- Vieux-Mareuil
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Vieux-Mareuil (Vielh Maruelh) Region Aquitanien Département Dordogne Arrondissement Nontron Kanton Mareuil Gemeindeverband Pays de Mareuil-en-Périgord Koordinaten 45° 26′ N, 0° 30′ O45.4322222222220.50027777777777Koordinaten: 45° 26′ N, 0° 30′ O Höhe 109–226 m Fläche 27,00 km² Einwohner 327 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 12 Einw./km² Postleitzahl 24340 INSEE-Code 24579
Die Kirche von Vieux-MareuilDie französische Gemeinde Vieux-Mareuil, okzitanisch Vielh Maruelh, liegt im Nordwesten des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie ist eine der 14 Gemeinden des Kantons Mareuil. Ihr Gemeindegebiet bildet ferner einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Vieux-Mareuil, okzitanisch Vielh Maruelh, leitet sich ab von der gallischen Wortwurzel mare (groß) und der Endung -ialo (Rodung, Lichtung). Der Zusatz vieux (alt) weist darauf hin, dass die Gemeinde älter ist als die Neugründung Mareuil. Eine andere Hypothese beruft sich auf den römischen Funktionär Lucius Marullus, der hier eine Villa gehabt haben soll.
Geographie
Die Gemeinde Vieux-Mareuil liegt 13 Kilometer nordwestlich von Brantôme und 4 Kilometer südöstlich von Mareuil (Luftlinie). Sie wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Saint-Sulpice-de-Mareuil im Norden
- Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier im Nordosten
- Monsec im Osten
- Léguillac-de-Cercles im Süden
- La Chapelle-Montabourlet im Südwesten und
- Mareuil im Westen.
Vieux-Mareuil ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Kanton Mareui, rangiert aber in Einwohnerzahlen nur an dritter Stelle.
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, Schlössern und einer Mühle:
Brégnac, Chanet, Chanet de la Lande, Chavaroche bzw. Chaveroche, Chez Nardonnet, Chez Noaillac, Fronsac, Fougères, Grange Neuve, L'Étang Bleu, La Beynichie, La Chassagne, La Férédie, La Jardonnie, La Pointerie, La Roussie, La Salle, Le Maupas, Les Chambarrières, Les Combettes, Les Coufourches, Leycoussey, Maraf(f)y, Montozon, Moulin du Roc und Rouchatoux.
Das Gemeindegebiet von Vieux-Mareuil wird von der Belle entwässert, die von Monsec aus in westlicher bzw. nordwestlicher Richtung zur Nizonne hin abfließt. Ein rechter Nebenfluss der Belle ist der von Nordosten kommende Ruisseau de l'Étang Rompu, der in seinem Oberlauf noch als Ruisseau de Fongenade bezeichnet wird. Der Bach ist zu mehreren Weihern aufgestaut und mündet kurz vor dem Ortskern in die Belle; von Marafy eilt ihm ein kleiner linker Seitenarm entgegen. In der Nähe von La Roussie entspringt ferner ein kleiner rechter Seitenarm, der an der Westgrenze in die Belle mündet.
Linksseitig besitzt die Belle nur nach Norden gerichtete Trockentäler als Nebenarme (die drei Täler von Badaillac - Ostgrenze zu Monsec - ,Brégnac und Les Coufourches). Die Combe de l'Autel, anfangs ebenfalls noch ein Trockental, bildet einen Teil der Westgrenze zu Mareuil. Es entwässert gen Nordwest nach Mareuil.
Der topographisch tiefstgelegene Punkt mit 109 Metern über dem Meer liegt im Nordwesten an der Belle, die hier das Gemeindegebiet verlässt. Der höchste Punkt erreicht 226 Meter an der Nordostecke zu La Chapelle-Pommier. Die maximale Höhendifferenz beträgt somit 117 Meter.
