LOWS

LOWS
Salzburg Airport
W. A. Mozart
Kenndaten
IATA-Code SZG
ICAO-Code LOWS
Koordinaten
47° 47′ 36″ N, 13° 0′ 16″ O47.79333333333313.004444444444430Koordinaten: 47° 47′ 36″ N, 13° 0′ 16″ O 430 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4 km westlich von Salzburg
Straße Innsbrucker Bundesstraße, Autobahnen A1, A10
Nahverkehr StadtBus Linie 2 im Zehn-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof
Basisdaten
Eröffnung 1926
Betreiber Salzburger Flughafen GmbH
Fläche 175 ha
Terminals 2
Passagiere 1.809.601 (2008)[1]
Luftfracht 234,5 Tonnen (2008)[1]
Flug-
bewegungen
21.330 (2008)[1]
Start- und Landebahn
16/34 2.750 m × 45 m Beton

Der Salzburg Airport W. A. Mozart (IATA: SZG, ICAO: LOWS) liegt im Stadtgebiet Salzburg und ist der zweitgrößte Flughafen Österreichs. Der Flughafen wurde am 16. August 1926 in Betrieb genommen und nach dem in Salzburg geborenen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Der Flughafen befindet sich circa vier Kilometer vom Stadtzentrum Salzburgs und etwa zwei Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, im Westen Salzburgs, nahe Piding und Freilassing im Salzburger Stadtteil Maxglan. Der Flughafen liegt 430 Meter über Normalnull auf dem ehemaligen Gebiet des Untersberger Moores sowie im Bereich des Salzburger Beckens. Südlich des Flughafens liegt der Untersberg. Das Areal des Flughafengeländes erstreckt sich über 175 Hektar.[2]

Der Flughafen ist durch Busse der Linie 2 an den Stadtverkehr Salzburgs sowie durch diverse regionale Linien, meist bedient durch das Busunternehmen Postbus, wie beispielsweise nach Bad Reichenhall, Zell am See und weitere, erreichbar[3]. Über die Stadtbuslinie ist der Airport an das Netz der Österreichischen Bundesbahnen angeschlossen. Über die Straße wird der Flughafen beispielsweise über die West Autobahn (A1) und die Wiener Straße (B1) erreicht[4].

Geschichte

Vorgeschichte der Luftfahrt in Salzburg

Der erste Flug im Salzburger Raum fand am 4. September 1811 statt, als ein mit Warmluft gefüllter Ballon in Salzburg landete. Zwölf Jahre darauf gründete der Salzburger Joseph Wibmperger eine erste Luftfahrtgesellschaft. Das erste motorisierte Flugzeug hebt am 16. Juli 1910 von einer Trabrennbahn in Aigen bei Salzburg ab. Nachdem der Flugbedarf in Salzburg hierauf langsam ansteigt, kommt nach dem Ersten Weltkrieg erstmals am 31. Mai 1920 die Forderung auf, einen Flugplatz nahe Salzburg zu errichten.

Betriebsphase vor und während des Zweiten Weltkriegs

Dieser konnte schließlich am 16. August 1926 seinen Betrieb aufnehmen. Der Eröffnungsflug begann in München und führte über den neuen Flughafen in Salzburg zu dem ein Jahr zuvor eröffneten benachbarten Flugplatz in Bad Reichenhall. Die Zeremonie wurde durch den Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl geleitet. Zu dieser Zeit bestand der Flughafen aus einer Holzbaracke mit einem Warteraum, einem Zollamt und einem Bereich für die Passagierabfertigung. 1928 findet die erste Pilotenprüfung in Salzburg statt. Die Holzbaracke kann 1930 durch ein neues Gebäude abgelöst werden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte eine Erweiterung und Modernisierung des Flughafens durch neue Hangars, die Betonierung der Start- und Landebahn und durch die Verbesserung der Flugsicherungsanlagen. Bevor der Flughafen nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten übernommen wurde, diente er in den letzten Kriegstagen als Zufluchtsort für die Flugzeuge des NS-Regimes. Darunter waren unter anderem Jagdflugzeuge vom Typ Messerschmitt Me 262, dem ersten serienmäßig hergestellten Düsenflugzeug der Welt. Eine erhebliche Anzahl an Me 262 wurde kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner gesprengt. Sie sollten dem Feind nicht in die Hände fallen. Das einzig verbliebene Exemplar im deutschsprachigen Raum ist im Deutschen Museum in München ausgestellt.

Betriebsphase nach dem Zweiten Weltkrieg

Während der amerikanischen Besatzung wurde der Salzburger Flughafen wieder in den internationalen Luftverkehr eingebunden. Obwohl Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg der Motorflug noch untersagt war, wurde mit Genehmigung der US-Militärregierung bereits 1954 mit der Einschulung von österreichischen Piloten für den Wiederaufbau der zivilen Luftfahrt in Österreich begonnen.

