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Andermatt Basisdaten Kanton: Uri Bezirk: (Uri kennt keine Bezirke) BFS-Nr.: 1202 PLZ: 6490 Koordinaten: (687681 / 163462)46.6166648.5833381447Koordinaten: 46° 37′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O; CH1903: (687681 / 163462) Höhe: 1'447 m ü. M. Fläche: 62.15 km² Einwohner: 1265
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.gemeinde-andermatt.ch Andermatt Karte Andermatt („an der Wiese“) ist eine politische Gemeinde der Talschaft Urseren des Schweizer Kantons Uri und liegt am Fusse des Oberalppasses.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Andermatt liegt im Urserental an der Reuss. Die Gemeinde ist Hauptort des Urserentals und reicht bis hinauf zum Oberalppass, der die Kantonsgrenze zu Graubünden bildet.
Nur 2 % der Gemeinde sind Siedlungsfläche. Bedeutender ist die Landwirtschaftsfläche mit einem Anteil von 41 %. Darunter befinden sich zahlreiche Alpgebiete. Wegen seiner hohen Lage sind nur 5,5% des Gemeindeareals von Wald und Gehölz bedeckt. Unproduktives Gebiet (Gewässer und Gebirge) bedecken mehr als die Hälfte des Gemeindegebiets, nämlich 52 %.
Andermatt grenzt im Westen an Hospental, im Norden an Göschenen und Gurtnellen, im Osten an die Bündner Gemeinde Tujetsch und im Süden an die Tessiner Gemeinde Airolo.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl schwankte 1850 bis 1888 zwischen 657 und 746 Personen. Anschliessend verdoppelte sie sich bis 1941 mit einer Wachstumspause zwischen 1910 und 1920. Nach einem Rückgang in den 1940er-Jahren wuchs sie in den 1950er-Jahren kräftig und erreichte 1970 den Rekordwert von 1589 Bewohnern. Zwischen 1970 und 2000 verlor Andermatt 20 % der Einwohner. Seither hat sich die Lage stabilisiert.
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1850 677 1888 712 1900 818 1910 993 1920 986 1941 1496 1950 1231 1970 1589 1980 1375 2000 1282 2005 1264 Sprachen
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,24 % Deutsch, 1,01 % Portugiesisch und 0,86 % Italienisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 1105 Personen waren katholisch (86,19 %). Daneben gab es 10,14 % evangelisch-reformierte Christen und 2,73 % Konfessionslose. 5 Personen (0,39 %) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2005 1264 Bewohnern waren 1167 (92,33%) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen aus Mitteleuropa (Deutschland und Österreich), Südeuropa (Portugal, Italien und Spanien) und dem ehemaligen Jugoslawien (Serbien-Montenegro und Kroatien). Bei der Volkszählung 2000 waren 1220 Personen (95,16 %) Schweizer Bürger; davon besassen 59 Personen die doppelte Staatsbürgerschaft.
Altersstruktur
Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an älteren Leuten. Während der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren nur 21,45 % der Ortsbevölkerung ausmacht, sind knapp 25 % Senioren (60 Jahre und älter). Dies ist eine Folge der Abwanderung von jungen Leuten ins Unterland im Zeitraum von 1970 bis 2000.
Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:
Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr Anzahl 93 149 33 115 312 259 259 62 Anteil 7,25 % 11,62 % 2,57 % 8,97 % 24,34 % 20,20 % 20,20 % 4,84 % Politik
Legislative
Die Gemeindeversammlung bildet die Legislative. Sie tritt meistens zwei Mal jährlich zusammen.
Exekutive
Der siebenköpfige Gemeinderat bildet die Exekutive. Er ist nebenamtlich tätig. Derzeitiger Gemeindepräsident ist Karl Poletti.
