- Kalzium-Sensitizer
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Strukturformel
(R)-Pimobendan (oben) und (R)-Pimobendan (unten)Allgemeines Freiname Pimobendan Andere Namen (RS)-6-[2-(4-Methoxyphenyl)-1H-benzoimidazol-5-yl]-
5-methyl-4,5-dihydro-2H-pyridazin-3-on DL-6-[2-(4-Methoxyphenyl)-1H-benzoimidazol-5-yl]-
5-methyl-4,5-dihydro-2H-pyridazin-3-on (±)-6-[2-(4-Methoxyphenyl)-1H-benzoimidazol-5-yl]-
5-methyl-4,5-dihydro-2H-pyridazin-3-on rac-6-[2-(4-Methoxyphenyl)-1H-benzoimidazol-5-yl]-
5-methyl-4,5-dihydro-2H-pyridazin-3-onSummenformel - C19H18N4O2 (Pimobendan)
- C19H18N4O2·HCl (Pimobendan·Hydrochlorid)
CAS-Nummer - 74150-27-9 (Pimobendan)
- 77468-98-8 (Pimobendan·Hydrochlorid)
PubChem 4823 ATC-Code Kurzbeschreibung weißes bis schwach gelbliches, hygroskopisches Pulver [1] Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Inodilatator
Wirkmechanismus Calcium-Sensitizer
Fertigpräparate Vetmedin® ad us. vet.
Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 334,37 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit praktisch unlöslich in Wasser, leicht löslich in Dimethylformamid, schwer löslich in Aceton und Methanol [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: 36/37 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Pimobendan ist ein Arzneistoff, der als Herz-Kreislaufmittel nur für Tiere zugelassenen ist. Es stellt neben Levosimendan den bisher einzigen Vertreter aus der Gruppe der Calcium-Sensitizer dar.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise
Das Medikament entfaltet seine Wirkung mittels zweier Mechanismen. Die Hauptwirkung wird über die Erhöhung der Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskelfasern mittels einer verstärkten Empfindlichkeit für Kalzium-Ionen verursacht. Die gleiche Wirkung und außerdem noch einen gefäßerweiternden Einfluss hat die Hemmung der Aktivität des Enzyms Phosphodiesterase 3. Infolge dieser positiv inotropen und vasodilatatorischen Wirkung wird der Wirkstoff auch als Inodilatator bezeichnet.
Pharmakokinetik
Die Verabreichung erfolgt oral mittels in verschiedenen Dosierungen erhältlicher teilbarer Kautabletten oder Kapseln. Der Wirkstoff wird zu etwa 60 Prozent aus dem Darm resorbiert und schnell im Gewebe verteilt (Verteilungsvolumen: 2,6 l/kg; mittlere Bindung an Plasmaproteine: 93 %). Durch eine oxidative Demethylierung entstehen die pharmakologisch wirksamen Metaboliten des Arzneimittels. Die Ausscheidung erfolgt mittels des Kotes. Die Halbwertszeit des wichtigsten Metaboliten im Plasma beträgt etwa 2 Stunden.
Anwendungsgebiete
Ursprünglich war das Medikament als Therapeutikum der dilatativen Kardiomyopathie des Hundes vorgesehen und ist hier Medikament der ersten Wahl. Infolge seiner guten vasodilatatorischen Eigenschaften setzt es sich zunehmend auch bei der Behandlung von Herzklappenerkrankungen durch, hier vor allem in der Therapie der Klappenendokardiosen.
Gegenanzeigen
Nicht eingesetzt werden darf das Medikament infolge seiner Wirkungsweise bei Herzerkrankungen, bei denen einer Erhöhung des Herzauswurfvolumens funktionelle oder anatomische Hindernisse entgegenstehen (z. B. Aortenstenose, Pulmonalstenose). Ebenfalls nicht anzuwenden ist es beim Vorliegen einer hypertrophen Kardiomyopathie und beim Vorliegen schwerer Leberfunktionsstörungen.
Nebenwirkungen
Es ist das Auftreten von Tachykardien beschrieben. Außerdem kann Erbrechen auftreten. Beim Menschen wird das Arzneimittel infolge möglicher schwerer Unverträglichkeiten (plötzlicher Herztod) in Europa und Amerika nicht angewendet, hat aber in Japan eine Zulassung als Humanarzneimittel.
Bislang ist Pimobendan in Deutschland nur für den Hund zugelassen.
Stereoisomerie
Pimobendan besitzt ein Stereozentrum, ist also chiral. Es gibt zwei Stereoisomere, die (R)-Form und die (S)-Form. Als Arzneistoff wird racemisches Pimobendan eingesetzt, also ein 1:1-Gemisch der (R)- und (S)-Enantiomere.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Safety Data Sheet for PIMOBENDAN CRS – European Pharmacopoeia (Ph. Eur. 6.2) 1. Mai 2009
- ↑ The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1281, ISBN 978-0-911910-00-1.
Weblinks
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