Geologie
Der Untergrund von Vieux-Mareuil besteht vollständig aus mehr oder weniger flachliegenden (Einfallswinkel von 4 ° nach Süd) Sedimenten des nordöstlichen Aquitanischen Beckens. Älteste aufgeschlossene Formation ist das Cenomanium, anstehend entlang der Belle an der Westgrenze zu Mareuil. Es besteht aus Austern-haltigen, grünen Mergeln, Feinsanden und sandigen Alveolinenkalken. Darüber folgen die knolligen Kreidekalke des Ligériens, die auch den Ortskern unterlagern. Das Ligérien säumt beide Flussseiten entlang der Belle und erstreckt sich bis zur Ostgrenze mit Monsec. Die beiden Hänge des Belletals werden von resistenten Rudistenkalken des Angoumiens (Turonium) aufgebaut, bestehend aus der Steilwand-bildenden Angoulême-Formation und dem Oberturon. Anschließend folgen die harten Fossilkalke des Coniaciums, die einen Großteil des südlichen Gemeindegebiets einnehmen; auch auf dem nördlichen Höhenzug sind sie zugegen, werden aber gegen Norden von der Mareuil-Störung abgeschnitten. Auf das Coniacium legt sich Untersanton - graue, Glaukonit-führende Kalke, zu sehen an der Südgrenze und unmittelbar nördlich der Mareuil-Störung. Die Oberkreide endet im Norden mit Austernschill enthaltenden Kalkmergeln des Mittel- und Obersantons. Weite Geländeabschnitte im Norden werden schließlich von pleistozänen Hüllsedimenten (Kolluvium) verdeckt, welche aus sandigen Lagen des Santons hervorgegangen sind (Formation ACC auf der geologischen Karte).
Die Trockentäler sind auf Karsterscheinungen im Turon zurückzuführen.
Vieux-Mareuil liegt direkt auf dem Ostausläufer der Mareuil-Antiklinale, die gen Ostsüdost abtaucht. Die Nordflanke der Antiklinale wird von der Ostnordost-streichenden Mareuil-Störung durchschlagen, welche den südlichen Schichtverband um rund 50 Meter angehoben hat.
Die Angoulême-Formation war einst ein geschätzter Baustein und wurde in mehreren Steinbrüchen bei Moulin du Roc abgebaut. Residuell oberhalb des Turons aufliegender Sidérolithique (Eozän) wurde auf seinen Eisengehalt hin abgeschürft (nordöstlich von Chavaroche).
Geschichte
Die Anwesenheit des Menschen in der Gemeinde Vieux-Mareuil geht bis ins Magdalénien zurück, belegt durch Funde in der Fronsac-Höhle. Während der Römerzeit befand sich im Ortskern eine Villa, bestätigt durch Mosaikfunde. Auch Überreste aus der gallorömischen und der merowingischen Epoche sind vorhanden. Die Existenz der Pfarrei von Vieux-Mareuil ist für das Jahr 800 gesichert. Von der ursprünglich recht großen Pfarrei (mit Sitz eines Erzpriesters) wurden später die neuen Pfarreien Saint-Pardoux, Saint-Priest und Saint-Sulpice abgetrennt. Die Ortskirche Saint-Pierre-ès-Liens wurde im Zwölften Jahrhundert errichtet. Zur gleichen Zeit gründete der weltliche Herrscher, der Baron von Mareuil, sein Schloss unweit von Saint-Priest im 5 Kilometer entfernten Mareuil. Der Zusatz Vetus (alt) taucht zum ersten Mal im Dreizehnten Jahrhundert auf, um den Ort von der benachbarten Seigneurie in Mareuil unterscheiden zu können. Im Verlauf des Fünfzehnten Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Schlösser Château de Chanet und Château de Chaveroche begonnen. Der Herrensitz Manoir de Fronsac entstand im Siebzehnten Jahrhundert, ihm folgte im Achtzehnten Jahrhundert das Schloss Château de Maraffy. Die einstige kirchliche Sonderstellung der Pfarrei von Vieux-Mareuil ging mit der Französischen Revolution und anschließend mit dem Konkordat von 1801 endgültig verloren. Der Nachbarort Mareuil wurde damals als Sitz des Kantons auserkoren.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Vieux-Mareuil Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in ProzentEinwohnerdichte 1962 425 9,3 15,7/km² 1968 393 9,4 14,6/km² 1975 398 9,9 14,7/km² 1982 384 10,0 14,2/km² 1990 350 9,4 13,0/km² 1999 342 10,0 12,7/km² 2006 331 9,4 12,3/km² 2007 329 12,2/km² 2008 327 9,2 12,1/km² Quelle: INSEE[1]
Die Bevölkerungsentwicklung in Vieux-Mareuil ist generell rückläufig, ganz im Einklang mit der Entwicklung im Kanton Mareuil.
