Kesselschlacht bei Minsk

Kesselschlacht bei Minsk
Kesselschlacht bei Białystok und Minsk
Teil von: Zweiter Weltkrieg
Ruinen von Minsk (Juli 1941)
Ruinen von Minsk (Juli 1941)
Datum 26. Juni9. Juli 1941
Ort Bialystok/Minsk, Sowjetunion
Ausgang Deutscher Sieg
Konfliktparteien
Deutsches Reich Sowjetunion
Befehlshaber
Heinz Guderian
Hermann Hoth
Fedor von Bock
Dmitri Grigorjewitsch Pawlow
Truppenstärke
 ? 625.000 Mann
Verluste
 ? 420.000
davon 320.000 Gefangene
3332 Panzer
1809 Geschütze

Die Kesselschlacht bei Białystok und Minsk war eine Schlacht zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges vom 26. Juni bis zum 9. Juli 1941.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Am 22. Juni 1941 war die Operation Barbarossa angelaufen. Die Heeresgruppe Mitte rückte schnell in Richtung der weißrussischen Hauptstadt Minsk vor. Hier befanden sich starke sowjetische Kräfte, die durch eine Kesselschlacht vernichtet werden sollten.

Der Kessel

Nördlich von Białystok stieß die Panzergruppe 3 unter Generaloberst Hermann Hoth, südlich zur Panzergruppe 2 unter Generaloberst Heinz Guderian vor. Unterstützt wurden sie dabei von der 4. und der 9. Armee, die hinter den Panzerverbänden aufschließen und die Flanken sichern sollten, sowie 2.657 Kampf- und Jagdflugzeugen. Fedor von Bock, der Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte, ließ die beiden Panzergruppen nach der Vernichtung der sowjetischen 4. Armee bei Brest-Litowsk ohne Rücksicht auf eine Gefährdung der Flanken dreihundert Kilometer tief in russischen Raum eindringen und östlich von Minsk wieder zusammentreffen. Am 26. Juni waren dadurch die 3. und 10. sowjetische Armee, insgesamt 43 sowjetische Divisionen, zusammen 325.000 Mann mit 3.300 Panzern, eingeschlossen. In Gewaltmärschen folgte die Infanterie nach, um den Kessel zu verstärken. Unter anderem durch Wegeschwierigkeiten hatten die deutschen Panzertruppen hohe Ausfälle an Material, und der Infanterie fügten die sich verzweifelt wehrenden Sowjets beträchtliche Verluste zu. Gemäß Stalins Parole „Halten oder sterben“ band die Rote Armee die deutschen Kräfte, allerdings mussten ganze Armeen geopfert werden, um wieder neue Verteidigungslinien aufbauen zu können. Am 9. Juli schließlich kapitulierten die verbliebenen Rotarmisten, obwohl die Stadt Minsk bereits am 28. Juni im Wesentlichen eingenommen war.

Die Rote Armee verlor 22 Schützendivisionen, 7 Panzerdivisionen, 6 motorisierte Brigaden, 3 Kavalleriedivisionen, 1.809 Geschütze und 3.332 Panzer. Insgesamt gerieten etwa 320.000 Rotarmisten in deutsche Gefangenschaft.

Folgen

Die Heeresgruppe Mitte konnte ihren Vorstoß gegen Moskau fortsetzen, der in der Kesselschlacht bei Smolensk mündete. Die Weltöffentlichkeit war beeindruckt vom enormen Erfolg der deutschen Taktik. Angesichts der hohen Verluste an Mensch und Material schien ein Zusammenbruch der Sowjetunion nahe. Durch den bisherigen Erfolg des Blitzkriegs bestärkt, hoffte die NS-Führung den Krieg gegen die Sowjetunion bis Ende des Jahres abgeschlossen zu haben; das sollte sich spätestens im Herbst als Illusion erweisen.

Ein abgeschossener russischer BT-7

Literatur

  • Autorenkollektiv: Geschichte des Großen Vaterlandischen Krieges der Sowjetunion, Bd. 2, Deutscher Militärverlag, Berlin 1963.
  • David M. Glantz: The Border Battles on the Bialystok-Minsk Axis, 22–28 June 1941, in: ders. (Hrsg.): The Initial Period of War on the Eastern Front, Frank Cass Pbl., London 1993, S.184–247. ISBN 0-7146-3375-5
  • Hermann Hoth: Panzer-Operationen - Die Panzergruppe 3 und der operative Gedanke der deutschen Führung im Sommer 1941, Scharnhorst Buchkameradschaft, Heidelberg 1956.
  • Ernst Klink: Heer und Kriegsmarine, in: Horst Boog / Jürgen Förster u.a. (Hrsg.): Der Angriff auf die Sowjetunion, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, S.451–651 (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 4). ISBN 3-42106098-3
  • Григорий Ф. Кривошеев: Россия и СССР в войнах ХХ века, Олма-Пресс, Moсквa 2001. (dt.: G. F. Krivošeev: Russland und die UdSSR in den Kriegen des 20. Jahrhunderts) (Online Version)

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