Irgendwann in Mexico

Irgendwann in Mexico
Filmdaten
Deutscher Titel Irgendwann in Mexico
Originaltitel Once Upon a Time in Mexico
Onceuponatimeinmexico-logo.svg
Produktionsland Mexiko, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Robert Rodriguez
Drehbuch Robert Rodriguez
Produktion Elizabeth Avellan, Carlos Gallardo, Robert Rodriguez
Musik Robert Rodriguez
Kamera Robert Rodriguez
Schnitt Robert Rodriguez
Besetzung

Irgendwann in Mexico ist ein Actionfilm des Regisseurs Robert Rodriguez.

Er schließt die El-Mariachi-Trilogie ab, die außerdem aus den Filmen El Mariachi und Desperado besteht. Wie schon in Desperado spielt hier wieder Antonio Banderas die Hauptrolle neben Johnny Depp, Willem Dafoe, Enrique Iglesias, Eva Mendes und Mickey Rourke.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der CIA-Agent Sheldon Sands heuert den Mariachi an, um den mexikanischen General Marquez zu töten. Da Marquez für den Tod von Carolina, Mariachis Ehefrau, verantwortlich war, nimmt er den Auftrag an. Marquez bereitet einen Putsch in Mexiko vor, der am Tag der Toten stattfinden soll, und bei dem der neu gewählte Präsident, der eine Zusammenarbeit mit kriminellen Kräften verweigert, getötet werden soll. Unterstützt wird Marquez dabei von dem Drogenbaron Barillo, dem ein nicht korrupter Präsident ein Dorn im Auge ist, und der um seine Geschäfte fürchtet. Nach den von Sands erhaltenen Instruktionen soll der Mariachi den General Marquez allerdings erst töten, nachdem Marquez den Präsidenten ermordet hat, denn Sands will sowohl den Tod des Präsidenten als auch den Tod von General Marquez.

Sands rekrutiert den pensionierten FBI-Agenten Jorge Ramirez, um Barillo zu töten. Ramirez will den Tod seines Freundes und langjährigen Partners, des FBI-Agenten Archuletta, rächen, welcher von Barillo zu Tode gefoltert wurde. El Mariachi hat mittlerweile mit dem Frauenheld Lorenzo und dem Trunkenbold Fideo zwei alte Freunde und Musikerkollegen wiedergefunden, die ihn bei seinem Auftrag unterstützen.

Um den Plan umzusetzen, baut Sands ein Netzwerk von Informanten auf, dem unter anderen seine Geliebte, die mexikanische AFN-Agentin Ajedrez angehört. Ajedrez hat jedoch eine falsche Identität. Sie ist in Wahrheit die Tochter des Drogenbarons Barillo und spioniert im Auftrag ihres Vaters unter ihrer falschen Identität die mexikanische Polizeibehörde AFN und die amerikanische CIA aus. CIA-Agent Sands wird dementsprechend von seiner Geliebten Ajedrez verraten, und gelangt so in die Gefangenschaft von Barillo, der ihm zur Abschreckung (gegen ausländische Einmischungen in innermexikanische Angelegenheiten bzw. in seine Drogengeschäfte) die Augen entfernen lässt.

Am „Tag der Toten“ umzingelt General Marquez mit seinen Truppen den Präsidentenpalast und eröffnet das Feuer zu einem Angriff, bei dem die überforderte Leibwache des Präsidenten getötet wird. El Mariachi hat jedoch in der Zwischenzeit den Eindruck gewonnen, dass der neugewählte Präsident die einzige anständige Person in einer völlig korrupten Umgebung ist. El Mariachi ist nicht bereit, wie eigentlich von Agent Sands vorgegeben, den Präsidenten von General Marquez ermorden zu lassen, und sich erst anschließend an Marquez zu rächen. Vielmehr entschließt er sich aus Liebe zu seinem Volk und Vaterland (als „Sohn Mexikos“), gemeinsam mit seinen Freunden den Präsidenten zu schützen. Sie wollen den Präsidenten in Sicherheit bringen und den Palast verteidigen. Auch die Bevölkerung der Stadt attackiert unter Rufen wie „Es lebe die Demokratie“ und „Es lebe Mexiko“ wütend die Putschisten. Als es Marquez gelingt, trotz des Widerstandes in den Palast einzudringen, wird er dort von Mariachi, der seine Carolina rächt und sein Volk und Vaterland gegen die Putschisten verteidigt, in einem Showdown getötet. Der blinde Sands wird von einem kleinen mexikanischen Jungen zum Präsidentenpalast geführt und erschießt einige dort Wache stehende Schergen Barillos, wird aber selbst auch getroffen. Ajedrez sieht ihn vom Fenster aus am Boden liegen und geht zu ihm. Sie stellt ihn auf die Beine und küsst den scheinbar sterbenden halbtoten Sands, wird jedoch von ihm erschossen. Mit seinem künstlichen Arm hatte er sie täuschen können. Der Drogenbaron Barillo, der bereits kurz vorher den Tod seines Freundes General Marquez verkraften musste, musste nun auch den Tod seiner von ihm geliebten Tochter vom Fenster des Präsidentenpalasts überrascht und hilflos mit ansehen. Als Barillo sich entsetzt vom Fenster abwendet, entdeckt er im Saal den pensionierten FBI-Agenten Ramirez, dessen Ermordung er erfolglos befohlen hatte, und von dem er nun in einem weiteren Showdown getötet wird. Blutend, mehrfach getroffen, und mit leeren Augenhöhlen lehnt Sands am Ende an einer Wand, neben ihm der kleine Junge und sein Verbündeter Ramirez. Marquez’ Truppen werden vom gegen die Putschisten bewaffneten Widerstand leistenden mexikanischen Volk aufgerieben. El Mariachi bringt den Präsidenten aus der Stadt und in Sicherheit.

