- James Caviezel
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James Patrick Caviezel Jr. (* 26. September 1968 in Mount Vernon, Washington) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und auch bekannt als Jim Caviezel.
Inhaltsverzeichnis
Privatleben
Familie
James Caviezels Vater, James „Jim“ Caviezel senior, ist Chiropraktiker mit eigener Praxis in Mount Vernon. Er promovierte in Illinois, wo er seine spätere Frau Maggie traf, die seinerzeit Theaterschauspielerin in Moline in Illinois war und ursprünglich aus Irland stammt.
James Caviezel hat vier Geschwister: Ann, die heute Mutter von drei Kindern ist und in Chicago lebt, Amy, die heute Mutter von zwei Kindern ist und in Washington D.C. lebt, Erin, Chiropraktikerin in Iowa, und Tim, einen Immobilienmakler in Lake Tahoe, Nevada.
Kindheit, Jugend und Studium
Caviezels Großvater kommt aus Pruastg bei Lumbrein im Kanton Graubünden in der Schweiz. Caviezel wuchs in seiner Geburtsstätte Mount Vernon im Bundesstaat Washington auf. Jim und Maggie Caviezel – beide streng römisch-katholisch – besuchten jeden Sonntag mit ihren fünf Kindern die Heilige Messe. Caviezel begeisterte sich bereits früh für Religion, aber auch für Sport, insbesondere für Basketball. 1984 besuchte Caviezel die Mount Vernon High School, wechselte nach zwei Jahren an die O'Dea High School und zog alsbald zu Freunden seiner Familie. Noch im selben Frühjahr ging er dann auf die Burien Kennedy High School in Seattle, um für das dortige Basketball-Schulteam zu spielen und wurde dort außerdem zum Mr. Prettiest Eyes gekürt.
Im Jahre 1987 immatrikulierte der Linkshänder Caviezel an der Bellevue Community College, wurde später Mitglied der Sigma Chi Studentenverbindung und dort ebenfalls in das Basketball-Team des Colleges aufgenommen. Eine Fußverletzung beendete im zweiten Studienjahr seine Basketball-Karriere und den Traum, eines Tages in der amerikanischen Basketball-Profiliga spielen zu können. Seitdem verlagerte Caveziel sein Interesse auf die Schauspielerei und wechselte später an die University of Washington. Außerdem wurde er ein großer Fan der Minnesota Vikings, einem Verein, der der amerikanischen American-Football-Profiliga (NFL) angehört. 1990, im Jahr nach seiner Minirolle in My Private Idaho, zog er nach Los Angeles in das große Haus eines Professors an der Universität von Südkalifornien und kellnerte zwischen den College-Vorlesungen in einem Strandrestaurant.
Private Hintergründe
1993 lernte Caviezel seine spätere Frau Kerri, geborene Browitt, eine ebenfalls römisch-katholische Studentin und heute Englischlehrerin sowie Basketball-Coach an einer High-School, bei einem Blind Date in der Alderwood Mall in Los Angeles kennen, das eine seiner Schwestern eingefädelt hatte. Sie verliebten sich und heirateten schließlich im Jahre 1997. Heute leben sie in Los Angeles mit einem dreijährigen chinesischen Jungen, den sie adoptierten.
1994, im Alter von 25 Jahren, stellte man bei Caviezel Aufmerksamkeitsdefizitstörungen (ADS) und Dyslexie fest. Doch anstatt Methylphenidat, einen Wirkstoff gegen ADS, einzunehmen, treibt Caviezel viel Sport. Die dadurch vorhandenen Defizite waren, wie er selbst sagt, „keine große Hilfe“ während seines Studiums, da er ihretwegen wesentlich mehr lernen musste als andere Studenten. Drehbücher liest er oft dutzende Male, versucht dabei aber nicht einzelne Aspekte des zu spielenden Charakters herauszufiltern, sondern diesen als Ganzes zu erfassen. Jim Schamus, Produzent und Autor von Ride With the Devil, beschrieb Caviezel 1999 als den am besten vorbereiteten Künstler am Set. Auf Wunsch von Regisseur Lawrence Kasdan hielt sich Caviezel während der gesamten Dreharbeiten zu Wyatt Earp – Das Leben Einer Legende am Set auf, obwohl er selbst bloß für vier Tage gebucht war. Er wurde während dieser Zeit bei der gesamten Filmcrew so beliebt, dass Hauptdarsteller Kevin Costner ihn auf dem Rückflug nach Los Angeles in seinem privaten Jet mitfliegen ließ.
Filmkarriere
Im Jahre 1990 erhielt Caviezel seine erste Rolle als italienischer Ticketverkäufer in dem Independent-Film My Private Idaho, indem er beim Casting erzählte, er sei ein gerade eingewanderter Italiener. Ebenfalls Anfang der 1990er Jahre nahm Caviezel an einem Casting für die Fernsehserie Melrose Place teil, da er dachte, dass dies ihn in Hollywood bekannter machen würde. Die Casting-Regisseurin fand allerdings, dass er nicht so recht in die Serie passen würde und erteilte ihrem Agenten die Anweisung, Caviezel nie wieder zu einem Casting einzuladen, da er auf sie etwas „seltsam“ (strange) wirkte. Im Nachhinein dankte Caviezel Gott dafür, nicht genommen worden zu sein.
