Hu Jin-tao

Hu Jin-tao
Hú Jǐntāo

Hú Jǐntāo (chin. 胡錦濤 / 胡锦涛, W.-G. Hu Chin-t'ao, * 21. Dezember 1942 in Jiangyan, bezirksfreie Stadt Taizhou) ist ein Politiker der Volksrepublik China. Er ist Staatspräsident der Volksrepublik und damit Staatsoberhaupt, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission der Volksbefreiungsarmee. Hus Stellvertreter ist das Politbüromitglied Xi Jinping.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft, Aufstieg in der Partei

Hu Jintao wurde 1942 in Jiangyan (Provinz Jiangsu) in relativ ärmlichen Verhältnissen geboren. Sein Vater war Teehändler, der später während der Kulturrevolution denunziert wurde. Da seine Mutter starb als Hu sieben Jahre alt war, wurde er künftig von einer Tante erzogen. Von 1959 bis 1965 studierte er an der Tsinghua-Universität in Peking. Während dieser Zeit trat er 1964 in die Kommunistische Partei Chinas ein. An der Universität lernte er auch seine künftige Frau Liu Yongqing kennen, mit der er zwei Kinder hat. Nach dem Abschluss seines Ingenieurstudiums arbeitete er ab 1968 in einer Wohnungsbaubrigade in der Provinz Gansu. Von 1969 bis 1974 arbeitete er als Ingenieur für das sinohydrische Ingenieursbüro Nummer 4. 1974 wurde er, ebenfalls in Gansu, Sekretär der Kommission für Investbau. Im nächsten Jahr wurde er dort Vizeseniorchef. In dieser Zeit traf er seinen künftigen Förderer Song Ping, den ersten Sekretär des Komitees der kommunistischen Partei Gansus.

Sein politischer Aufstieg begann in den 1980er Jahren. So besuchte er 1981 die Zentrale Parteischule in Beijing(Peking). Hier knüpfte er Kontakte zu Deng Nan, der Tochter Deng Xiaopings, und Hu Deping, dem Sohn Hu Yaobangs. 1982 wurde Hu Sekretär des Kommunistischen Jugendverbandes Gansus. Im selben Jahr noch wurde er Sekretär des Zentralkomitees des Kommunistischen Jugendverbandes in Beijing. 1983 wurde er Vorsitzender des Verbandes. Zu dieser Zeit begleitete er Hu Yaobang, den Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, auf Reisen durch das Land.

Parteisekretär in Guizhou und Tibet

1985 wurde Hu Parteisekretär der Provinz Guizhou. Die dort 1987 ausbrechenden Studentenproteste behandelte er mit Vorsicht. 1988 übernahm er das Amt des Parteisekretärs von Tibet und war dort 1989 für die gewaltsame Niederschlagung von Protesten und die Verhängung des Kriegsrechts verantwortlich.

Mitglied des Politbüros

Dem Ständigen Ausschuss des Politbüros gehört Hu seit 1992 an. Die Leitung der Parteischule des Zentralkomitees hatte er ab 1993 als deren Präsident inne. Ebenso arbeitete er im Sekretariat des Politbüros, das mit dessen Tagespolitik beschäftigt war wie auch im Medienbereich, wo er insbesondere für die Darstellung des Präsidenten in der Öffentlichkeit zuständig war. Als die Mitglieder der sogenannten zweiten Führungsgeneration der Kommunistischen Partei, so z. B. Deng Xiaoping, die Machtübergabe an die darauf folgende Generation vorbereiteten, wurde auch über den übernächsten Machtwechsel beratschlagt. So wurde Hu schon 1992 von Deng, auf Vorschlag Song Pings, als zukünftiger Parteichef ausersehen. Nicht zuletzt dank der Förderung durch Hu Yaobang führte die politische Karriere Hu Jintaos auch tatsächlich bis in die höchsten Ämter der Volksrepublik.

1998 wurde Hu Vizepräsident der Volksrepublik China. Da der damalige Staatspräsident Jiang Zemin wollte, dass Hu eine aktivere Rolle in der Außenpolitik übernahm, äußerte sich Hu 1999 oft in Bezug auf das US-Bombardement der chinesischen Botschaft in Belgrad.

Präsidentschaft

Hú Jǐntāo zu Besuch bei US-Präsident George Bush

Durch die Nachfolge in diesen drei Ämtern wurde Hu Jintao zum neuen Paramount Leader der Volksrepublik China und gilt eher als „Hardliner“ denn als Reformer.

Erstmals seit zehn Jahren besuchte mit Hu Jintao Ende 2006 ein chinesischer Präsident das Nachbarland Indien.

In seiner programmatischen Rede zum Auftakt des 17. Parteikongresses der Kommunistischen Partei am 14. Oktober 2007 kündigte Hu Jintao eine gerechtere Verteilung des Wohlstands und mehr Umweltschutz an. Er räumte ein, dass das chinesische Wirtschaftswachstum "mit unmäßig hohen Kosten" erzielt werde und die Umwelt stark belaste. Wörtlich sagte er den 2200 Delegierten: "Wir werden ein System errichten, das zum Energiesparen und zur Reduzierung von Abgasen verpflichtet." Er bekräftigte die zentrale Führungsrolle der Kommunistischen Partei und bekannte sich zum Einparteiensystem. Innerhalb dieses politischen Rahmens stellte er moderate Reformen in Aussicht.[1]

Am 15. März 2008 wurde Hu vom 11. Nationalen Volkskongress mit 99,7 % der Stimmen in seinem Amt als Staatspräsident bestätigt[2], wie üblich gab es keine Gegenkandidaten. [3]

Weblinks

Fußnoten

  1. n-tv: Parteitag in Peking - China will sauberer werden, 15. Oktober 2007
  2. Tages-Anzeiger: Hu und Xi an der Spitze Chinas vom 15. März 2008.
  3. http://www.n-tv.de/934281.html?150320081031 n-tv.de

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