- Altes Gronauer Schloss
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Altes Gronauer Schloss Entstehungszeit: um 720 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Ort: Krofdorf-Gleiberg Geographische Lage 50° 41′ 31,1″ N, 8° 39′ 33″ O50.6919722222228.6591666666667Koordinaten: 50° 41′ 31,1″ N, 8° 39′ 33″ O Das Alte Gronauer Schloss ist eine Burgruine im nördlichen Krofdorfer Forst bei Krofdorf-Gleiberg (Gemeinde Wettenberg), nahe der Ortschaft Salzböden (Stadtteil von Lollar), im Landkreis Gießen in Mittelhessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Reste der einstigen Höhenburg tronen auf dem so genannten „Schloßberg“, einem Grauwacken-Sporn rund 20 Meter über dem Fluss Salzböde, die vor dem Schelder Wald oberhalb Hartenrod entspringt und bei Odenhausen von rechts in die Lahn mündet.
Direkt unterhalb des Alten Gronauer Schlosses im Wiesengrund des Salzbödetal befand sich eine wichtige Straßen-Furt.
Rund ein bis zwei Kilometer Entfernung befand damals sich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Hier vereinigte sich mit der von Wetzlar herankommenden großen Oberhessischen Süd-Nordstraße, die südwestlich vom Dünsberg den Herborner „Rennweg“ aufnahm, noch die Wetterauer Weinstraße, ein sommerlich abkürzender Weg, der die Lahn unterhalb Gießen in der „Wolfsfurt“ von Selters (heute Wüstung) überschritt; dagegen bildete der Rennweg zusammen mit den unweit nach Amöneburg abzweigenden Kirchberger „Langen Hessen“ einen ausgesprochenen West-Ostzug, während außerdem nördlich eine Querverbindung vom Rothaargebirge zum Vogelsberg vorübergezogen sein muss.
Obendrein aber lag der Schloßberg an diesen bedeutenden Höhenwegen derart zwischen den ähnlich wehrhaften Reichsgut-Vororten Großen-Linden, Wetzlar (mit Altenburg), Herborn (mit Burg), Wetter (mit Kesterburg) und Amöneburg, das sich die Reihen der übrigen, zumeist entsprechend gelegenen und gearteten Plätze bei gehöriger Kenntnis der zeitgemäßen Straßen fast von selbst in jeweils 25—30 km Entfernung von einander ergaben; jedoch erscheinen auch einige passend am Wege liegende alte Hofanlagen sowie gelegentlich aus der Vorzeit stammende Landesfesten mit eingegliedert.
Geschichte
Erbaut wurde die Frühkarolingische Straßenfeste in ihrem ersten Entwurf vermutlich um 720 n. Chr. durch den Hausmeier Karl Martell.
In den frühen Sachsenfeldzüge Karls des Großen ab 772 n. Chr. wurde die Anlage offensichtlich modernisiert. Die Funktion der Anlage ist vermutlich eine Etappenstation oder Schutzburg für die hier vorbeiziehenden alten Fernwege.
Vermutlich wegen der Erbauung der Burg Gleiberg wurde das Alte Gronauer Schloss aufgegeben und verfiel.
Im April 1936 wurden für das Landesamt und auf Kosten des Archäologischen Institutes des Deutschen Reiches (Berlin) die Planaufnahmen und Grabungen auf dem Gronauer Alten Schloss begonnen.
Anlage
Von der ehemaligen Burganlage sind noch Reste der Umfassungsmauer, eines Gebäudes und eines Turms zu sehen.
Literatur
- Willi Görich: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 1. Marburg. S. 25-41
- Jürgen Leib, H. Uhlig: Gießener Geographischer Exkursionsführer. Band II. S. 185-204
- Jürgen Leib: Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt. Heimatbuch zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Krofdorf-Gleiberg. Gießen 1974.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 239.
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