- L. M. Ericsson
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Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson Unternehmensform Aktiebolaget Gründung 1876 Unternehmenssitz Stockholm, Schweden Unternehmensleitung Carl-Henric Svanberg CEO
Mitarbeiter 50.000 (2007) (15.000 in Schweden) Produkte Telekommunikation
Website Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson (Ericsson) ist ein schwedisches Unternehmen mit Sitz in Stockholm. Mobilfunktechnologie, Internet- und Multimediakommunikation und Telekommunikation bilden das Kerngeschäft. Entwicklungen aus diesen Bereichen richten sich primär an Unternehmen, Netzbetreiber und Serviceprovider. Weiterhin ist Ericsson mit dem Joint Venture Sony Ericsson auf dem Privatkundenmarkt im Segment der Mobiltelefone vertreten.
Gegründet wurde das Unternehmen 1876 von Lars Magnus Ericsson. Heute ist Ericsson in 175 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 70.000 Mitarbeiter.
Inhaltsverzeichnis
Geschäftstätigkeit
Ericsson beliefert Netzbetreiber und Diensteanbieter mit mobilen und breitbandigen „end-to-end“ Lösungen. Das Unternehmen liefert diese Lösungen für alle bestehenden Mobilnetze inklusive GSM (2G), UMTS (3G) Systeme, sowie Breitband Multiservice Netze und Netzzugänge. Das Portfolio umfasst Technologie- und business Consulting, Netzwerk-Infrastruktur, Multimedia und Internettechnologien, so wie Endgeräteplatformen, multimediale Anwendungen und verschiedene Dienstleistungen.[1]
Unter den Ericsson-Kunden befinden sich die 10 größten Mobilnetzbetreiber der Welt; mehr als 40 % aller mobilen Telefongespräche werden über Ericsson Netze geführt.[2]
Insgesamt setzte Ericsson 2008 208 Mrd SEK (≈ 20 Mrd EUR) um. Das Joint-Venture Sony Ericsson, an dem Ericsson zu 50 % beteiligt ist, setzt 13 Mrd Euro jährlich um.[3]
Das Unternehmen teilt sein Geschäft in drei Business-Segmente auf:[4]
Das Business Segment Networks umschließt Herstellung und Aufbau der Netze, die einen Zugang zu der Informations-Übertragung ermöglichen. Die Dienstleistungen zur Inbetriebnahme der Netzinfrastruktur sind eingeschlossen. Es trägt 69 % zum Gesamtumsatz bei. Der größte Markt ist Asien-Pazifik mit 33 %. In Westeuropa werden 22 % des Umsatzes. Der Bereich von Mittel und Osteuropa einschließlich des Mittleren Ostens und Afrikas trägt 28 % bei, Lateinamerika 10 %, Nordamerika 7 %.
Das Business Segment Professional Services umfasst die Palette an Dienstleistungen rund um die strategische Planung, den Aufbau und Betrieb von Telekommunikationseinrichtungen. Ericsson bietet ein Managed Services Angebot, welches neben dem Betrieb der verschiedensten Netze und der Möglichkeit, Netzkapazitäten je nach Bedarf abzufordern, auch das Hosting von Anwendungen, Lösungen und Plattformen umfasst.[5] Weiterhin werden Leistungen im Kundensupport, der Systemintegration, der Beratung sowie Schulung angeboten. Das Segment trägt 23 % zum Gesamtumsatz bei, Davon stammen 41 % aus Westeuropa, Mittel&Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika 19 %, Asien-Pazifik 21 %, Lateinamerika 10 %, Nordamerika 9 %
Im Business Segment Multimedia verkauft das Unternehmen Internetbasierende Technologien und Anwendungen, um Multimediainhalte für Mobilfunk und Festnetz Anwendungen zu erstellen und auf den Endgeräten zu verarbeiten. Der Bereich trägt 8 % zum Gesamtumsatz bei und wird vor allem in Westeuropa (46 %), Mittel- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika (25 %), und Asien-Pazifik (15 %), Latein- und Nordamerika tragen je 7 % bei.
Anfang 2009 haben Ericsson und der Halbleiterhersteller STMicroelectronics ihre Mobilfunkendgeräte-Aktivitäten in dem Joint-Venture ST-Ericsson zusammengeführt.
