben dem Hallenbad)
- Tennisplatz
- Langlaufloipe im Ortsteil Hopfgarten
- Eisstockschießen (Ortsteil Winterhöhe)
- Schipiste mit Baby- und Familienlift
- Radfahrmöglichkeiten (Alpentour)
- Back Country
- Schitouren
- Schneeschuhtouren
- Jagd
Vereine
- Berg- und Naturwacht
- Bergrettungsdienst
- Brauchtumsgruppe Teufelssee-Pass (Krampus)
- Elektrizitätsgenossenschaft Wildalpen
- Elternverein
- Freiwillige Feuerwehr
- Fremdenverkehrsverein Betriebe
- Motorrad- u. Oldtimerclub
- Museumsverein
- Musikkapelle
- Naturfreunde Österreich Ortsgruppe Wildalpen
- Pensionistenverein
- Schützengesellschaft Wildalpen
- Skiverein Wildalpen
- Sportklub Wildalpen
- Steirischer Jagdschutzverein
- Tourismusverband Wildalpen
- Österr. Kameradschaftsbund Ortsverband Wildalpen
- Österr. Rotes Kreuz
Weblinks
Commons: Wildalpen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Kellerer-Pirklbauer et al. (2009): Der Bergsturz von Wildalpen (Hochschwab, Steiermark): Neue dendrochronologische Ergebnisse eines Baumfragments aus der Bergsturzablagerung. Abgerufen am 29. Okt. 2010
- ↑ Sensationeller Fund im Naturpark Steirische Eisenwurzen: 30.000 Jahre alte Steinklinge in Wildalpen entdeckt, abgerufen am 13. März 2011
- ↑ Austria Forum:Wildalpen abgerufen am 23. März 2010
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