- Kreis Moers
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Der Kreis Moers war bis 31. Dezember 1974 ein Landkreis, ab 1970 ein Kreis am linken Niederrhein im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Er umfasste ein Gebiet von Xanten im Norden, dem Rhein im Osten, der Grenze zur Stadt Krefeld im Süden und im Westen der Grenze zum Kreis Kleve. Sitz des Kreises war die Stadt Moers.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1815 wurde auf dem Wiener Kongress das Gebiet des späteren Landkreises Moers Preußen zugeschlagen - bestehend aus den historischen Gebieten der Grafschaft Moers, Teilen der Herzogtümer Kleve und Geldern, die spätestens seit 1713 zu Preußen gehörten, und dem kurkölnischen Amt Rheinberg.
Im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation wurde am 23. April 1816 zunächst der Kreis Rheinberg als einer von über 40 Landkreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg - der späteren Rheinprovinz - neugebildet, aber schon 1823 mit dem Kreis Geldern vereinigt. Dieser Zusammenschluss wurde bereits 1857 wieder rückgängig gemacht. Der Sitz des neuen Landkreises wurde von Rheinberg nach Moers verlegt und der Name entsprechend geändert.
Wappen
Blasonierung: Ein geteilter, unten zweimal gespaltener Schild. Oben in Gold (Gelb) ein schwarzer Balken, unten Feld 1 eine achtstrahlige goldene (gelbe) Lilienhaspel mit silbernem (weißem) Herzschildchen in Rot, Feld 2 ein schwarzes Kreuz in Silber (Weiß), Feld 3 in Blau ein goldener (gelber) Löwe.
Bedeutung : Die alte Grafschaft Moers bildete den größten Teil des Kreises (oberes Feld), die drei unteren Wappenbilder bringen die übrigen Gebietsteile mit deren ehemaliger Zugehörigkeit zum Ausdruck: Feld 1 Herzogtum Kleve, Feld 2 Kurfürsten- und Erzbistum Köln und Feld 3 Herzogtum Geldern.[1]
Städte und Gemeinden vor dem 1. Juli 1969
Städte
Ämter und Gemeinden
- Amt Alpen-Veen
- Amt Kamp-Lintfort
- Amt Rheurdt
- Amt Rumeln
- Amt Sonsbeck
- Amt Vluyn
Am 1. Juli 1969 wurden in der ersten Phase der Neugliederung in Nordrhein-Westfalen die Stadt Xanten und die Gemeinden Alpen, Rheurdt und Sonsbeck neugegliedert. Seitdem bestand der Kreis Moers aus den Städten und Gemeinden
- Kapellen
- Moers
- Neukirchen-Vluyn (Sitz Neukirchen)
- Orsoy
- Rheinberg
- Rheinhausen
- Rheinkamp (Sitz Utfort)
- Rheurdt
- Rumeln-Kaldenhausen (Sitz Kaldenhausen)
- Sonsbeck
- Xanten
Den Öffentlichen Personennahverkehr bedienten neben der Staatsbahn, dem Bahnbus und der Kraftpost hauptsächlich die Straßenbahn Moers-Homberg GmbH, die Kreis Moerser Verkehrsbetriebe und die Niederrheinische Automobilgesellschaft mbH (NIAG).
Zum 1. Januar 1975 wurde der Kreis Moers im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms in den neuen Kreis Wesel eingegliedert mit Ausnahme der ehemaligen Städte Homberg und Rheinhausen, der ehemaligen Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen sowie dem Ortsteil Baerl der früheren Gemeinde Rheinkamp (alle heute Ortsteile der kreisfreien Stadt Duisburg) und der Gemeinde Rheurdt (heute Kreis Kleve). Moers ist seitdem eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Wesel.
Politik
Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:
Jahr CDU SPD KPD FDP DZP 1946 43,4 42,2 8,9 3,5 1,9 1948 19521 32,9 42,9 4,0 10,9 5,3 19562 35,5 51,1 8,3 2,5 1961 42,2 48,6 8,1 1964 38,8 54,4 6,8 1969 41,3 52,7 6,0 1 1952: zusätzlich: DP: 2,1 %
2 1956: zusätzlich: BHE: 2,6 %Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.
Landräte
- 1857 – 1865: Karl Adolph August Ernst von Ernsthausen
- 1865 – 1870: Albert Reinhold von Pommer-Esche
- 1873 – 1882: Gustav von Hochwächter
- 1882 – 1895: Johann Eugen Louis von Haniel
- 1896 – 1919: Paul von Laer
- 1920 – 1933: Günther van Endert
- 1933 – 1942: Ernst Bollmann
- 1942 – 1945: Karl Bubenzer
Einzelnachweise
Weblinks
Wikisource: Statistische Darstellung des Kreises Moers – Quellen und VolltexteEhemalige Landkreise im heutigen Nordrhein-WestfalenAachen (1815–1971) | Aachen (1972–2009) | Ahaus | Altena | Arnsberg | Beckum | Bergheim | Bielefeld | Bilstein | Blankenheim | Bochum | Bonn | Brakel | Brilon | Bünde | Büren | Detmold | Dinslaken | Dortmund | Duisburg | Düren (vor 1972) | Düsseldorf | Düsseldorf-Mettmann | Elberfeld | Erkelenz | Eslohe | Essen | Geilenkirchen | Geilenkirchen-Heinsberg | Geldern | Gelsenkirchen | Gemünd | Gimborn | Gladbach | Grevenbroich | Grevenbroich-Neuß | Gummersbach | Hagen | Halle | Hamm | Hattingen | Homburg | Hörde | Höxter (1816–1974) | Iserlohn | Jülich | Kempen | Kempen-Krefeld | Köln | Krefeld | Lechenich | Lemgo | Lennep | Lippstadt | Lübbecke | Lüdenscheid | Lüdinghausen | Medebach | Meschede | Mettmann | Minden | Moers | Monschau | Montjoie | Mülheim am Rhein | Mülheim an der Ruhr | Münster | Neuß | Opladen | Paderborn (1816–1974) | Rahden | Rees | Rheinbach | Rheinberg | Rhein-Wupper-Kreis | Ruhrort | Schleiden | Schwelm | Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg | Siegen | Siegkreis | Soest (vor 1975) | Solingen | Solingen-Lennep | Tecklenburg | Uckerath | Unna (1930–1974) | Waldbröl | Warburg | Wiedenbrück | Wipperfürth | Wittgenstein
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