- Jagdfliegergeschwader 9
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— Jagdfliegergeschwader 9 (JG-9) —
Verbandsabzeichen JG-9 (Seitenleitwerk)Aktiv 16. Mai 1961[1]–2. Oktober 1990 Land DDR Streitkräfte NVA Teilstreitkraft NVA Luftstreitkräfte Truppengattung Fliegerkräfte Typ Gattung Jagdfliegerkräfter Stärke ca. 600 Soldaten und 100 Zivilangestellte Unterstellung 3. LVD Geschwaderstandort Flugplatz Peenemünde Letzter Kommandeur Oberstleutnant Dietz Geschwaderkommandeur Insignien Homepage JG-9 Luftfahrzeuge Kampfflugzeug/
-hubschraubersiehe Tabelle NVA Fliegerhorst PeenemündeDas Jagdfliegergeschwader 9 (JG-9) trug den Ehrennamen Heinrich Rau und war ein fliegender Verband in Regimentsstärke der NVA Luftstreitkräfte in direkter Unterstellung der 3. Luftverteidigungsdivision.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorläufer des JG-9 war die im Dezember 1953 aufgestellte 3. Abteilung des 2. Aeroklubs der Kasernierten Volkspolizei (KVP) am Flugplatz Cottbus-Drewitz. Am 28. August 1954 wurde sie in das 3. Kommando des 2. Aeroklubs der KVP umbenannt. Mit der Übernahme in die NVA am 26. Dezember 1956 wurde es als 9. Fliegergeschwader der 3. Fliegerdivision geführt. Ab dem 16. Mai 1961 wurde das Geschwader zum Flugplatz Peenemünde im Norden der Insel Usedom verlegt, wo es am 9. Juni 1961 in Jagdfliegergeschwader 9 (JFG-9; später JG-9) umbenannt wurde. Der genutzte, schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ gehörende Flugplatz wurde zuvor von 1958 bis 1961 erheblich erweitert und ausgebaut.
Zum 10. Jahrestag der NVA, dem 1. März 1966, erhielt das JG-9 als erstes Jagdfliegergeschwader einen Ehrennamen, den von Heinrich Rau.
Ende der 1980er Jahre wurde überlegt, aufgrund der Ausklammerung von Marinestreitkräften bei den Wiener Abrüstungsverhandlungen, das JG-9 als Marinejagdgeschwader in die Volksmarine einzugliedern. Da sich die MiG-23 dafür aber nicht eignete, wurde davon abgesehen.
Am 13. September 1990 kam es bei einer Flugvorführung vor dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages mit einer MIG-23ML beim JG-9 zu einem Flugunfall mit tödlichem Ausgang, als Major Sascha Syrbe mit seiner MiG-23 nach Verlust der Raumorientierung abstürzte und tödlich verunglückte. Es handelte sich dabei um den letzten derartigen Flugunfall der NVA. Der verunglückte Pilot hinterließ eine Frau, die heutige Landrätin des Landkreises Ostvorpommern, Barbara Syrbe (Linke) und drei Kinder.
Am letzten Flugtag am 26. September 1990 fand der letzte Flug eines NVA-Flugzeuges überhaupt statt.
Kommandeure
Dienstgrad, Name Dienstzeit Bemerkungen Hauptmann Richter 1954–1955 Major Dörl 1955–1956 Major Haufe 1956–1957 später Oberst u. Kommandeur
Institut für Sprachausbildung der NVA, NaumburgHauptmann Schneider 1957–1960 Hauptmann Wiese 1. Januar–21. August 1961 Major Klaus-Jürgen Baarß 1. August–15. November 1961 später Generalleutnant im Kommando LSK/LV Major Schneider 1961–1963 Major Ehrenfried Ullmann 1963–1964 später Generalmajor im Kommando LSK/LV Major Köhler 1. Juni–30. Oktober 1964 Oberstleutnant Klaus-Jürgen Baarß 1965–1968 Hauptmann Rolf Berger 1968–1973 später Generalleutnant u. Chef Kommando LSK/LV Oberstleutnant Fiß 1973–1977 Oberstleutnant Klaus Zimmermann 1977–1978 später Generalmajor u. Kommandeur FO FMTFK Oberstleutnant Pätz 1978–1981 Major Gyurkovits 1981–1985 Oberst Rolf Wukasch 1985–1989 1990 Oberst u. Kdr. FO FMTFK Oberstleutnant Dietz 1989–1990 Anmerkung:
- Die Dienststellung des Geschwaderkommandeurs war vergleichbar der Funktionsbezeichnung Kommodore der Luftwaffe der Wehrmacht und dem Kommodore der Luftwaffe der Bundeswehr.
- Rahmenstruktur siehe: Geschwader, Luftstreitkräfte NVA
Eingesetzte Flugzeugtypen
Im JG-9 wurden folgende Kampfflugzeugtypen eingesetzt:
- Jak-18
- Jak-11
- MiG-15bis
- MiG-15UTI
- MiG-17F
- MiG-17PF
- MiG-21F13
- MiG-21PFM
- MiG-21U
- MiG-21SPS
- MiG-21SPS/K
- MiG-21M
- MiG-21US
- MiG-21bis in zwei Versionen („SAU“ und „Lasur“)
- MiG-21MF
- MiG-21UM
- MiG-21UB
- MiG-23ML
- MiG-23MF
- MiG-23UB
Auflösung
Am 2. Oktober 1990 erfolgte der letzte Geschwaderappell. Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Geschwader aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde die 5. Luftwaffendivision der Bundeswehr.
Literatur, Quellen, Referenzen
- ↑ Wilfried Kopenhagen: Die Luftstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag. Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02235-4, S. 17.
- Manfred Kanetzki: MiGs über Peenemünde - Die Geschichte des Jagdfliegergeschwaders 9 „Heinrich Rau“ sowie der Zieldarstellungskette 33. 1. Auflage. AeroLit-Verlag, Diepholz 2001, ISBN 3-935525-06-0.
- Volkhard Bode, Gerhard Kaiser: Building Hitler's Missiles - Traces of History in Peenemünde. Ch. Links Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-483-9. (eng.)
Weblinks
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