Kirchenruine Granau (Halle)

Kirchenruine Granau (Halle)
Kirchenruine Granau.JPG

Die Siedlung Granau bei Halle (Saale) wurde im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen vollkommen zerstört. Während die Siedlung selbst eine Wüstung blieb, wurde die Pfarrkirche 1654 wiederaufgebaut und von der benachbarten Gemeinde Nietleben (heute Stadtteil von Halle (Saale)) weiter genutzt. Die Kirche "war ein einfacher barocker Saal mit 1692 angefügtem Chorturm und großen Segmentbogenfenstern."[1] Ungewöhnlich war, dass der Altar der Kirche im Westen stand und sie keinen Taufstein besaß.[2] 1886 wurde die Kirche aufgegeben, als die in Nietleben neu errichtete evangelische Kirche fertiggestellt war, in die ein Teil der Kirchenbänke aus Granau überführt wurde. Die Kirche wurde nicht abgetragen und verfiel.

Der umliegende denkmalgeschützte Friedhof wird noch von der Gemeinde genutzt. Dort finden sich die Gräber einiger regional bekannter Persönlichkeiten wie Karl Friedrich Bahrdt (Theologe), Siegmar Baron von Schultze-Galléra (Heimatforscher) und Erich Neuß (Historiker).[2]

Mahnmal von Westen

1923 wurde in der Ruine ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Den Entwurf für das Mal schuf Johannes Niemeyer. An der Innenseite der Nordmauer wurde anlässlich des 100. Geburtstages eine Gedenktafel für Siegmar Baron von Schultze-Galléra angebracht, die 1967 von Martin Wetzel (Bildhauer) geschaffen wurde.[3]

Einzelnachweise

  1. Holger Brülls / Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, S. 153, ISBN 3-496-01202-1.
  2. a b Verband Naturpark Unteres Saaletal e.V. (Hrsg.): Wanderrouten im Naturpark Unteres Saaletal, Dölau-Nietleben. Halle (Saale) ohne Jahr.
  3. Allmuth Schuttwolf: Hallesche Plastik im 20. Jahrhundert (Diss.), Bd. 2 (Anhang), Halle (Saale) 1981.
51.481711.88725

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