Ericsson in Deutschland
Der Verkauf von Ericssonprodukten nach Deutschland war zu Zeiten des Telekommunikationsmonopols nur wenig umfangreich, da die Deutsche Reichspost und später die Deutsche Bundespost durch ihre Monopolstellung die Aufträge hauptsächlich an Siemens vergab. Erst mit dem Einzug der Mobiltelefonie gelang Ericsson der Durchbruch: Während der Aufbau des D1-Netzes der DeTeMobil wie erwartet an Siemens ging, konnte Ericsson sich 1989 für den Ausbau des D2-Netzes von Mannesmann Mobilfunk qualifizieren.
In Deutschland ist Ericsson seit 1950 präsent. 1955 ließ man sich in Düsseldorf nieder, wo sich noch heute der Hauptsitz von Ericsson in Deutschland befindet. Des Weiteren gehört seit 1991 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Herzogenrath bei Aachen zum Konzern. Dieses wiederum besitzt einen Ableger direkt in Aachen. Dazu kamen 2005 die Prototype Unit Nürnberg und 2006 durch die Übernahme des Konkurrenten Marconi plc ein weiterer großer Standort in Backnang bei Stuttgart.
Nur anderthalb Jahre nach der Übernahme von Marconi kündigte das Management von Ericsson jedoch an, den Standort Backnang teilweise auszugliedern und eventuell verkleinern zu wollen.[6] Nach massiven Protesten der Mitarbeiter gab der Ericsson-Konzern zunächst im September 2007 bekannt, seinen Standort Backnang in ein eigenständiges Forschungs- und Entwicklungszentrum umzuwandeln. [7][8] Im März 2008 gab Ericsson jedoch die Entscheidung zur Schließung des Standorts Backnang bekannt. Die Entwicklung soll geschlossen werden, der Vertrieb in reduziertem Umfang an einen anderen Standort im Raum Stuttgart verlagert werden.[9][10][11] Eines der wenigen Produkte, die Ericsson am Standort Backnang erhalten will ist das Netzmanagement-System "ServiceOn".
Beim allgemeinen Abschwung der Telekommunikationsbranche kurz nach der Jahrtausendwende wurden die F&E-Niederlassungen in Hildesheim und Nürnberg im Zuge von Konsolidierungsmaßnahmen geschlossen. Der Standort Nürnberg wurde im Herbst 2005 wieder eröffnet und beschäftigte bereits Ende 2008 über 250 Mitarbeiter. Seit 2009 ist der Standort Nürnberg Teil des Joint-Ventures ST-Ericsson.
Im Juli 2007 übernahm Ericsson den Frankfurter Softwarehersteller LHS, der weltweit ca. 600 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 400 in Deutschland. Hauptprodukt von LHS ist BSCS, ein Abrechnungssystem für Mobilfunkoperatoren.
Bildergalerie
Einige klassische Ericsson-Produkte:
Ericssons Skelett-Telefon von 1892, auch genannt Taxen (der Dackel)
Ericssons Ericofon, genannt Cobra, 1956
Ericssons Dialog, (zusammen mit Televerket entwickelt), schwedisches Standardtelefon ab 1962
Ericssons erstes Drucktastentelefon Diavox, (zusammen mit Televerket entwickelt), schwedisches Standardtelefon ab 1978
Siehe auch
Literatur
- John Meurling, Richard Jeans: The Ericsson Chronicle: 125 Years in Telecommunications. Informationsförlaget, Stockholm 2000, ISBN 91-7736-464-3. Firmenchronik zum 125-Jahre-Jubiläum
- John Meurling, Richard Jeans: The Mobile Phone Book. The Invention of the Mobile Telephone Industry. London 1994, ISBN 0-9524031-0-2. Das Entstehen der Mobilfunkindustrie aus Sicht von Ericsson
Quellen
- ↑ Ericsson´s Vision Internetauftritt Ericsson Deutschland
- ↑ Company facts Internetauftritt Ericsson Deutschland
- ↑ Pressemitteilung (unzugänglich) Internetauftritt Sony Ericsson
- ↑ Annual Report 2007
- ↑ Ericsson Managed Services Internetauftritt Ericsson Deutschland
- ↑ Stuttgarter Nachrichten: Backnang droht erneut Aderlass - Management will Ericsson-Geschäfte teilweise ausgliedern. (5. Juni 2007)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Ericsson stärkt den Standort Backnang (26. September 2007)
- ↑ Ericsson: Ericsson behält F&E am Standort Backnang (25. September 2007)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Ericsson will seinen Standort in Backnang schließen (12. März 2008)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Von über 600 Beschäftigten bleiben rund 215 (13. März 2008)
- ↑ Heise Ticker: Ericsson lagert Entwicklung in Backnang aus (27. Juni 2007)
Weblinks
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