- Horst Stechbarth
-
Horst Stechbarth (* 13. April 1925 in Tzschecheln, Landkreis Sorau, Brandenburg (heute Polen)) war von 1972 bis 1989 Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung im Ministerrat der DDR und Chef der Landstreitkräfte der NVA.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Der Sohn eines Landwirtes erlernte den Beruf eines Landwirtschaftsgehilfen. In diesem Beruf arbeitete Stechbarth von 1939 bis 1943. Er wurde 1943 zum Reichsarbeitsdienst einberufen und wurde NSDAP-Anwärter. 1943 wurde er Mitglied der NSDAP[1] und diente von 1943 bis 1945 als Panzergrenadier in der 3. Panzer-Division; er ging als Unteroffizier von 1945 bis 1948 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung arbeitete Horst Stechbarth als Landarbeiter.
Am 1. März 1949 trat er in die Kasernierte Volkspolizei ein. Stechbarth diente sich vom Gruppenführer bis zum Kommandeur der KVP-Bereitschaft Eggesin hoch. In den Jahren 1954 bis 1955 war er Offiziershörer an der Hochschule für Offiziere und anschließend Stellvertreter und dann Kommandeur der 1. Mot.Schützen-Division in Potsdam. Von 1959 bis 1961 absolvierte Stechbarth ein Studium an der Generalstabsakademie der UdSSR. Als Generalmajor war er von 1964 bis 1967 Chef des Militärbezirkes V (Neubrandenburg) der Landstreitkräfte. Nach seiner Beförderung zum Generalleutnant am 2. November 1970 hatte Stechbarth von 1972 bis 1989 die Ämter des Stellvertretenden Ministers für Nationale Verteidigung und des Chefs der Landstreitkräfte (LaSK) der NVA inne. Anlässlich des 20. Jahrestages der NVA am 1. März 1976 wurde er zum Generaloberst befördert. Von 1976 bis 1989 gehörte Stechbarth dem ZK der SED an.
Am 31. Dezember 1989 ging Horst Stechbarth ebenso wie Wolfgang Reinhold und Horst Brünner in den Ruhestand.
Als Chef der Landstreitkräfte kommandierte Stechbarth die alljährliche Ehrenparade auf der Karl-Marx-Allee in Berlin anlässlich des Feiertages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober; so auch die letzte Parade dieser Art am 7. Oktober 1989 zum 40. Jahrestag der Gründung der DDR.
Beteiligter in den Mauerschützenprozessen
In dem Verfahren gegen ihn vor dem Berliner Landgericht wurde Horst Stechbarth für verhandlungsunfähig erklärt.
Literatur
Quellen
- Horst Stechbarth: Soldat im Osten. Erinnerungen und Erlebnisse aus fünf Jahrzehnten. Edition Stadt und Buch, Hüllhorst 2006, ISBN 3-92062-110-7.
Sekundärliteratur
- Helmut Müller-Enbergs: Stechbarth, Horst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3.
- Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. Reichmann Verlag, Berlin (West) 1981, ISBN 3-923137-00-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Nazis in der DDR. Reichmann Verlag, Berlin (West) 1981, ISBN 3-923137-00-1.
Vorgänger Amt Nachfolger keiner Chef des Kommandos der Landstreitkräfte
1. Dezember 1972 bis 31. Dezember 1989Horst Skerra
Wikimedia Foundation.