- Jürgen Warnke
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Minister Jürgen Warnke (r.) begrüßt 1986 den Präsidenten der Republik Guatemala, Marco Vinicio Cerezo Arévalo
Jürgen Franz Karl Walter Warnke (* 20. März 1932 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (CSU). Er war von 1982 bis 1987 sowie von 1989 bis 1991 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und von 1987 bis 1989 Bundesminister für Verkehr.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Abitur 1950 in Hof absolvierte Warnke ein Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaftslehre in München, Genf und Würzburg, welches er mit dem ersten und 1958 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1958 erfolgte auch seine Promotion zum Dr. iur. mit der Arbeit Die innerparteiliche Demokratie und ihre Verwirklichung in den französischen politischen Parteien. Er war dann von 1959 bis 1962 wissenschaftlicher Mitarbeiter der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und Assistent von Hermann Höcherl. Seit 1961 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. 1962 war er der Geschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie, Landesverband Bayern. Von 1964 bis 1982 war er dann Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Keramischen Industrie.
Jürgen Warnke ist verheiratet und hat sechs Kinder.
Kritik
Aus seiner Zeit als Minister im BMZ stammt folgendes Zitat: „Die müssen schon unser Lied singen!“ Gemeint waren potentielle Empfängerländer von Entwicklungshilfe, welche sich der außenpolitischen Doktrin der damaligen BRD unterwerfen sollten, insbesondere des von der CSU propagierten strikten Antikommunismus, wenn sie in den Genuss von Entwicklungsgeldern kommen wollten. Vor diesem Hintergrund wurde z.B. den Sandinisten in Nicaragua jegliche Hilfe entzogen, während diktatorische Regime wie das Mobutus in Zaire großzügige Unterstützung genossen.[1]
Politische Karriere
Seit 1958 ist Warnke Mitglied der CSU. Warnke gehörte von 1962 bis 1970 dem Bayerischen Landtag an.
Von 1969 bis 1998 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort war er von 1969 bis 1980 Vorsitzender des Beirates des Bundestages für handelspolitische Vereinbarungen und von 1980 bis 1982 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Jürgen Warnke war seit 1980 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Hof und davor stets über die Landesliste Bayern in den Bundestag eingezogen.
Öffentliche Ämter
Verkehrsminister Jürgen Warnke (2.v.l) trifft bei einem Dienstbesuch in der DDR 1988 mit Günther Kleiber, Otto Arndt (zweiter von rechts) sowie Hans-Otto Bräutigam (links) zu einem Gespräch zusammen.Nach der Wende in Bonn wurde Warnke am 4. Oktober 1982 als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen.
Nach der Bundestagswahl 1987 übernahm er am 12. März 1987 das Bundesministerium für Verkehr. Bei der Kabinettsumbildung im April 1989 wurde ihm am 21. April 1989 schließlich erneut die Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit übertragen. Nach der Bundestagswahl 1990 schied Warnke am 18. Januar 1991 aus der Bundesregierung aus.
Kabinette
Weblinks und Literatur
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Literatur von und über Jürgen Warnke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wolfgang Gieler (Hrsg.): Deutsche Entwicklungsminister von 1961-2008: Biographie, Konzeptionen und Einfluss auf nationale und Internationale Entwicklungshilfe, Sientia Bonnensis Verlag, Bonn 2008. Über Warncke Seite 86 bis 100. Zum Teil auch bei GoogleBooks einsehbar.
- Ludolf Herbst/Rudolf Vierhaus: Biografisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. 1 Auflage. Band 2, K. G. Saur Verlag, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 921/922.
Einzelnachweise
- ↑ Richard Kiessler: Die in Bonn wollen das nicht in Der Spiegel vom 13. Januar 1986 (3/1986)
Walter Scheel | Werner Dollinger | Hans-Jürgen Wischnewski | Erhard Eppler | Egon Bahr | Marie Schlei | Rainer Offergeld | Jürgen Warnke | Hans Klein | Jürgen Warnke | Carl-Dieter Spranger | Heidemarie Wieczorek-Zeul | Dirk Niebel
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