- Alwin Gustav von Coler
-
Alwin Gustav Edmund von Coler (* 15. März 1831 in Gröningen, Provinz Sachsen; † 26. August 1901 in Berlin) war königlich preußischer Generalstabsarzt im Rang eines Generalleutnants und Wirklicher Geheimer Obermedizinalrat.
Familie
Coler heiratete am 19. Juni 1865 in Braunsfelde bei Friedeberg (Neumark) Edda von Wedel (* 30. August 1841 in Berlin; † 9. März 1923 in Potsdam, Brandenburg), die Tochter des königlich preußischen Oberstleutnants und Gutsbesitzers Otto von Wedel, Gutsherr auf Hakenfelde bei Spandau, und der Laura Schroeder.
Er wurde am 12. November 1884 mit dem Diplom vom 19. Dezember 1884 in den preußischen Adelsstand erhoben.
Leben
Coler besuchte das Köllnische Gymnasium in Berlin und studierte ab 1852 Medizin an der dortigen Universität. Zu Beginn seines Studiums wurde er in der ältesten Berliner Studentenverbindung, dem Corps Marchia aktiv. 1856 promovierte er mit einer Arbeit über die Einwirkung des Bleis auf den menschlichen Organismus. Im gleichen Jahr trat er in den Dienst des Heeressanitätswesens. 1867 wurde er zum Medizinalstab der Armee kommandiert und trat 1868 als Dezernent in die neu gegründete Militärmedizinalabteilung des Kriegsministeriums ein.
Coler hatte seither einen herausragenden Anteil der Entwicklung des modernen Sanitätswesens der preußischen Armee. So war er u.a. in sachlicher wie persönlicher Beziehung beteiligt an
- der Schaffung des Sanitäts-Offizierkorps
- der Einführung des Waffendienstes für Mediziner
- der Errichtung von Fortbildungskursen für die Weiterbildung auf medizinischem Gebiet
- der Einführung des antiseptischen Wundbehandlung
- der Schaffung einer Friedenssanitätsordnung
- der Niederlegung des Kriegssanitätsberichts 1870/71
- der Auflage der Friedenssanitätsberichte der Armee
1874 wurde Coler zum Generalarzt befördert. 1889 trat er als Generalstabsarzt der Armee (seit 1891 im Rang eines Generalleutnants) an die Spitze des preußischen Militärsanitätswesens. 1892 wurde er gleichzeitig zum ordentlichen Honorarprofessor an die Universität Berlin berufen.
Coler führte auch die transportable Lazarettbaracke ein, deren praktische Gestaltung er verbesserte.
Literatur
- Manfred Stürzbecher: Alwin Gustav von Coler. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 318 f.
- Academische Monatshefte 9 (1892/93), S. 141
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XII, Seite 75, Band 64 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1977, ISSN 0435-2408.
Kategorien:- Militärarzt
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Militärperson (Preußen)
- Mediziner (19. Jahrhundert)
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Deutscher
- Geboren 1831
- Gestorben 1901
- Mann
Wikimedia Foundation.