Wirtschaft
Im Jahr 2005 gab es 22 Landwirtschaftsbetriebe, die 51 Stellen boten. Industrie und Gewerbe beschäftigten in 13 Arbeitsstätten 90, der Dienstleistungsbereich in 78 Betrieben 599 Personen (Beschäftigung auf Vollzeitstellen umgerechnet). Die Volkszählung 2000 ergab 25 Landwirtschafts- und Forstbetriebe mit 61 Beschäftigten. Die Betriebszählung 2001 kam auf 12 Industrie- und Gewerbebetriebe mit 91 und 83 Dienstleistungsunternehmen mit 609 Beschäftigten. Von den im Jahr 2000 660 erwerbstätigen Personen Andermatts arbeiteten 560 (84,85%) in der eigenen Gemeinde. Insgesamt bot der Ort 780 Leuten Arbeitsplätze an, von denen 560 (71,79 %) Einheimische waren.
Wegpendler
Die 100 Wegpendler verrichten ihre Arbeit grösstenteils in anderen Gemeinden des Kantons Uri. Darunter 14 Personen in Altdorf, 12 in Göschenen, 11 in Erstfeld, 9 in Schattdorf, 7 in Hospental und 6 in Realp.
Zupendler
Es gab 220 Zupendler. Diese kamen hauptsächlich aus Hospental (44 Personen), Göschenen (30), Realp (25), Silenen (22), Altdorf (17) und Erstfeld (14).
Tourismus
Andermatt ist ein Wintersportgebiet und Kurort. Das Skigebiet am Gemsstock (2963m) wird von einer Seilbahn und einigen kleineren Anlagen erschlossen und ist ein bekanntes Zentrum des Freeridens.
Mit dem Tourismusprojekt des ägyptischen Multimilliardärs Samih Sawiris hofft man auf eine starke touristische Entwicklung (analog zu St. Moritz). Die Orascom Hotel and Development (OHD) des ägyptischen Investors Samih Sawiris beabsichtigt in Andermatt auf einer Fläche von 1,46 Quadratkilometern ein Tourismus-Resort mit mehreren Hotels, Ferienhäusern und Ferienwohnungen, einem 18-Loch-Golfplatz, Geschäften sowie einem Sport- und Freizeitzentrum mit Eissporthalle und Hallenbad zu erstellen.
Für die Planung und Realisierung hat Sawiris 2007 die Andermatt Alpine Destination Company AADC gegründet. Eingeladene Architekturteams sollen bis im Frühjahr 2008 die Quartiergestaltungspläne für die Teilgebiete des Resorts entwickeln. Der Spatenstich soll im Frühjahr 2009 erfolgen.
Sowohl der Bundesrat (als Besitzer des Waffenplatzgeländes) als auch die Urner Regierung und die betroffene Gemeinde (an einer Gemeindeversammlung) haben dem Projekt zugestimmt.
Sonstige Wirtschaft
Die Gemeinde ist Standort des „Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee“ (Komp Zen Geb D A) der Schweizer Armee. In diesem werden die Gebirgsspezialisten (Geb Spez) ausgebildet.
Verkehr
Andermatt verfügt über einen Bahnhof der Matterhorn-Gotthard-Bahn, die von dort nach Disentis, Göschenen und Zermatt fährt.
Korporation
Andermatt gehört geschichtsbedingt nicht zur Korporation Uri, sondern bildet mit Hospental und Realp die Korporation Urseren. Im Ratshaus zu Andermatt tagen noch heute die alten Geschlechter. Dort haben sie sogar ihr eigenes Gericht. Im Mai findet alljährlich die Talgemeinde in Hospental statt. Die Korporation ist Besitzerin fast aller Gewässer, Wiesen, Weiden und Berge im Tal.
Sonstiges
Bekannt ist Andermatt auch für seinen charakteristischen Bannwald, der seit Jahrhunderten streng geschützt ist und den Ort vor Lawinen bewahrt.
Einzelnachweise
Literatur
- I. Müller: Geschichte von Ursern. Disentis 1984.
Weblinks
- Gemeinde Andermatt
- Artikel Andermatt im Historischen Lexikon der Schweiz
- Touristische Informationen Andermatt
- Bergbahnen Andermatt-Gemsstock
- Das Wunder von Andermatt
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