Auszeichnungen

Das Lied „Siente Mi Amor“, das aus der Feder von Robert Rodriquez stammt, gewann 2004 den Satellite Award als Bester Filmsong. Johnny Depp war als Bester Nebendarsteller in einer Komödie oder einem Musical für denselben Preis nominiert, musste sich aber Eugene Levy geschlagen geben. Eva Mendes war für Irgendwann in Mexico und drei weitere Filme für den Teen Choice Award in der Kategorie Choice Breakout Movie Star nominiert. Antonio Banderas und Rubén Blades wurden mit Imagen Foundation Awards ausgezeichnet.

Der Film war zudem für den Taurus Award in den Kategorien Beste Stuntfrau (Cheryl Bermeo und Gail Monian) und Bester Stunt in der Höhe nominiert.

Kritiken

Fremdsprachige Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, Irgendwann in Mexico wäre weniger ein Film, sondern eher eine Ansammlung der Actionsequenzen. Er schrieb, der Film würde den Darstellern Antonio Banderas, Johnny Depp und Salma Hayek die Gelegenheit bieten, cool zu wirken. Die Besetzung der Nebenrollen mit unter anderem Ruben Blades, Willem Dafoe, Enrique Iglesias, Cheech Marin und Mickey Rourke bezeichnete er als eklektisch (eclectic).[1]

Peter Bradshaw vom Guardian lobte die Leistung von Johnny Depp, dessen komödiantisches Talent den Film rettet, ihn damit aber auch aus dem Gleichgewicht wirft, da der Film an Stärke verliere, wenn Depp nicht zu sehen ist.[2]

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 12. September 2003, der Film sei interessanter als die Westernfilme von Sergio Leone, mit denen er den Film verglich. Er schrieb, den Film würden eher überraschende und ironische Wendungen der Handlung als ihre Logik interessant machen. Im Film würden hochkarätige Darsteller genauso in den Hauptrollen wie auch in den Nebenrollen wirken. Ebert lobte das überbordende Gespür (exuberant feel) des Regisseurs Robert Rodriguez für Filme.[3]

Nev Pierce von der BBC kritisierte die verworrene Handlung. Viele gute Ideen seien nur am Rande zu bemerken, gute Schauspieler wie Dafoe und Banderas würden zu wenig benutzt (underused).[4]

Deutschsprachige Kritiken

Daniel Bickermann vom Filmmagazin Schnitt bezeichnete den Film als Schlüsselwerk im Opus von Robert Rodriguez: „Über den Patriotismus hat Rodriguez vom Splatter zu einem grausigen Realismus gefunden, vom zynischen Genrezitat zur relevanten Realsatire, von der Pose zur Aussage. […] Ein im besten Sinne altmodischer, unterhaltsamer, wichtiger Film.“[5]

Einzelnachweise

Der Film wurde in den mexikanischen Städten Guanajuato, San Miguel de Allende und Santiago de Querétaro gedreht. Der „Präsidentenpalast“ ist in Wirklichkeit das Hauptgebäude der Universität von Guanajuato. Er ist der erste Film von Rodriguez, der mit High-Definition-Kameras aufgenommen wurde.

Um einem möglichen Streik der Schauspielergewerkschaft zuvorzukommen, drehte Rodriguez den Film zeitlich vor den Filmen Spy Kids 2 und Spy Kids 3D.

Agent Sands verspeist oder bestellt im Film mehrmals das mexikanische Gericht Puerco Pibil. Auf der DVD erklärt Regisseur Robert Rodriguez das Rezept für dieses Gericht.

Im Audiokommentar zum Film erklärt Robert Rodriguez, dass der Part von Cucuy eigentlich für Quentin Tarantino vorgesehen war, für die Rolle des CIA-Agenten Sands hatte er George Clooney vorgesehen.

Bei einem Produktionsbudget von geschätzten 29 Millionen US-Dollar und Marketingkosten von weiteren 20 Millionen Dollar konnte der Film weltweit ca. 98 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einnehmen, davon allein 56 Millionen Dollar an den US-amerikanischen Kinokassen. Irgendwann in Mexico feierte seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig im August 2003 und lief am 25. September 2003 in den deutschen und österreichischen Kinos an. In den Schweizer Kinos startete er am 24. Dezember 2003 (französischsprachige Schweiz), bzw. am 1. Januar 2004 (deutschsprachige Schweiz).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. James Berardinelli: Once Upon a Time in Mexico. Auf: ReelViews
  2. Peter Bradshaw: Once Upon a Time in Mexico. In: Guardian Unlimited, September 2003
  3. Roger Ebert: Once Upon a Time in Mexico. In: Chicago Sun-Times vom 12. September 2003
  4. Nev Pierce: Once Upon A Time In Mexico (2003). In: BBC Film Reviews, Oktober 2003
  5. Daniel Bickermann: Auf dem Weg zum Epos In: Schnitt, 2003

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