Sehenswürdigkeiten
- Die Fronsac-Höhle aus dem Magdalénien. Seit 1997 Monument historique. Für Besucher geschlossen.
- Der Abri Roc de Rappe mit Klause.
- Die romanische Ortskirche Saint-Pierre-ès-Liens aus dem Zwölften Jahrhundert, Monument historique.
- Das Schloss Château de Chanet, Monument historique. Fünfzehntes Jahrhundert.
- Das Schloss Château de Chaveroche, Fünfzehntes Jahrhundert.
- Der Herrensitz Manoir de Fronsac, Siebzehntes Jahrhundert.
- Das Schloss Château de Maraffy, Achtzehntes Jahrhundert.
Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Durch den Ortskern von Vieux-Mareuil verläuft die Hauptverkehrsader D 939 von Angoulême nach Périgueux. Ferner quert die von Norden, aus Saint-Sulpice-de-Mareuil kommende D 93; sie führt in Südrichtung weiter nach Léguillac-de-Cercles. Die D 708 von Nontron nach Mareuil kann neben der D 93 auch über eine Kommunalstraße erreicht werden, welche am Schloss Château de Chaveroche und am Manoir de Fronsac vorbeizieht. Die im Süden verlaufende D 100 E von Gout-Rossignol nach Léguillac-de-Cercles kann über eine am Weiler Brégnac vorbeiführende Kommunalstraße angesteuert werden.
Fernwanderweg
Der von Léguillac-de-Cercles kommende Fernwanderweg GR 36 zieht durch das südwestliche Gemeindegebiet von Vieux-Mareuil. Er setzt sich dann über Mareuil nach La Rochebeaucourt-et-Argentine fort.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Vieux-Mareuil – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienAbjat-sur-Bandiat | Angoisse | Augignac | Beaussac | Busserolles | Bussière-Badil | Cantillac | Chalais | Champagnac-de-Belair | Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier | Champniers-et-Reilhac | Champs-Romain | Condat-sur-Trincou | Connezac | Corgnac-sur-l’Isle | Dussac | Étouars | Eyzerac | Firbeix | Hautefaye | Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert | Jumilhac-le-Grand | La Chapelle-Faucher | La Chapelle-Montmoreau | La Coquille | La Gonterie-Boulouneix | La Rochebeaucourt-et-Argentine | Lanouaille | Le Bourdeix | Léguillac-de-Cercles | Lempzours | Les Graulges | Lussas-et-Nontronneau | Mareuil | Mialet | Milhac-de-Nontron | Monsec | Nantheuil | Nanthiat | Nontron | Payzac | Piégut-Pluviers | Puyrenier | Quinsac | Rudeau-Ladosse | Saint-Barthélemy-de-Bussière | Saint-Crépin-de-Richemont | Saint-Cyr-les-Champagnes | Saint-Estèphe | Saint-Félix-de-Bourdeilles | Saint-Front-la-Rivière | Saint-Front-sur-Nizonne | Saint-Jean-de-Côle | Saint-Jory-de-Chalais | Saint-Martial-de-Valette | Saint-Martin-de-Fressengeas | Saint-Martin-le-Pin | Saint-Pancrace | Saint-Pardoux-la-Rivière | Saint-Paul-la-Roche | Saint-Pierre-de-Côle | Saint-Pierre-de-Frugie | Saint-Priest-les-Fougères | Saint-Romain-et-Saint-Clément | Saint-Saud-Lacoussière | Saint-Sulpice-d’Excideuil | Saint-Sulpice-de-Mareuil | Sainte-Croix-de-Mareuil | Sarlande | Sarrazac | Savignac-de-Nontron | Savignac-Lédrier | Sceau-Saint-Angel | Soudat | Teyjat | Thiviers | Varaignes | Vaunac | Vieux-Mareuil | Villars
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