In den späten 1950ern wurde über den Neubau eines Flughafens diskutiert, der nördlich der Stadt Salzburg, im Salzburger Flachgau entstehen sollte. Nachdem die Entscheidung zu Gunsten eines Ausbaues des alten Standortes getroffen wurde, erfolgte in den 1960ern eine großangelegte Modernisierung und Erweiterung des Flughafens. Am 26. September 1968 besucht mit einer Boeing 737 der Lufthansa erstmals ein Flugzeug dieses Typs den Flughafen.

Die 1970er Jahre waren geprägt von Protesten der Anwohner und der beginnenden Ökologiebewegung, die den Flughafenbetreiber dazu zwangen, in den Lärmschutz zu investieren und eine strenge Betriebszeitregelung einzuhalten. Da mit dem beginnenden Zeitalter der Düsenflugzeug und durch die steigende Beliebtheit von Flugreisen, stiegen die Flugbewegungen stark an, wodurch in diesem Jahrzehnt der Segelflugbetrieb eingestellt werden musste. Am 25. März 1976 landete zum ersten Mal ein Großraumflugzeug vom Typ Airbus A300 auf dem Flughafen, den die Lufthansa zu Präsentationszwecken nach Salzburg beordert hatte. Zwei Jahre später kam am 30. März mit einer Douglas DC-10 der Swissair erstmals ein Langstreckenflugzeug nach Salzburg.

Das Überschallverkehrsflugzeug Concorde landete erstmals am 23. April 1984 in Salzburg, gefolgt von einer Boeing 747 im darauffolgenden Februar. Am 26. Oktober 1988 ereignete sich eine fatale Kollision zweier Flugzeuge. Eine Cessna Citation startete mit zwei Personen an Bord auf der Piste 34 mit Ziel Innsbruck. Auf Grund der tiefstehenden Sonne übersah der Jet in 400 m Höhe eine einmotorige Cessna, die mit einem Fallschirmspringer unterwegs war. Bei diesem Unglück kamen alle vier Beteiligten Personen ums Leben.[5]

Anfang der 1990er Jahre wurde die Piste verbreitert, um sowohl dem zunehmenden Verkehr als auch den immer strengeren Sicherheitsvorschriften gerecht zu werden. Zur gleichen Zeit entstanden am Nordwestteil des Flughafens einige neue Hangars. 1995 fand die Erstlandung einer Boeing 777, dem damals größten zweistrahligen Passagierflugzeug, am Flughafen statt. Aufgrund erneuter Proteste wegen erhöhten Lärmbelastungen, dürfen seit 2005 sowohl An- und Abflüge nur zwischen sechs und 23 Uhr durchgeführt werden.

Betriebsphase im 21. Jahrhundert

Douglas DC-6 der Flying Bulls bei der Landung in Salzburg
Hangar 7 und 8

Im August 2003 wurde der Hangar 7 östlich der Piste feierlich mit einer Flugshow eröffnet. Es handelt sich dabei um ein Museum historischer Flugzeuge, die im gegenüberliegenden Hangar 8 gewartet werden. Betreiber ist die Firma The Flying Bulls. Im Hangar 7 ist ein Restaurant unter der Leitung von Eckart Witzigmann eingerichtet.

Im Dezember 2003 wurde das neue Flughafen-Terminal 2 für den saisonalen Wintercharterverkehr eröffnet, um den Passagierkomfort für touristische Gäste Salzburgs zu erhöhen. Bis zum Jahr 2005 investiert der Flughafen 25 Millionen Euro, der Großteil davon wird für Sicherheitsmaßnahmen wie die neue 100-Prozent-Großgepäckskontrolle aufgewendet. Am 4. Mai 2005 wird das Terminal 2 auch für den Linienverkehr geöffnet.

2006 wurden insgesamt 1,9 Millionen Passagiere abgefertigt.