Im Jahre 1999 hatte er eine kleine Rolle als Tom D'Amato in An jedem verdammten Sonntag mit Al Pacino, die allerdings dem Filmschnitt zum Opfer fiel. Es folgten kleinere, in Hollywood weitgehend unbeachtete Rollen, bis er schließlich 2000 neben Dennis Quaid eine der beiden Hauptrollen in dem Film Frequency besetzen konnte und 2001 auf Empfehlung von Jennifer Lopez die männliche Hauptrolle in Angel Eyes übernahm. Dies etablierte Caviezel in Hollywood von nun als ernstzunehmenden Schauspieler. Der endgültige Durchbruch gelang ihm dann mit „Monte Cristo“ im Jahre 2002, als er mit einer atemberaubenden Leistung Edmond Dantes spielte.
Sein starker christlicher Glaube veranlasste ihn 2002 in High Crimes – Im Netz der Lügen, jegliche körperlichen Liebesszenen mit der Schauspielerin Ashley Judd abzulehnen. 2004 übernahm er die Rolle des Jesus von Nazareth in Mel Gibsons Film Die Passion Christi, für die ihm 2005 ein Grace Award für Most Inspiring Movie Acting verliehen wurde. Caviezel, ein ausgewiesener Bewunderer von Mel Gibson, sagte im Mai 2004 in einem Interview gegenüber der San Diego Union Tribune über diesen: „Mit Mel zu arbeiten ist wie Walzer tanzen mit einem tropischen Wirbelsturm. Er ist ein großartiger Mensch und zudem ein begnadeter Künstler“.
Während der Dreharbeiten zu dem Film renkte sich Caviezel beim Tragen des Kreuzes eine Schulter aus und wurde zudem nach eigenen Angaben von einem Blitz getroffen, was er und die Crew für eine Art „Zeichen“ hielten. Während einer Filmvorstellung traf er Papst Johannes Paul II., der ihn nach einem kurzen Gespräch segnete.
Filmografie
- 1991: My Private Idaho – Regie: Gus Van Sant; mit Keanu Reeves und River Phoenix
- 1992: Ihr größter Coup (Diggstown) – Regie: Michael Ritchie; mit James Woods und Louis Gossett Jr.
- 1994: Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Wyatt Earp) – Regie: Lawrence Kasdan; mit Kevin Costner, Dennis Quaid und Gene Hackman
- 1995: Children of the Dust – Regie: David Greene; mit Sidney Poitier und Michael Moriarty
- 1996: Ed – Regie: Bill Couturié; mit Matt LeBlanc und Gene Ross
- 1996: The Rock – Fels der Entscheidung (The Rock) – Regie: Michael Bay; mit Sir Sean Connery, Nicolas Cage und Ed Harris
- 1997: Die Akte Jane (G.I. Jane) – Regie: Ridley Scott; mit Demi Moore und Viggo Mortensen
- 1998: Der schmale Grat (The Thin Red Line) – Regie: Terrence Malick; mit Sean Penn und Adrien Brody
- 1999: Wer mit dem Teufel reitet (Ride With the Devil) – Regie: Ang Lee; mit Skeet Ulrich, Jewel und Tobey Maguire
- 2000: Frequency – Regie: Gregory Hoblit; mit Dennis Quaid und Elizabeth Mitchell
- 2000: Das Glücksprinzip (Pay It Forward) – Regie: Mimi Leder; mit Kevin Spacey, Haley Joel Osment und Helen Hunt
- 2001: Angel Eyes – Regie: Luis Mandoki; mit Jennifer Lopez und Peter MacNeill
- 2001: Madison – Regie: William Bindley; mit Roger Wolski und Mary McCormack
- 2002: Monte Cristo (The Count of Monte Cristo) – Regie: Kevin Reynolds; mit Dagmara Dominczyk und Guy Pearce
- 2002: High Crimes – Im Netz der Lügen (High Crimes) – Regie: Carl Franklin; mit Morgan Freeman und Ashley Judd
- 2002: Terrence Malick: Rosy-Fingered Dawn – Regie: Luciano Barcaroli, Carlo Hintermann, Gerardo Panichi und Daniele Villa; mit Martin Sheen und Sam Shepard
- 2003: The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang (The Final Cut) – Regie: Omar Naim; mit Robin Williams und Mira Sorvino
- 2003: Highwaymen – Regie: Robert Harmon; mit Rhona Mitra und Frankie Faison
- 2003: Ich, David (I Am David) – Regie: Paul Feig; mit Ben Tibber und Joan Plowright
- 2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ) – Regie: Mel Gibson; mit Maia Morgenstern und Monica Bellucci
- 2004: Bobby Jones – Die Golflegende (Bobby Jones: Stroke of Genius) – Regie: Rowdy Herrington; mit Claire Forlani und Jeremy Northam
- 2004: The Big Question – Regie: Francesco Cabras und Alberto Molinari; mit Mel Gibson und Monica Bellucci
- 2006: Unknown – Regie: Simon Brand; mit Wilmer Calderon und Kevin Chapman
- 2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit – Regie: Tony Scott; mit Denzel Washington und Val Kilmer
- 2008: Outlander – Regie: Howard McCain mit Sophia Myles, Jack Huston und Ron Perlman
- 2008: Long Weekend – Regie: Jamie Blanks
- 2008: The Stoning of Soraya M. - Regie: Cyrus Nowrasteh
- 2009: The Prisoner- Caviezel als Michael/ Number Six (Autor: Christian Junklewitz)
Weblinks
- James Caviezel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Informationen zum Film Unknown
- Fansite (englisch)
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