Jürgen Kohler

Jürgen Kohler



Jürgen Kohler
Spielerinformationen
Geburtstag 6. Oktober 1965
Geburtsort LambsheimDeutschland
Größe 186 cm
Position Abwehrspieler
Vereine in der Jugend
1975–1981
1982–1983
TB Jahn Lambsheim
Waldhof Mannheim
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1983–1987
1987–1989
1989–1991
1991–1995
1995–2002
Waldhof Mannheim
1. FC Köln
FC Bayern München
Juventus Turin
Borussia Dortmund
95 0(6)
57 0(2)
55 0(6)
102 0(8)
206 (14)
Nationalmannschaft
1983–1984
1985–1987
1986–1998
Deutschland U-18
Deutschland U-21
Deutschland
8 0(1)
11 0(0)
105 0(2)
Stationen als Trainer
7/02–3/03
12/05–4/06
8/08–11/08
Deutschland U-21
MSV Duisburg
VfR Aalen
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Jürgen Kohler (* 6. Oktober 1965 in Lambsheim) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der nach seiner Spielerkarriere auch als Fußballtrainer tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Vereine

Vom zehnten bis sechzehnten Lebensjahr spielte Kohler in seinem Heimatverein TB Jahn Lambsheim, ehe er 1982 in die Jugendabteilung von Waldhof Mannheim wechselte und als 18-jähriger einen Profivertrag erhielt. Sein Bundesliga-Debüt gab er am 7. April 1984 (28. Spieltag) beim 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, als er in der 89. Minute für Thomas Remark eingewechselt wurde. In seiner ersten Profisaison nur fünfmal eingesetzt, steigerte er seine Einsätze und kam in seiner zweiten Saison auch zu seinem ersten Bundesligator: Am 26. Januar 1985 (13. Spieltag) erzielte er den Treffer zum zwischenzeitlichen 4:1 beim 5:2-Heimsieg über den FC Schalke 04. Für die Waldhöfer war er bis 1987 aktiv und absolvierte 95 Ligaspiele (6 Tore) sowie sechs Einsätze im DFB-Pokal (2 Tore).

Von 1987 bis 1989 war er beim 1. FC Köln aktiv. Seinen ersten internationalen Einsatz auf Vereinsebene absolvierte er am 7. September 1988 in der 1. Runde des UEFA-Pokals beim 4:2-Sieg im Auswärtsspiel beim FC Antwerpen.

1989 wechselte „der Kokser“ – Kohlers Spitzname – zum FC Bayern München, blieb dort zwei Jahre und wurde 1990 Deutscher Meister. In den beiden Spielzeiten kam er auf 55 Bundesligaspiele und neun Einsätze im Europapokal der Landesmeister, wo er zweimal das Halbfinale erreichte.

Von 1991 bis 1995 spielte er beim italienischen Erstligisten Juventus Turin, mit dem er 1993 (gegen Borussia Dortmund) den UEFA-Pokal und 1995 die Meisterschaft gewann. 1992 gewann er in Italien die Wahl zum besten ausländischen Spieler.[1]

1995 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte bis 2002 für Borussia Dortmund. 191 Ligaspiele, 12 Einsätze im DFB-Pokal, 4 im Ligapokal, 7 im UEFA-Pokal und 33 in der Champions League sowie zwei Meisterschaften, der Sieg in der Champions League und der Gewinn des Weltpokals sind das Ergebnis seiner sechsjährigen Zeit bei den Dortmundern. Dort wurde er durch seine kämpferische Spielweise schnell zum Publikumsliebling. Vom Publikum dort wurde er "Jürgen Kohler - Fußballgott" gerufen. 1997 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. Sein letztes Spiel absolvierte er am 8. Mai 2002 im Finale um den UEFA-Pokal, das mit 2:3 gegen Feyenoord Rotterdam verloren wurde; Kohler sah zudem nach einer „Notbremse“ in der 31. Minute die Rote Karte.

Nationalmannschaft

Kohler spielte 1983 und 1984 achtmal für die U-18-Nationalmannschaft und erzielte ein Tor. Er debütierte am 18. Oktober 1983 in Schifferstadt beim 3:1-Sieg über die Auswahl Dänemarks; gegen die er zwei Tage später in Neustadt beim 5:0-Sieg auch sein einziges Tor für diese Auswahlmannschaft erzielte. Sein letztes Spiel bestritt er am 10. April 1984 in Kufstein beim 1:0-Sieg über die Auswahl Österreichs. Für die U-21-Nationalmannschaft spielte er elfmal, erstmals am 23. Februar 1985 in Lissabon bei der 1:2-Niederlage gegen Portugal, letztmalig am 28. April 1987 in Venlo bei der 1:3-Niederlage gegen die Niederlande.