Terminals

Gepäckausgabe Terminal 1

Der Flughafen Salzburg verfügt über zwei Terminals. Diese können bis zu 1400 Passagiere pro Stunde abfertigen und verfügen über 17 Parkpositionen. Davon gehören 14 zum öffentlichen Bereich, drei sind für Privatflugzeuge vorbehalten. Fünf der zum öffentlichen Teil gehörenden Parkpositionen sind für Großraumflugzeuge ausgelegt.[2] Das amadeus terminal 2 ist auf den starken Verkehr der Samstage des Wintercharterverkehrs ausgelegt, bedeutet aber ebenso eine Vorbereitung auf eventuelle Kapazitätsengpässe. Im Abfertigungsgebäude ist im Keller eine Gepäcksortierungsanlage eingebaut. Neben der Funktion als Terminal wird das Gebäude auch für kulturelle Veranstaltungen benutzt.[6] Auf dem östlichen Flughafenareal befindet sich ein Frachtterminal. Auf 2300 m² Lagerfläche und 1600 m² Bürofläche wird von hieraus Fracht abgefertigt. Da es jedoch am Flughafen Salzburg keine reine Frachtflüge gibt, wird diese lediglich unterflur in Passagierflugzeugen mittransportiert. Das Terminal hat eine Kapazität von 11.500 Tonnen Fracht pro Jahr. Im Terminalgebäude befinden sich zwei Gefahrengutsräume, die jeweils durch Schleusen betreten werden können, sowie ein Tiefkühl- und ein Kühlraum zur Abfertigung von Spezialgütern.[7]

Betriebszeiten

Am Flughafen Salzburg herrscht ein siebenstündiges Nachtflugverbot von 23:00 Uhr bis 06:00 Uhr. Bei Maschinen mit lauten Triebwerken verkürzt sich das nutzbare Zeitfenster von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr, verspätete Maschinen werden jedoch abgefertigt, da der Flughafen hierzu wegen der Betriebspflicht gezwungen ist. Falls doch ein Flug außerhalb dieses Zeitfenster stattfinden sollte, muss sich mit diesem die Geschäftsführung des Flughafens im Einzelfall auseinandersetzen. Einzige Ausnahme von allen Beschränkungen sind Ambulanzflüge, die 24 Stunden am Tag durchgeführt werden dürfen.[2]

Besitzverhältnisse

Eigentümer und Betreiber des Flughafens Salzburg ist die Salzburger Flughafen GmbH, deren Gesellschafter sind zu 75 Prozent das Land Salzburg und zu 25 Prozent die Stadt Salzburg. Geschäftsführer des Flughafens ist Ing. Roland Hermann. Die Salzburger Flughafen GmbH hält weiterhin eine hundertprozentige Beteiligung an der Salzburg Airport Services GmbH und ist mit 85 Prozent an der Carport Parkmanagement GmbH beteiligt.

Fluggesellschaften und Ziele

Der Flughafen Salzburg dient dem Quell- und Zielverkehr im Großraum Salzburg einschließlich den angrenzenden bayerischen Landkreisen (Euregio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein). Als Ziel von internationalen Charterflügen, vor allem aus Großbritannien, Russland und Skandinavien, stellt der Flughafen Salzburg einen wichtigen Zubringer für den Sommer- und Winter-Tourismus in der Region dar. Im Linienverkehr werden vor allem die großen internationalen Flughäfen Frankfurt, Wien, Zürich, Paris und Düsseldorf angeflogen.

Verkehrszahlen

Flughafen Salzburg – Verkehrszahlen[1]
Betriebsjahr Fluggastaufkommen Luftfracht [t] Flugbewegungen
1990 934.287 k.A. 13.646
1995 1.129.342 460,8 23.544
2000 1.261.516 574,8 22.151
2001 1.280.245 427.2 20.254
2002 1.326.711 423.3 21.522
2003 1.263.751 295.2 19.762
2004 1.422.397 203.6 20.423
2005 1.695.430 199.55 24.554
2006 1.878.266 220.33 21.511
2007 1.946.422 195.89 21.918
2008 1.809.601 234.5 21.330

Literatur

  • Städt. Flugplatz Salzburg Airport 60 Jahre, Friedrich Leitich, 1986, Verlag Alfred Winter, ISBN 3-85380-052-1
  • sam Salzburg Airport Magazin, Ausgabe 03/2006
  • MUC life Die Flughafenzeitung, Ausgabe 02/2007

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d salzburg-airport.com: „Verkehrsergebnisse 2008:“ (Stand: 26.04.2009)
  2. a b c salzburg-airport.com: Technische Daten“ (Stand: 3. Oktober 2007)
  3. salzburg-airport.com: Öffentliche Busverbindungen zum/vom Salzburg Airport“ (Stand: 3. Oktober 2007)
  4. salzburg-airport.com: Anreise mit dem Auto“ (Stand: 3. Oktober 2007)
  5. AviationSafetyNetwork: „Flugunfall 26 OCT 1988“ (Stand: 21. Oktober 2007)
  6. salzburg-airport.com: „amadeus terminal 2“ (Stand: 20. Oktober 2007)
  7. salzburg-airport.com: „Das Cargoterminal am Salzburg Airport“ (Stand: 20. Oktober 2007)

Weblinks



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