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Kobeljaky (Кобеляки) Basisdaten Oblast: Oblast Poltawa Rajon: Rajon Kobeljaky Höhe: 72 m Fläche: 1,21 km² Einwohner: 11.080 (1. Januar 2006 [1]) Bevölkerungsdichte: 9.157 Einwohner je km² Postleitzahlen: 39200 Vorwahl: +380 5358 Geographische Lage: 49° 8′ N, 34° 12′ O49.13333333333334.272Koordinaten: 49° 8′ 0″ N, 34° 12′ 0″ O KOATUU: 5321810100 Verwaltungsgliederung: 1 Stadt Bürgermeister: Olexandr Issyp Adresse: вул. Леніна 29
39200 м. КобелякиStatistische Informationen Kobeljaky (ukrainisch Кобеляки; russisch Кобеляки/Kobeljaki, polnisch Kobielaki) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa. Sie ist Zentrum des gleichnamigen Rajons. Kobeljaky liegt am rechten Ufer des Flusses Worskla, in welchen südlich des Stadtzentrums der Kobeljatschka mündet. Es ist umstritten, ob der Fluss dem Ort den Namen gab, oder umgekehrt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet um Kobeljaky gehörte vom 11. bis 13. Jh. zum Fürstentum Fürstentum Perejaslawl der Kiewer Rus. Die Gründung der heutigen Stadt erfolgte durch den polnischen Magnaten Nemiroff. Erste urkundliche Erwähnungen des Ortes finden sich aber erst auf den Karten von Y. Dankert (Entstehungsdatum zwischen 1620-1636) und F. Dewit (1632), welche in der Zeit des Kosakenstaates unter Bohdan Chmelnyzkyj entstanden. Seit 1649 war Kobeljaky Standort einer Kosaken-Hundertschaft des Poltawer Pulkes und erhielt 1654 den Status einer Stadt. 1768 wurde die Stadt im Zuge des 4. Russisch-Türkischen Krieges von Krimtataren zerstört.
Nachdem Kobaljaky 1773 Teil der Provinz Jekaterinoslaw geworden war, gehörte sie ab 1803 zum Gouvernement Poltawa und wurde Verwaltungszentrum einer Uesd. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. erfolgte die Gründung zahlreicher Schulen und Kultureinrichtungen. Zwischen 1859 und 1897 stieg die Bevölkerungszahl von 7.999 auf 10.487 Einwohner. Die Ukrainer stellten 1897 mit 73,5% die größte Bevölkerungsgruppe. Daneben stellten Juden (20,1), Russen (5,3%) und Polen (0,4%) größere ethnische Gruppen.
Diese Anstieg setzte sich fort, so dass in der ca. 1907 bereits 15.862 Einwohner in der Stadt lebten, wobei der Judenanteil deutlich auf 29,5% angewachsen war. Zu dieser Zeit gab es in dem Ort zwölf Stein-, 181 Holz- und 1.501 Lehmgebäude, 45 kleiner Produktionsbetriebe, 9 Wasser- und 20 Windmühlen, 6 milchverarbeitende Betriebe und 12 Schmieden. Neben einem Frauengymnasium und einer städtischen Lehranstalt verfügte Kobeljaky außerdem über vier Grundschulen, ein Krankenhaus und eine Apotheke. An religiösen Einrichtungen gab es neun orthodoxe Kirchen, 1 Synagoge und zwei jüdische Gebetshäuser.
In der ersten Hälfte des 20. Jh. stagnierte die Stadtentwicklung. Dies lag nicht nur an dem russischen Bürgerkrieg, der Hungersnot und dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch daran, dass die Stadt nicht an die 10 km nördlich verlaufende Bahnstrecke Poltawa - Krementschuk angeschlossen wurde. So erfolgten regionale Industrieansiedlungen eher an der Bahnstrecke, als in Kobeljaky. Im Jahr 1923 lebten in der Stadt 12.192 Einwohner. 1966 wurde Kobeljaky ans Gasnetz angeschlossen. Zwischen 1979 und 1989 wuchs die Einwohnerzahl von 11.902 auf 12.975 Einwohner, entwickelt sich aber seit Beginn der Transitionskrise rückläufig. Seit 1993 besteht eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Singen.
Wirtschaft und Verkehr
Die industrielle Bedeutung der Stadt ist relativ gering. Es ist gibt lediglich einige nahrungsverarbeitende Betriebe. Kobeljaky liegt an der Straße T-0404, welche 16 km westlich der Stadt mit der E-577 kreuzt. Die nächste Eisenbahnstation befindet sich im 10 km nördlich gelegenen Bilyky.
Weblinks
Literatur
- Waibel, M. (1993): Agrarwirtschaftliche Probleme in der Ukraine : Strukturanalyse des Kreises Kobeljaki. In: Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft 24
Belege
- ↑ Tschyselnist najawnoho naselennja Ukrajiny, Kiew 2006
Chorol | Hadjatsch | Hlobyne | Hrebinka | Karliwka | Kobeljaky | Komsomolsk | Krementschuk | Lochwyzja | Lubny | Myrhorod | Poltawa | Pyrjatyn | Sinkiw | Tscherwonosawodske
Siedlungen städtischen Typs
Artemiwka | Bilyky | Dykanka | Hoholewe | Hradysk | Koselschtschyna | Komyschnja | Kotelwa | Maschiwka | Nowa Haleschtschyna | Nowi Sanschary | Nowoorschyzke | Opischnja | Orschyzja | Reschetyliwka | Romodan | Schyschaky | Semeniwka | Tschornuchy | Tschutowe | Welyka Bahatschka
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