Kukmor

Kukmor
Siedlung städtischen Typs
Kukmor
Кукмор
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Wolga
Republik Tatarstan
Rajon Kukmor
Oberhaupt Rauil Rachmatullin
Erste Erwähnung 17. Jh.
Siedlung städtischen Typs seit 1928
Bevölkerung 16.987 Einw. (Stand: 2009)
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7) 84364
Postleitzahl 422110–422111
Kfz-Kennzeichen 16, 116
OKATO 92 233 551
Geographische Lage
Koordinaten 56° 11′ N, 50° 54′ O56.18333333333350.9Koordinaten: 56° 11′ 0″ N, 50° 54′ 0″ O
Kukmor (Russland)
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Kukmor (Tatarstan)
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Republik Tatarstan
Liste großer Siedlungen in Russland

Kukmor (russisch Ку́кмор, tatarisch Kukmara/Кукмара) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Tatarstan (Russland) mit 16.987 Einwohnern (Berechnung 2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Siedlung liegt im Wolgagebiet etwa 120 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich der Republikhauptstadt Kasan, unmittelbar an der Grenze zur Oblast Kirow. Bei Kukmor mündet der Bach Nurminka in das Flüsschen Oschtorma, das wiederum bei der zehn Kilometer nordöstlich gelegenen Stadt Wjatskije Poljany der Wjatka zufließt.

Kukmor ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Kukmor.

Geschichte

Die belegte Geschichte des Ortes beginn am Anfang des 17. Jahrhunderts als an der Kurminka wenige Kilometer oberhalb des Dorfes Kukmor (später Bolschoi Kukmor), bei der heutigen Ansiedlung Schiloi Rudnik, eine Kupfererzlagerstätte entdeckt wurde. Unweit des Dorfes entstanden mehrere Kupferhütten, genannt Sawod Kukmor („Werk Kukmor“) oder nach der Siedlung Taischewo auch Taischewski Sawod.

Die Hütten waren – mit Unterbrechung infolge des Pugatschow-Aufstandes – bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts in Betrieb; die letzte schloss 1851 nach Erschöpfung der Erzvorräte. Danach entstand an ihrer Stelle ein kleiner Betrieb zur Herstellung von Kupfergefäßen und -geschirr. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurde der nun Russki Kukmor genannte Ort zu einem regionalen Handels- und Handwerkszentrum, so durch Gründung mehrerer Herstellungsstätten für Schuhwerk, insbesondere Filzstiefel (russisch „Walenki“).

1924 wurde die Eisenbahnstrecke Moskau–Kasan–Jekaterinburg durch Kukmor geführt. 1928 erhielt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1897 1.047
1959 7.510
1970 11.247
1979 13.173
1989 14.731
2002 16.764
2009 16.987

Anmerkung: 1897–2002 Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Ort sind verschiedene Fabrik- und Verwaltungsgebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten, so das Haus des Fabrikanten Komarow und die Fabriken von Rodygin und Wolodin. Seit 1995 besitzt Kukmor ein Heimatmuseum.[1]

In der Umgebung gibt es verschiedene archäologische Fundstätten aus der Zeit der Goldenen Horde und des Khanates Kasan.

In mehreren umliegenden Dörfern befinden sich Moscheen (Katschimir, Assan-Jelga, Maskara, Urasajewo) und Kirchen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, so die Peter-Pauls-Kirche (Петропавловская церковь/Petropawlowskaja zerkow) von 1811–1822 in Tankino, gelegen in einem der Siedlungsgebiete der so genannten Keräschen (russisch krjascheny), zum orthodoxen Christentum übergetretener Tataren und Missionierungszentrum im 19. Jahrhundert.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Siedlung gibt es Betriebe für Baukeramik, Kupfergeschirr sowie Filz- und Wollerzeugnisse. Letztere haben ihren Ursprung in den hier im 19. Jahrhundert begründeten Unternehmen.[2]

Kukmor liegt an der Eisenbahnstrecke Moskau–Kasan–Jekaterinburg (Streckenkilometer 929). Straßenverbindung besteht unter anderem zur nach Kirow führenden Regionalstraße R169 bei Wjatskije Poljany, sowie nach Westen über Schemordan und Arsk nach Kasan.

Einzelnachweise

  1. a b Heimatmuseum Kukmor bei museum.ru (russisch)
  2. z.B. Geschichte des Kukmorer Filzkombinates, begründet von den Brüdern Komarow 1867 bzw. Rodygin 1886 (russisch)

Weblinks

  • Rajon Kukmor auf dem offiziellen Portal der administrativen Gebilde der Republik Tatarstan (russisch)

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