Saint-Crépin-de-Richemont

Saint-Crépin-de-Richemont
Saint-Crépin-de-Richemont
Saint-Crépin-de-Richemont (Frankreich)
Saint-Crépin-de-Richemont
Region Aquitanien
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Mareuil
Gemeindeverband Pays de Mareuil-en-Périgord.
Koordinaten 45° 25′ N, 0° 36′ O45.4194444444440.60138888888889Koordinaten: 45° 25′ N, 0° 36′ O
Höhe 120–246 m
Fläche 25,58 km²
Einwohner 234 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 9 Einw./km²
Postleitzahl 24310
INSEE-Code

Saint-Crépin-de-Richemont von Süden
.

Saint-Crépin-de-Richemont, okzitanisch Sent Crespin de Richemont[1], ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie ist in den Regionalen Naturpark Périgord-Limousin integriert.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Name der Gemeinde ist eigentlich ein Doppelname, der sich aus dem Ortsnamen Saint-Crépin und dem Herrensitz Richemont zusammensetzt. Saint Crépin oder Sent Crespin leitet sich vom Heiligen Crispinus ab; Richemont oder riche mont bezieht sich auf die strategisch beherrschende Lage des Höhenrückens im Süden oberhalb des Dorfes.

Geographie

Der Ortskern von Saint-Crépin-de-Richemont liegt etwa 7 Kilometer nordwestlich von Brantôme und 13 Kilometer südsüdwestlich von Nontron.

Die Gemeinde umfasst die Weiler bzw. Einzelhöfe Beleyme, Canteix, Champagne, Chanceland, chez Froment, Francillou, Grange-Haute, La Barde, La Clède, La Forge, La Grèze, La Riboutie, Le Caprice, Le Meyrat, Le Moulin, Le Moulin de la Forge, Le Plessac, Les Âges, Les Baléares, Les Borderies, Les Brageaux, Les Brandes, Les Fregeas, Limeuil, Petit Berger, Pontarnaud, Puylibeau, Puyssegné und Rousselières.

Das Gemeindegebiet wird in etwa mittig vom Boulou durchflossen, einem rechten Nebenfluss der Dronne. Das Tal verläuft in Nordost-Südwest-Richtung.

Der Ortskern wird von der aus Quinsac herüberkommenden D 98 durchquert, welche ihn an die nur 1,5 Kilometer weiter südwestlich verlaufende D 939 von Brantôme nach Angoulême anbindet, die Hauptverkehrsader von Périgueux nach Angoulême. An der Ostgrenze des Gemeindegebietes verläuft die D 675 von Nontron nach Brantôme. Die Nordwestgrenze wird von der D 84 gebildet, einer Querverbindung von Nontron nach Verteillac.

Saint-Crépin-de-Richemont wird von folgenden Gemeinden umgeben:

Der orographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes mit 120 Meter über N.N. liegt bei Moulin de la Forge am Boulou am Südwestrand, der höchste Punkt mit 246 Meter bei Puyssegné im Nordosten.

Geologie

Tal südwestlich von Saint-Crépin-de-Richemont mit dem Verlauf der Mareuil-Störung
Der Menhir bei Champredon bestehend aus alttertiären Konglomeraten

Das Gemeindegebiet von Saint-Crépin-de-Richemont wird von Sedimenten der Oberkreide unterlagert, die in den niederen Lagen entlang des Boulou aufgeschlossen sind. Die beiden Höhenrücken im Nordwesten und im Südosten bestehen aus tertiären Schwemmfächern. Die flachliegenden Oberkreidesedimente beginnen im Nordosten mit dem Coniacium gefolgt von unterem und oberen Santonium gen Südwesten. Eine Besonderheit stellt eine N 110 bis N 120 streichende Störung (Störung von Mareuil) dar, die in etwa dem Verlauf der D 939 folgt. Es handelt sich um eine steilstehende, nach Süden einfallende Aufschiebung, entlang derer ein Versatz von rund 100 Meter stattfand, so dass jetzt Gesteine des untersten Coniaciums direkt neben Gesteinen des Santoniums liegen. Diese Störung ist die Fortsetzung des weiter im Nordwesten gelegenen Antiklinals von Mareuil. Die beiden tertiären Schwemmfächer sind fluviatilen Ursprungs, sie bestehen aus Sandsteinen und Konglomeraten mit Quarz- und verkieselten Arkosegeröllen. Sie sind Abtragungsprodukte des Massif Central und können bis zu 70 Meter mächtig werden. Ihre Schüttungsrichtung erfolgte gen Südwest. Ihr Alter wird als Eozän oder unterstes Oligozän eingestuft. Die harten konglomeratischen Lagen waren früher als Ausgangsstoff für Mühlsteine begehrt.

Geschichte

Die geschichtlichen Spuren lassen sich in der Gemeinde bis in die Megalithzeit zurückverfolgen, so steht beispielsweise unweit von Champredon ein Menhir. Die Mühlsteingewinnung aus den alttertiären Schwemmfächern erfolgte dann bereits unter den Römern im 1. Jahrhundert und kam erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zum Erliegen. Die Kirche von Saint-Crépin-de-Richemont ist spätromanisch. Ab 1564 wurde von Pierre de Bourdeille mit dem Bau des Château de Richemont begonnen.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Saint-Crépin-de-Richemont
Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in Prozent
Einwohnerdichte



1962 339 8,9 13/km²
1968 326 7,7 13/km²
1975 246 6,0 10/km²
1982 239 6,2 9/km²
1990 207 5,5 8/km²
1999 202 5,9 8/km²
2007 229 6,5 9/km²

Quelle: INSEE[2]

Die Bevölkerungsentwicklung ist generell rückläufig, erst seit kurzem scheint sich eine Trendwende anzubahnen.

Sehenswürdigkeiten

  • Château de la Barde, Schloss und Wehrhof aus dem 15. Jahrhundert
  • Château de Richemont, Schloss aus dem 16. Jahrhundert, seit 1927 als Monument historique eingeschrieben[3]
  • Château de Saint-Crépin, Schloss aus dem 19. Jahrhundert
  • Die spätromanische Kirche Saint-Crépin und Saint Crépinien
  • Menhir von Champredon

Einzelnachweise

  1. Website des Conseil général de la Dordogne mit den okzitanischen Gemeindenamen
  2. Saint-Crépin-de-Richemont auf der Website des Insee
  3. Schloss Richemont, Merimée-Datenbank des französischen Kultusministeriums

Weblinks


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