Kittikachorn

Kittikachorn

Thanom Kittikachorn, thailändisch ถนอม กิตติขจร, (* 11. August 1911 in Ban Nhong Ploung, Provinz Tak; † 16. Juni 2004 in Bangkok) war ein thailändischer General und Politiker.

Nach der Schulausbildung ging Kittikachorn 1929 zum Militär, wo er 1951 zum General avancierte. Er unterstützte den Staatsstreich von Sarit Dhanarajata, war Premierminister und Verteidigungsminister vom 24. Dezember 1957 (offiziell 1. Januar 1958) bis zum 20. Oktober 1958, sowie - nach Sarits Tod - erneut ab dem 9. Dezember 1963 bis zum 11. März 1969. Am gleichen Tag begann seine dritte Amtszeit, die bis zum 14. Oktober 1973 dauerte. Zwischen der ersten und zweiten Amtszeit war er in gleichen Funktionen als Stellvertreter tätig. 1964 wurde er zum Feldmarschall ernannt.

Kittikachorn spielte in dem Vierteljahrhundert seiner politischen Tätigkeit eine zentrale Rolle in Thailand. Er war ein Vertreter der herrschenden Oberschicht, des Militärs, eines harschen pro-amerikanischen und antikommunistischen Kurses, ein Gegner des Parlamentarismus, auch des 1969 wieder zugelassenen Parlaments. Mehrfach war er an Staatsstreichen beteiligt, die er immer mit dem Hinweis auf äußere und innere Gefahren für den Staat rechtfertigte.

Den Staatsstreich vom 17. November 1971, den er aus der Position des Premierministers heraus lostrat, begründete er mit der Notwendigkeit, das Land vor innerer Zersetzung und der prokommunistischen Guerillabewegung retten zu müssen. Er konzentrierte die gesamte Macht auf seine Person, verhängte das Kriegsrecht und löste das Parlament auf. Am 14. Oktober 1973 wurde seine Militärjunta nach Studentenprotesten, bei denen 77 Menschen umkamen, gestürzt, Kittikachorn ging ins Exil.

Die Versuche der zivilen Nachfolgeregierungen, in Thailand demokratische Reformen umzusetzen, waren nur von begrenztem Erfolg. Die am 19. September 1976 erfolgte Rückkehr Kittikachorns aus Singapur führte zu Studentendemonstrationen, die nach Maßnahmen der am 23. September 1976 umgebildeten Regierung am 6. Oktober 1976 im Massaker vom 6. Oktober 1976 blutig niedergeschlagen wurden, bei dem 300 Studenten getötet wurden.

Kittikachorn trat noch einmal an die Öffentlichkeit, als er im März 1999 von Premierminister Chuan Leekpai für die königliche Ehrengarde nominiert wurde. Am 16. Juni 2004 starb er im General Hospital von Bangkok, nachdem er im Januar 2004 einen Herzanfall erlitten hatte.

Wappen Thailands Anmerkung zu thailändischen Familiennamen: Dieser Artikel spricht die Person mit ihrem Vornamen an, verstößt damit jedoch nicht gegen die Wikipedia:Namenskonventionen. Für weiterführende Informationen siehe Thailändische Familiennamen.

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