Am 24. September 1986 debütierte Kohler in Kopenhagen in der A-Nationalmannschaft beim 2:0-Sieg über Dänemark. Bis zu seinem letzten Länderspiel, am 4. Juli 1998 in Lyon – bei der 0:3-Niederlage gegen Kroatien im Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Frankreich – nahm er sowohl an den Weltmeisterschaften 1990 und 1994 sowie an den Europameisterschaften 1988, 1992 und 1996 teil. In seinen 105 Einsätzen (derzeit Spieler mit den viertmeisten Länderspieleinsätzen) gelangen ihm auch zwei Tore: Das erste am 4. Juni 1996 in Mannheim in einem Testspiel beim 9:1-Sieg über Liechtenstein, das zweite am 18. Februar 1998 in Maskat (ebenfalls in einem Testspiel) beim 2:0-Sieg über den Oman.

Siehe auch: Liste der Fußballspieler mit mindestens 100 Länderspielen

Erfolge

International

Deutschland

Italien

Karriere als Trainer

Zusammen mit einigen weiteren verdienten Nationalspielern erhielt Jürgen Kohler im Jahr 2000 vom DFB die Möglichkeit, mit der Teilnahme an einem stark verkürzten Intensivkurs (zwei Mal zwei Wochen) in der Sportschule Hennef seinen Trainerschein zu bekommen. Die Ausbildung, welche regulär in sechs Monaten an der Sporthochschule Köln absolviert werden muss, wurde um mehr als die Hälfte der ansonsten 560 Unterrichtsstunden gekürzt.[2]

Am 11. Oktober 2001 gab der DFB bekannt, dass Kohler ab dem 1. Juli 2002 neuer Trainer der U21-Nationalmannschaft und damit Nachfolger von Hannes Löhr wird. Am 31. März 2003 wechselte Kohler als Sportdirektor zu Bayer 04 Leverkusen. Dieses Amt übte er bis zum 29. Juni 2004 aus. Vom 17. Dezember 2005 bis zu seiner Entlassung am 4. April 2006 war Kohler Trainer des MSV Duisburg.

Im August 2008 wurde er Trainer des Drittligisten VfR Aalen und damit Nachfolger des entlassenen Edgar Schmitt. Als Ziel gab Kohler an, den Verein in die 2. Liga führen zu wollen. Bereits am 15. November 2008 gab er aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt vom Traineramt bekannt, blieb dem Verein aber als Sportdirektor erhalten[3]. Interimsweise wurde die Mannschaft daraufhin vom bisherigen Co-Trainer Kosta Runjaic betreut. Kohlers Nachfolger als Trainer wurde Petrik Sander, der Runjaic als Co-Trainer behielt. Am 5. Mai 2009 traten Kohler und Sander von ihren Ämtern zurück, Aalen stand zu diesem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz.[4]

Sonstiges

Im Juni 2009 besorgte sich Jürgen Kohler einen Spielerpass, um als Amateur beim Kreisliga-C-Verein Alemannia Adendorf im Rhein-Sieg-Kreis zu spielen.[5] Des Weiteren trainiert er die A-Jugend des SV Grafschaft, einem Verein in seinem aktuellen Wohnort.[6]

Inzwischen gehört Jürgen Kohler dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an. Diese Stiftung wurde im Jahr 2000 von ihm selbst, Jürgen Klinsmann und weiteren Nationalspielern sowie den Dozenten des Fußball-Lehrer-Sonderlehrgangs gegründet.

Seit Januar 2011 ist Kohler im Beirat des Frauenfußball-Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr. Dort übernimmt er sowohl im Marketing als auch im sportlichen Bereich eine beratende Rolle.[7] Ebenso steht er beratend der SG Bad Breisig zur Seite.

Kohler hat drei Kinder und wohnt in Grafschaft-Vettelhoven.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Autogramme", Sport-Bild vom 24. Februar 1993, S.43
  2. Luxuskarossen vor der Jugendherberge; Welt online, 13. Januar 2000
  3. vgl. Kicker Online
  4. vgl. Kicker Online
  5. Jürgen Kohler spielt für Alemannia Adendorf, General-Anzeiger Bonn, 15. Juli 2009
  6. Weltmeister Jürgen Kohler spielt wieder für Adendorf; Anzeigenblatt Schaufenster, 15. Juli 2009
  7. SC 07 Bad Neuenahr: Obliers geht - Kohler kommt; Framba.de - Frauenfußball, 1. Februar 2011


Vorgänger Amt Nachfolger

Matthias Sammer
Deutschlands Fußballer des Jahres
1997

Oliver Bierhoff

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