- Kreis Großenhain
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Basisdaten[1] Bezirk der DDR Dresden Kreisstadt Großenhain Fläche 453 km² (1989) Einwohner 42.120 (1989) Bevölkerungsdichte 93 Einwohner/km² (1989) Kfz-Kennzeichen R und Y (1952–1990)
GRH (1991–1994)Der Kreis Großenhain im Bezirk Dresden Der Kreis Großenhain war ein Kreis im Bezirk Dresden in der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bei der Verwaltungsneugliederung und faktischen Auflösung der Länder in der DDR im Jahre 1952 wurde der Kreis Großenhain aus dem Ostteil des ehemaligen Landkreises Großenhain gebildet. Großenhain wurde die Kreisstadt. Noch vor der Wiedervereinigung 1990 wurde der Kreis Großenhain ein Landkreis nach Maßgabe der neuen Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990, die am 3. Oktober 1990 nach den Vorschriften des Einigungsvertrages zu sächsischem Landesrecht wurde.
Am 1. August 1994 entstand durch Zusammenlegung der Landkreise Riesa und Großenhain der Landkreis Riesa-Großenhain.
Geografie
Der Kreis Großenhain lag im Nordwesten des Bezirkes Dresden.
Angrenzende Kreise waren:
- im Norden: Kreis Bad Liebenwerda (Bezirk Cottbus)
- im Osten: Kreis Kamenz (Bezirk Dresden)
- im Südosten: Kreis Dresden (Bezirk Dresden)
- im Südwesten: Kreis Meißen (Bezirk Dresden)
- im Westen: Kreis Riesa (Bezirk Dresden)
Industrie
Das industrielle Zentrum des Kreises lag in der Stadt Großenhain. Der VEB Webstuhlbau, welcher später im VEB Kombinat Textima aufging, produzierte mit etwa 1000 Mitarbeitern Nadelfeldstrecken und Vorspinnmaschinen, welche vorwiegend exportiert wurden. Die VEB Vereinigte Großenhainer Tuchfabrik (später VEB Oberlausitzer Textilbetriebe Neugersdorf, Werk IV Großenhain) , der VEB Stoffdruckerei, der einstige VEB Dampfhammerwerk (später VEB Kombinat "Fortschritt" Neustadt, Werk XI Großenhain), der VEB Elektromotorenwerk Großenhain, die Schuhfabrik, und die Papierfabrik waren die wichtigsten Betriebe im Kreis Großenhain.[2]
Gesundheitswesen
Die medizinische Versorgung im Kreis war mit dem Neubau des Kreiskrankenhauses von (1959-1962) zentral angelegt worden. Eine Poliklinik in Großenhain bot eine ambulante Versorgung. Landambulatorien gab es in Zabeltitz und Schönfeld, und Priestewitz(Poliklinikaußenstelle). In Rödern und Naundorf wurden Tuberkulose-Kurheime eingerichtet. In größeren Dörfern des Kreises gab es Gemeindeschwesternstationen, die eine medizinische Grundversorgung flächendeckend gewährleisten sollten. Auch in größeren Betrieben wurden sogenannte Betriebs-Sanitätsstellen eingerichtet. Diese waren zum Teil sogar mit einem eigenem Betriebsarzt ausgestattet, welcher sich auf die jeweiligen arbeitsmedizinischen Probleme spezialisiert waren.
Schon 1955 gab es einen mobilen Röntgen-Bildschirmzug, welcher jeden Ort im Kreis regelmäßig besuchte. Ziel war eine Vorsorgeuntersuchung gegen Tuberkulose und Brustkrebs im gesamten Kreisgebiet zu garantieren.
Schwangeren- und Mütterberatungsstellen wurden eingerichtet und übernahmen auch die Funktion von Dauerimpfstellen. Ein Netz von Kindergrippen, und Kindergärten wurde nach und nach Flächendeckend aufgebaut.[2]
Wappen
Durch die Siegelordnung der DDR vom 28. Mai 1953 verloren alle regionalen Wappen ihre Bedeutung als Marke, bzw. Siegel. Jedoch wurden die Wappen der Städte und Kreise weiterhin an Gebäuden, oder in Publikationen verwendet, ohne eine amtliche Funktion zu erfüllen. Das in einigen Büchern verwendete Wappen des Kreises Großenhain zeigt in Wirklichkeit das Wappen der Stadt Großenhain. Amtlich war das Siegelwappen der DDR. Erst durch die Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990 konnten Gemeinden und Kreise erstmals wieder ausdrücklich Wappen führen und als Siegel verwenden.
Einzelnachweise
- ↑ Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
- ↑ a b Erfolge beim sozialistischem Aufbau Kreis Großenhain,Festschrift 1959
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