- Jagdfliegergeschwader 1
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— Jagdfliegergeschwader 1 (JG-1) —
Verbandsabzeichen JG-1Aktiv 25. September 1952–2. Oktober 1990 Land DDR Streitkräfte NVA Teilstreitkraft NVA Luftstreitkräfte Truppengattung Fliegerkräfte Typ Gattung Jagdfliegerkräfter Stärke ca. 600 Soldaten und 100 Zivilangestellte Unterstellung 1. LVD Geschwaderstandort Fliegerhorst Holzdorf Letzter Kommandeur Oberstleutnant Helmut Seehaus Geschwaderkommandeur Insignien Homepage JG-1 Luftfahrzeuge Kampfflugzeug/
-hubschraubersiehe Liste Flugzeugtypen Das Jagdfliegergeschwader 1 (JG-1) trug den Ehrennamen Fritz Schmenkel und war ein fliegender Verband in Regimentsstärke der NVA Luftstreitkräfte in direkter Unterstellung der 1. Luftverteidigungsdivision.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In der Zeit zwischen dem 16. August und dem 25. September 1952 wurde das erste (Jagd-)Fliegerregiment der Volkspolizei-Luft mit der Tarnbezeichnung KVP-Dienststelle 600/1 aufgestellt. Zwar wurde das Geschwader auf dem ehemaligem Luftwaffen-Feldflugplatz in Bautzen aufgestellt, aber schon am 26. September auf den Flugplatz Cottbus-Nord verlegt. Mehrere Strukturänderungen und Umbenennungen des zum Aeroclub Cottbus (1. Aeroklub) gehörenden Geschwaders folgten bis zur Übernahme in die NVA am 1. Juli 1956.[1] Von September 1952 bis Oktober 1953 war auf dem Standort ein sowjetischer Truppenteil der Roten Armee stationiert, der Hilfestellung bei der Flugausbildung und im Umgang mit der Technik geben sollte. Im Oktober 1952 begannen sowjetische Fluglehrer mit der praktischen Ausbildung an der Jakowlew Jak-18. Anfang Mai 1953 begann die theoretische Ausbildung zur MiG-15UTI, die jedoch auf Grund der Ereignisse vom 17. Juni 1953 abgebrochen wurde. Die weitere Ausbildung bezog sich nun zunächst auf die Typen Jak-18 und Jak-11. 1955 wurden die ersten eigenen zehn Jak-11 übernommen. Erst 1956/1957 wurde die Ausbildung an der MiG-15 fortgesetzt. 1957 nahm das Geschwader die ersten zehn MiG-17F in den Bestand auf. Ab 1959 begann die 3. Jagdfliegerstaffel mit der Ausbildung von Il-28-Piloten für Zieldarstellungsflüge. 1961 erfolgte die Umbenennung in Jagdfliegergeschwader 1. Ende 1966 war das Geschwader vollständig mit MiG-21 ausgerüstet.[2]
Am 7. Oktober 1967 erhielt das Geschwader die Ehrenbezeichnung Fritz Schmenkel.
Verlegung von Cottbus nach Holzdorf
Am 23. November 1982 verlegte das Geschwader auf einen der modernsten Flugplätze der NVA, den heutigen Fliegerhorst Holzdorf der Luftwaffe der Bundeswehr. Die dort angelegten drei ausgebauten Dezentralisierungsräume boten Raum für 46 Flugzeugschutzbauten vom Typ GDF-12 sowie für acht offene Flugzeugdeckungen.[3]
Das Fliegertechnisches Bataillon 1 (FTB-1) „Willi Budich“ und das Nachrichten- und Flugsicherungsbataillon 1 (NFB-1) verlegten ebenfalls zum neuen Geschwaderstandort nach Holzdorf.
Mit der Verlegung war die Übernahme des neuen verbunkerten Gefechtsstands im nahe gelegenen Schönewalde verbunden. Dieser Bunker wurde später als Control and Reporting Centre ausgebaut und wird heute durch den Einsatzführungsbereich 3 der Luftwaffe der Bundeswehr genutzt.
Kommandeure JG-1
Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkung Oberkommissar Wolfgang Reinhold ab Sept. 1952 später Generaloberst und
kommandierender General Kdo. LSK/LVLeutnant Günter Rietschel 1953–1955 Leutnant Helmut Stephan 1955–1956 Hauptmann Klaus-Jürgen Baarß 1956–1959 später Generalleutnant, Kdo. LSK/LV Hauptmann Herbert Priemer 1960–1961 Oberstleutnant Wolfgang Reuter 1961–1962 Major Werner Fritsch 1963–1968 Major Siegfried Mittelbach 1968–1973 später Oberst, Kdo. LSK/LV Oberstleutnant Wolfgang Thonke 1973–1974 später Dr. und Generalmajor, Kdo. LSK/LV Oberstleutnant Eberhard Köllner 1974–1976 später Oberst, Kosmonauten-Double Major Rainer Straßburg 1976–1981 Oberstleutnant Wilfried Kernchen 1981–1988 später Oberst, Kdo. LSK/LV Oberstleutnant Helmut Seehaus 1988–1990 Anmerkung:
- Die Dienststellung des Geschwaderkommandeurs war vergleichbar der Funktionsbezeichnung Kommodore der Luftwaffe der Wehrmacht und dem Kommodore der Luftwaffe der Bundeswehr.
- Rahmenstruktur siehe: Geschwader, Luftstreitkräfte NVA
Flugzeugtypen
Im JG-1 wurden fast ausschließlich Flugzeuge des sowjetischen Konstruktionsbüros MiG eingesetzt. Abgesehen von der Jak-11 und der Jak-18 waren alle eingesetzten Muster Strahlflugzeuge. Die Buchstaben hinter den Typennummern kennzeichnen die einzelne Version des Flugzeugtyps.
Einsatzzeitraum Flugzeugtyp ab 1955 Jak-11 1953–1956 Jak-18 ab 1956 MiG-15UTI, MiG-17F und MiG-21U ab 1957 MiG-17PF ab 1965 MiG-21PF, MiG-21SPS, MiG-21SPS/K, MiG-21US, MiG-21UM und MiG-21MF Auflösung
Am 26. September 1990 fand der letzte Flugdienst des JG-1 statt. Am 2. Oktober 1990 erfolgte der letzte Geschwaderappell. Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Geschwader aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde die 5. Luftwaffendivision der Bundeswehr.
Das JG-1 war der einzige Jagdfliegerverband der DDR, der von seiner Aufstellung 1952 bis zu seiner Auflösung 1990/1991 Bestand hatte.
Weblinks
Commons: Jagdfliegergeschwader 1 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ http://home.snafu.de/veith/jg1.htm#Fritz%20Schmenkel
- ↑ http://www.jetjournal.net/content/view/3511/38/lang,de/
- ↑ http://home.snafu.de/veith/flugplatz.htm#F-H
51.7683313.167667Koordinaten: 51° 46′ 5,99″ N, 13° 10′ 3,6″ OJagdfliegergeschwader 1 | Jagdfliegergeschwader 3 | Jagdfliegergeschwader 7 | Jagdfliegergeschwader 8
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