- Horst Brünner
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Horst Brünner (* 21. Februar 1929 in Buchwald (heute Polen); † 19. Juni 2008 in Blankensee) war Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung im Ministerrat der DDR und Chef der Politischen Hauptverwaltung der Nationalen Volksarmee.
Lebenslauf
Der Sohn eines Maurers erlernte von 1943 bis 1946 den Beruf eines Industriekaufmanns. Nach seinem Eintritt in die SED war Brünner im Kreispolizeiamt Löbau beschäftigt. Von 1949 bis 1951 war er Politoffizier an der VP-Schule in Pirna. Brünner diente in verschiedenen Dienststellungen in der KVP, bevor er von 1956 bis 1958 Stellvertretender Kommandeur und Leiter der Politabteilung in der 6. Mot.-Schützen-Division (Prenzlau) wurde. Dem schloss sich von 1959 bis 1962 ein Aufenthalt als Offiziershörer an der Militärakademie der NVA „Friedrich Engels“ in Dresden an. Brünner war von 1962 bis 1965 Abteilungsleiter in der Politischen Hauptverwaltung des Ministeriums für Nationale Verteidigung.
Danach wechselte er für drei Jahre zu den Grenztruppen. Das Studium an der Generalstabsakademie der Sowjetunion von 1968 bis 1970 schloss Horst Brünner als Diplom-Militärwissenschaftler ab. Nach seiner Ernennung zum Generalmajor am 1. März 1971 war er Stellvertretender Chef des Militärbezirkes III (Leipzig) und Leiter der politischen Verwaltung. Im Jahre 1972 erfolgte Brünners Wechsel in das Ministerium für Nationale Verteidigung. Dort diente er in der Politischen Hauptverwaltung. Zum 20. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee am 1. März 1976 wurde Horst Brünner zum Generalleutnant befördert. Im gleichen Jahr wurde er Kandidat und 1986 Mitglied des ZK der SED. Von 1985 bis 1989 wurde er als Nachfolger von Heinz Keßler Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef der Politischen Hauptverwaltung. In dieser Funktion erreichte ihn die Beförderung zum Generaloberst am 1. März 1987. Brünner war einer von elf Offizieren, die in diesen Dienstgrad befördert wurden. Von 1986 bis 1989 war er Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates. In etwa dem gleichen Zeitraum, von 1986 bis 17. März 1990 saß Brünner als Abgeordneter in der Volkskammer. Horst Brünner wurde, wie die Generalobersten Horst Stechbarth und Wolfgang Reinhold, am 31. Dezember 1989 aus dem aktiven Dienst entlassen.
1985 erhielt Brünner den Vaterländischen Verdienstorden.
Beteiligter in den Mauerschützenprozessen
Als Beteiligter in den Mauerschützenprozessen wurde Horst Brünner 1998 vom Berliner Landgericht im selben Verfahren wie Manfred Grätz zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Literatur
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3
- Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Brünner, Horst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
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