- Judy Winter
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Judy Winter (* 4. Januar 1944 in Friedland/Oberschlesien als Beate Richard) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin sowie Synchronsprecherin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Schauspielunterricht an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart arbeitete sie zunächst auf der Theaterbühne, unter anderem unter der Regie von Peter Zadek in Stuttgart und Ulm, und wurde besonders mit ihren Darstellungen in Musicals bekannt. Ab den 70er Jahren spielte sie auch komplexe Frauenfiguren im deutschen Film. Ihren Durchbruch auf der Leinwand hatte sie 1971 in der Simmel-Verfilmung Und Jimmy ging zum Regenbogen. 1979 erschien ihre erste Schallplatte Sie zu ihm nach dem bekannten Tucholsky-Text. Sehr erfolgreich ist sie seit 1998 mit dem Stück Marlene, in dem sie die alternde Diva Marlene Dietrich verkörpert. Dazu entstand auch eine CD.
Seit vielen Jahren engagiert sie sich für die Belange von Menschen mit HIV und AIDS. Als Kuratorin der Berliner AIDS-Hilfe bemüht sie sich, das Thema Aids nicht aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen und begründete mit anderen die jährlich stattfindende Gala „Künstler gegen AIDS“.
Als Synchronsprecherin lieh sie ihre Stimme international bekannten Schauspielkolleginnen wie Faye Dunaway (Chinatown), Jane Fonda (Julia), Audrey Hepburn (Robin und Marian), Julie Walters (Billy Elliot – I Will Dance), Bette Midler (u.a. For the Boyz) und Liv Ullmann (Szenen einer Ehe). Seit 2003 ist sie zudem die Standardsprecherin für Shirley MacLaine. Daneben wirkte sie in Hörspielproduktionen mit (u.a. als Thora in der Perry-Rhodan-Serie und als Isabell Wagner in der Hörspiel-Soap ...und nebenbei Liebe). Judy Winter sprach Clarissa Franklin in den Drei ???-Hörspielen 76 (Stimmen aus dem Nichts) und 99 (Rufmord). Außerdem lieh sie in der Hörspielserie Hanni und Nanni ihre Stimme der Frau Lemansky. Seit 2010 spricht sie die Rolle der Petra Köhler in der Hörspielserie Team Undercover.
Im März 2007 war Judy Winter in der Kinokomödie und Edgar Wallace-Parodie Neues vom WiXXer zu sehen.
Anfang Dezember 2008 hatte ihr neuer Chanson-Soloabend Wenn ich mir was wünschen dürfte in der Urania in Berlin Premiere. Darin singt sie Lieder von Bertolt Brecht über Hildegard Knef bis zu Texten, die sie selbst geschrieben hat.
Ihr Adoptivsohn Francis C. Winter ist Schauspieler und Bühnenautor. 2006 schrieb er für seine Mutter das Stück Schöne Überraschung, das in der Komödie am Kurfürstendamm mit Judy Winter in der Hauptrolle zur Uraufführung kam.[1].
Als junge Schauspielerin war Judy Winter mit dem in Deutschland und in den USA gefeierten Jazz-Klarinettisten, Orchesterchef und Komponisten Rolf Kühn verheiratet.
Filmografie (Auszug)
- 1966: Frühlings Erwachen
- 1966: Die Unberatenen
- 1970: Das gelbe Haus am Pinnasberg
- 1971: Und Jimmy ging zum Regenbogen
- 1971: Liebe ist nur ein Wort
- 1975: Derrick – Hoffmanns Höllenfahrt
- 1975: Tatort - Tod eines Einbrechers
- 1977: Tatort: Reifezeugnis
- 1978: Die Eingeschlossenen
- 1979: Derrick – Ein Kongress in Berlin
- 1980: Das Traumhaus
- 1981: Der Fall Maurizius
- 1982: Der Auslöser
- 1983: Das schöne Ende dieser Welt
- 1984: Der Besuch (Durbridge-Verfilmung)
- 1984: Ärztinnen
- 1986: Jimmy Allegretto
- 1986: Vicky und Nicky
- 1988: Aufrichtige Lügnerin
- 1989: Tam Tam oder Wohin die Reise geht
- 1990: Dornröschen
- 1993: Ein Unvergeßliches Wochenende... auf Capri
- 1993: König & Consorten
- 1993: Ein Fall für zwei - Gelegenheit macht Mörder
- 1995: Club Las Piranjas
- 1996: Willkommen in Kronstadt
- 2003: Sommernachtstod
- 2006: Ein Sommer mit Paul
- 2007: Neues vom Wixxer
- 2008: Und Jimmy ging zum Regenbogen
Diskographie (Auszug)
- 2007 Hitler und die Künstler - Mit den Wölfen geheult
- 2006 Mutter Erde - Judy Winter singt zugunsten von Kindern in Not
- 2000 Judy Winter singt Bob Lenox
- 2000 Judy Winter in Marlene
- 2000 Musikalische Reise durch Berlin
- 1999 Judy meets Marlene
Auszeichnungen
- 1976: Goldene Kamera für ihre Synchronisation von Liv Ullmann in Szenen einer Ehe
- 1984: Darstellerpreis auf dem 3. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für Ärztinnen
- 2001: Bundesverdienstkreuz am Bande[2]
- 2002: ReD Award für den Kampf gegen HIV
- 2003: Goldener Vorhang für ihre Darstellung in dem Theaterstück Acht Frauen
- 2005: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2010: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis) für ihr Aids-Engagement
Weblinks
- Literatur von und über Judy Winter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Judy Winter in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Judy Winter in der Deutschen Synchronkartei
- Offizielle Homepage von Judy Winter
- Judy Winter Interview mit zahlreichen Fotos werbefrei
- Ausführliches Interview mit Judy Winter
Einzelnachweise
- ↑ Francis Winter schreibt ein Stück für seine Mutter Judy Winter, Die Welt, publiziert am 17. März 2006, abgerufen am 24. Juli 2010
- ↑ http://www.rene-koch-berlin.de/index.php?path=rene_koch%2Fpersoenlich%2Fverleihung_bundesverdienstkreuz
Kategorien:- Schauspieler
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