- Kreis Dippoldiswalde
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Landkreisdaten von 1990 bis 1994 Bundesland: Sachsen Regierungsbezirk: Dresden Verwaltungssitz: Dippoldiswalde Fläche: 458,41 km² Einwohner: 43.538 (3. Oktober 1990) Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: DW Kreisschlüssel: 14 0 20 Kreisgliederung: 40 Gemeinden, 7 Städte Landrat: Bernd Greif (CDU) Der Kreis Dippoldiswalde war ein Landkreis im Bezirk Dresden und im Freistaat Sachsen und hatte seinen Verwaltungssitz in Dippoldiswalde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Kreis Dippoldiswalde entstand als Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde im 19. Jahrhundert und wurde im Jahr 1939 reichseinheitlich als Landkreis Dippoldiswalde bezeichnet. Mit der Kreisreform der DDR im Jahre 1952 wurden einige Gemeinden an die neuen Kreise Brand-Erbisdorf und Freital abgetreten (Frauenstein (Erzgebirge), Kreischa, Oelsa, Possendorf).
Der Kreis Dippoldiswalde ging am 17. Mai 1990 in den Landkreis Dippoldiswalde über. Dieser existierte bis zur sächsischen Landkreisreform 1994. Mit Wirkung zum 1. August 1994 wurde der Kreis Dippoldiswalde zur Gänze Teil des neugebildeten Weißeritzkreises. Freital mit ca. 40.000 Einwohnern verzichtete 1994 zugunsten der im Zentrum des neuen Weißeritzkreises liegenden Stadt Dippoldiswalde (ca. 8.000 Einwohner) auf den Sitz des Landratsamts.
Im Jahre 2008 schließlich fand eine Landkreisreform statt, durch die das Gebiet des Kreises zum neuen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zugegliedert wurde.
Geographie
Der Kreis Dippoldiswalde umfasste 458 km² und ca. 43.000 Einwohner (1990), davon wohnten 8.000 in Dippoldiswalde selbst.
Naturraum
Den ehemaligen Kreis Dippoldiswalde prägt das Hochflächen-Täler-Relief des östlichen Erzgebirges. Die ausgedehnten Hochflächen in Höhen zwischen 300 und 800 m ü.NN. (vielfach Ackerland und Weiden) werden von bewaldeten Tälern der nach Norden entwässernden Flüsse Bobritzsch, Wilde Weißeritz, Rote Weißeritz, Müglitz (Fluss) durchbrochen. Bedeutende meist basaltische Kuppen bilden die Landmarken Wilisch (476 m), Luchberg (576 m) und Geisingberg (824 m). Den höchsten Gipfel des östlichen Erzgebirges bildet der wenig markante Kahleberg (905 m) bei Zinnwald-Georgenfeld nahe der deutsch-tschechischen Grenze. Ferner gibt es größere Waldgebiete wie die Dippoldiswalder Heide, die Hirschbacher Heide und den Schmiedeberg-Oberfrauendorfer Forst. Bemerkenswert ist auch das Georgenfelder Hochmoor bei Zinnwald und die geologisch interessante Karsdorfer Verwerfung. Die für die Trinkwassergewinnung Dresdens wichtigen Talsperren Lehnmühle und Klingenberg sowie die Talsperre Malter lagen ebenfalls ganz oder größtenteils im Kreis Dippoldiswalde.
Die Überreste des Zinn-Bergbaus sind besonders um Altenberg zu sehen. So findet sich in Altenberg ein Pinge.
Lage
Der Kreis Dippoldiswalde gehörte zum Bezirk Dresden und befand sich südlich der Bezirkshauptstadt Dresden im Osterzgebirge. Im Westen grenzte er an den Kreis Brand-Erbisdorf, wobei das gleichzeitig die Bezirksgrenze zum Bezirk Karl-Marx-Stadt war, im Süden an die Tschechische Republik, im Osten an den Kreis Pirna, im Norden an den Kreis Freital.
Städte und Gemeinden
Zum Kreis Dippoldiswalde gehörten 1990 die Städte:
- Altenberg (Sachsen)
- Bärenstein (Altenberg)
- Dippoldiswalde
- Geising
- Glashütte (Sachsen)
- Lauenstein
- Schmiedeberg (Erzgebirge)
und die Gemeinden: Ammelsdorf, Bärenburg, Bärenfels, Beerwalde, Borlas, Cunnersdorf, Dittersdorf, Dönschten, Falkenhain, Fürstenau, Fürstenwalde, Hartmannsdorf, Hausdorf, Hennersdorf, Hermsdorf/Erzgeb., Hirschbach, Höckendorf, Johnsbach, Kipsdorf, Liebenau, Luchau, Malter-Paulsdorf (getrennt ab 1991), Niederfrauendorf, Obercarsdorf, Obercunnersdorf, Oberfrauendorf, Oberhäslich, Pretzschendorf, Rehefeld-Zaunhaus, Reichenau, Reichstädt (Dippoldiswalde), Reinhardtsgrimma, Reinholdshain, Ruppendorf, Sadisdorf, Schellerhau, Schlottwitz, Schönfeld, Seifersdorf, Seyde und Zinnwald-Georgenfeld.
Verkehr
Der Kreis Dippoldiswalde war durch die zwei Fernverkehrsstraßen, die heutigen Bundesstraßen 170 und 171 erschlossen. Der Bahn dienten die Strecke Heidenau (Sachsen) – Altenberg sowie die Weißeritztalbahn in Schmalspur für den Personen- und Güterverkehr.
Wirtschaft
Der Kreis Dippoldiswalde war stark agrarisch und leicht industriell geprägt. Neben Industriebetrieben (Gießerei Schmiedeberg, Zinnabbau Altenberg) gab es verarbeitendes Gewerbe (Glashütter Uhrenbetrieb, Holzverarbeitung, Nahrungsmittelerzeugung) und kollektive Landwirtschaft als wesentliche Wirtschaftsbereiche im Kreis Dippoldiswalde. Die Arbeitslosenentwicklung im Kreis nahm sich trotz vermeintlicher Strukturschwäche relativ günstig aus.
Codes
- Kfz-Kennzeichen ab 1991: DW
- Postleitzahlen bis 1960–1993: 8230–8249
- Postleitzahlen ab 1993: 0174*–0178*
Partnerschaften
Ab 1990 war der Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg Partnerlandkreis des Kreises Dippoldiswalde.
Landrat
bis 1990 Vorsitzende des Rates des Kreises
- 31. Mai 1990 bis 31. Juli 1994 Bernd Greif (CDU)
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