St. Franziskus und St. Elisabeth (Halle)

St. Franziskus und St. Elisabeth (Halle)
St. Franziskus und St. Elisabeth in Halle (Westansicht)
St. Franziskus und St. Elisabeth in Halle

St. Franziskus und St. Elisabeth ist die katholische Propsteikirche in Halle. Sie wurde von 1893 bis 1896 nach Plänen von Arnold Güldenpfennig in neugotischem Stil errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Die katholische Gemeinde Halles nutzte für ihre Gottesdienste ab 1755 die Kapelle der Neuen Residenz. Durch Zuzüge von Katholiken wuchs ihre Mitgliederzahl deutlich und machte den Bau eines neuen katholischen Gotteshauses erforderlich.

Den Neubau entwarf Arnold Güldenpfennig, Diözesan- und Dombaumeister des Bistums Paderborn, zu dem Halle damals gehörte. Er gestaltete die Kirche als kreuzförmige Basilika mit Querhaus und einem Turm, der asymmetrisch an der nordöstlichen Ecke des Langhauses steht. Der Innenraum zeichnet sich durch Blendtriforien im Langhaus und eine hallenartige Höherführung der Seitenkapellen im Bereich des Chores aus.

Die Kirche wurde am 20. Mai 1896 durch Bischof Hubert Simar geweiht.

Zu St. Franziskus und St. Elisabeth gehört ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit expressionistischer Pietà des halleschen Bildhauers Richard Horn von 1922.

Der Standort der Kirche war ursprünglich sehr wirkungsvoll an der 1847 angelegten neuen Promenade gewählt, die bei Niederlegung der Stadtbefestigungen entstand. Die heute unmittelbar vor der Kirche verlaufende vierspurige Hochstraße beeinträchtigt das Erscheinungsbild der Kirche erheblich.

Orgel

Die Orgel wurde 1975 von der Orgelbaufirma A. Schuster & Sohn (Zittau) als zweimanualiges Instrument erbaut. Sie wurde 2008-2009 umfassend reorganisiert und restauriert, wobei aus dem bestehenden Pfeifenbestand ein drittes Manual (Brustwerk, schwellbar) gebildet wurde, das mit einem zusätzlichen Krummhorn ausgestattet wurde. Im Zuge der Reorganisation wurden entsprechende Koppeln hinzugefügt. Außerdem wurde das Hauptwerk mit einem Tremulanten ausgestattet, und die Suboktavkoppel ergänzt, und eine Setzeranlage installiert. Das Instrument hat heute 41 Register. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
Bourdon 16’
Prinzipal 8’
Gemshorn 8’
Rohrflöte 8'
Oktave 4’
Spitzflöte 4’
Quinte 22/3
Superoctave 2’
Waldflöte 2’
Mixtur V 11/3
Zimbel III 1/2'
Trompete 8’
Tremulant
II Oberwerk C–g3
Gedackt 8’
Quintade 8’
Prinzipal 4’
Blockflöte 4’
Gemshorn 2’
Nasard 22/3'
Terz 13/5
Sifflöte 1’
Scharff IV 1’
Schalmei 8’
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Holzgedackt 8’
Rohrflöte 4’
Sesquialter II 22/3
Prinzipal 2’
Quinte 11/3
Zimbel II 1/4'
Krummhorn 8’
Tremulant
Pedal C–f1
Prinzipal 16’
Subbass 16’
Quintbass 102/3
Oktave 8’
Bassflöte 8’
Choralbass 4’
Mixtur VI 22/3
Bassaliquote IV 51/3
Posaune 16’
Trompete 8’
Clairon 4’
Cornett 2’
  • Koppeln II/I, II 16'/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P

Glocken

Im Turm hängen vier Glocken. Die Glocke des alten Geläuts von 1930 überdauerte den Zweiten Weltkrieg.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer, Gussort
 
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
 
1 Mauritius 1962 (F. Otto, Bremen-Hemelingen) 1500 2071 cis1
2 Liborius 1962 (F. Otto, Bremen-Hemelingen) 1245 1189 e1
3 Elisabeth 1930 Ernst Karl Otto, Bremen-Hemelingen 1090 800 fis1
4 Franziskus 1962 (F. Otto, Bremen-Hemelingen) 920 459 a1

Quellen

  • Holger Brülls und Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-496-01202-1.

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel der Propsteikirche

Weblinks

 Commons: St. Franziskus und St. Elisabeth (Halle) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
51.47824722222211.967038888889

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