Klaus-Jürgen Baarß

Klaus-Jürgen Baarß
Gen. Baarß (links), Ehrung im JG-2 für 2000 Flugstunden

Klaus-Jürgen Baarß (* 8. August 1934 in Schwerin) ist ein deutscher Autor, Diplom-Militärwissenschaftler und ehemaliger Militär. Er war Generalleutnant der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Inhaltsverzeichnis

Militärischer Werdegang

1949 bis 1952 absolvierte Baarß seine Lehre zum Stahlschiffsbauer auf der Volkswerft in Stralsund. 1952 kam er zur FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“. Sein Eintritt in die bewaffneten Organe der DDR erfolgte zum 23. Mai 1952. Hier wurde er Kursant bei der Volkspolizei-Dienststelle in Pirna. Von 1952 bis 1953 wurde er von der KVP Luft zu einem Sonderlehrgang für Flugzeugführer in die Sowjetunion delegiert. Nach seiner Rückkehr in die DDR wurde er 1955 Staffelkommandeur des Aeroclubs in Cottbus, dem Vorgänger der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee. 1954 war Baarß bereits der SED beigetreten. Seine Stelle als Staffelkommandeur hatte er bis 1955 inne. Im Anschluss hieran war er im Range eines Hauptmanns vom 1. Juli 1956 bis 31. Dezember 1959 zunächst Stellvertreter des Kommandeurs, später Kommandeur Fliegergeschwader 1, später JG-1, in Cottbus. Anschließend besuchte er bis 1960 eine Militärakademie in der UdSSR. Nach seiner Rückkehr avancierte Baarß zum Stellvertreter des Kommandeurs für Jagdfliegerkräfte 3. LVD der NVA Luftstreitkräfte. Diesen Dienstposten hatte er bis 1965 inne.

Von 1965 bis 1968 war er Kommandeur JG-9. Danach besuchte er bis 1971 die Militärakademie der NVA in Dresden um nach seinem Studium als Oberst zum Kommandeur JBG-31 in Drewitz berufen zu werden. Im Anschluss wurde Oberst Baarß vom 1. Juni 1978 bis Februar 1990 Stellvertreter des Chefs LST/LV und Chef Luftstreitkräfte im Kommando LSK/LV.

Während seiner Dienstzeit im Kommando LSK/LV hatte Baarß am 21. Februar 1983 als Pilot einen Flugunfall. So wurde bei der Landung der MiG-23 MF (Nr. 564, Werksnummer 0390213089), vermutlich wegen unkorrekt ausgefahrener Landeklappen, das Heck der Maschine beschädigt.

Seine Ernennung zum Generalmajor erhielt Baarß am 7. Oktober 1978. Am 1. März 1986 erfolgte dann seine Beförderung zum Generalleutnant.

Vom 1. März 1990 bis 18. April 1990 war GL Baarß als Hauptinspektor der NVA sowie anschließend bis 30. September 1990 als Bevollmächtigter für die Militärreform (Abwicklung der NVA) im Ministerium für Abrüstung und Verteidigung tätig. Seine Entlassung aus der NVA erfolgte am 30. September 1990. Nach dem Wahlsieg der „Allianz für Deutschland“ wurde Baarß beim Parlamentarischen Staatssekretär in die Funktion des Bevollmächtigten für die Militärreform eingesetzt.

Auszeichnungen

General Baarß war Verdienter Militärflieger der Deutschen Demokratischen Republik, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber und des Kampfordens „Für Verdienste um Volk und Vaterland“ in Gold sowie diverser anderer Orden und Ehrenzeichen. Baarß ist Mitglied der „Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V.“[1].

Veröffentlichungen

  • Klaus-Jürgen Baarß: „Luftparade“. Hubschrauber-Parade der Nationalen Volksarmee 1984 über Berlin. 2. Auflage. Mönch, Essen 2002, ISBN 3-941149-07-5.
  • Klaus-Jürgen Baarß: Lehrgang X. In geheimer Mission an der Wolga. Verlag Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 1995, ISBN 3-8132-0469-3.
  • Klaus-Jürgen Baarß: Das Flugplatznetz der DDR aus der Sicht der Militärs. In: Fliegerrevue. Heft 11/1996, S. 36–39.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Namhafte Persönlichkeiten auf der Website der Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V. (Abgerufen am 19. August 2010.)

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