La Posta

La Posta
Die Schweizerische Post
Logo der Schweizerischen Post (Englisch)
Unternehmensform Öffentlich-rechtliche Anstalt
Gründung 1. Januar 1849
Unternehmenssitz SwitzerlandSwitzerland Bern, Schweiz
Unternehmensleitung

Ulrich Gygi (Konzernleiter)

Mitarbeiter 58'067 (2007)
Postämter 2'600
Umsatz 8,712 Mrd. CHF (2007)
Branche Logistik
Website www.post.ch

Die Schweizerische Post (Markenauftritt DIE POST, LA POSTE, LA POSTA, SWISS POST) ist eine selbstständige öffentliche Anstalt des Bundes und das grösste Postunternehmen der Schweiz. Sie befördert derzeit jährlich knapp 3 Milliarden adressierte Sendungen, über 100 Millionen Pakete, transportiert 100 Millionen Reisende und verwaltet durchschnittlich über 43 Milliarden Schweizer Franken. Diese Aufgaben werden mit einem Personalbestand von rund 58'000 Personen, davon knapp 52'000 in der Schweiz, bewältigt. Damit ist die Post die zweitgrösste Arbeitgeberin in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ortspostmarke zu 2½ Rappen, 1850
Das ehemalige Paketzentrum in Zürich Mülligen, erstes der drei künftigen Briefzentren, entworfen vom Architekten Theo Hotz
Die Schweizerische Post als Dienstleistungsbetrieb zählt (noch) zu den grössten Arbeitgebern in der Schweiz (Sihlpost Zürich)

Siehe auch: Postgeschichte und Briefmarken der Schweiz

Ehemalige PTT

Die Bundespost wurde am 1. Januar 1849 zum Transport von Briefen, Paketen, Personen und Geldsendungen geschaffen. Postsendungen wurden ab 1857 per Bahn befördert. Ab 1866 wurden eigene Bahnpostwagen in Dienst gestellt. Nachdem 1903 erstmals Motorfahrzeuge eingesetzt wurden, stellte die letzte Pferdepost in Avers GR 1961 ihren Betrieb ein. Ab 1906 existierte ein Postcheckdienst (Girokonto, der Vorläufer der heutigen PostFinance; Gelbes Konto). 1920 wurde die Telefonie und Telegrafie mit der Post zusammengelegt. Die Behörde hiess nun PTT (Post, Telefon, Telegrafie). Seit 1939 ist das Merkmal der Schweizerischen Post die gelbe Farbe. Briefkästen und Wertzeichenautomaten erscheinen seither in Postgelb. 1964 wurden die Postleitzahlen eingeführt. 1978 stellte die PTT die ersten Postomaten (Geldautomat) auf und bot die ersten Natels (Autotelefone) an.

Mit der Gründung des Bundesstaates im Jahre 1848 wurden grundlegende Änderungen betreffend Organisation des noch jungen Bundesstaates vorgenommen, darunter die Neuorganisation des Post-, Verkehrs-, und Münzwesens, die Armee und die Rechtsprechung mit der entsprechenden Gesetzgebung. Mit der Gründung der eidgenössischen Postverwaltung erfolgte die Ablösung der kantonalen Postverwaltungen durch den Bund. Somit erhielt der Bund das Monopol zur Weiterbeförderung von postalischen Dienstleistungen (Weiterleitung von Informationen in geschriebener Form). Durch die Monopolisierung durch den Bund konnte sichergestellt werden, dass die Bevölkerung eine zuverlässige flächendeckende und günstige Dienstleistung erhielt.

Mit dem technischen Fortschritt kamen zu Beginn des 20. Jahrhundert Telegraph und Telefon dazu. Dies hatte zur Folge, dass um die 1920er Jahre PTT-Betriebe gebildet wurden. Ihr Ursprung wird mit der Zusammenlegung in der Eidg. Telegraphenverwaltung und der Oberpostdirektion am 16. August 1920 begründet, die in der Zuständigkeitsordnung PTT vom 24. Oktober 1930 zusammengefasst wurden. Infolge dieses technischen Fortschritts musste die Infrastruktur erweitert werden, um eine wirtschaftliche Entwicklung gewährleisten zu können. Um eine solche Infrastruktur errichten zu können (Bau von Leitungen jeglicher Art) braucht es Grund und Boden. Da es aber nicht immer möglich ist, Leitungen auf öffentlichem Grund zu erstellen, wird auch privater Grund und Boden beansprucht. Um diese Entwicklung nicht zu gefährden, wurde mit der Einführung des Zivilgesetzbuches die Beschränkung des Privateigentums begründet und somit das Enteignungsrecht eingeführt.

Liberalisierung

Am 31. Dezember 1997 wurde im Zusammenhang mit der 1988 eingeleiteten Liberalisierung die PTT in zwei Konzerne aufgeteilt. Die Postdienstleistungen bestehend aus Briefpost, Paketpost, Zahlungsverkehr und Personentransport mit Postautos wurden der heutigen Schweizerischen Post übertragen, während die Swisscom seither die Telekommunikations-Dienstleistungen erbringt.

Die Schweizerische Post ist seit 1998 eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt und verfügt über einen gewissen unternehmerischen Spielraum. Die gesetzliche Grundlage bildet das am 1. Januar 1998 in Kraft getretene Postorganisationsgesetz (POG). Eine Privatisierung ist derzeit nicht vorgesehen, wohl aber ein Outsourcing gewisser Dienstleistungen. Zudem ist die Frage in Diskussion, ob die Post in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden soll.

Ein Hauptziel der PTT-Reform war es, die unternehmerische von der politischen Verantwortung zu trennen und somit den Einfluss der Politik auf die Marktmechanismen zu unterbinden. Es gilt als strittig, ob dieses Ziel zukünftig erreicht werden kann.

Monopol

Bis zum 1. Januar 2004 genoss die Post bei adressierten Sendungen bis 2 kg eine Monopolstellung. Im Gegenzug war die Post verpflichtet, einen flächendeckenden Service Public anzubieten. Zum 1. April 2006 wurde die Grenze (wie auch bei den meisten staatlichen Postunternehmen der EU) bis auf 100 g gesenkt.

Dienstleistungen

Die Aushängeschilder der Post: Der normierte gelbe Briefkasten

Die Post ist in sieben Konzernbereiche gegliedert:

  1. PostMail
  2. PostLogistics
  3. PostFinance
  4. PostAuto
  5. Swiss Post International
  6. Poststellen und Verkauf
  7. Strategische Kunden und Lösungen

In den letzten Jahren bietet die Post auch mehr Finanzdienstleistungen an und ging eine Kooperation mit der UBS ein. Die Schweizerische Post besitzt jedoch keine Banklizenz und darf selbst keine Kredite vergeben. Auf der Suche nach weiteren Einnahmequellen verkauft die Post in ihren 2600 Verkaufsstellen zusätzlich auch Non-Food-Artikel von Papeteriewaren bis zu Notebooks an ihre Kunden.

Die Dienstleistungen der Briefpost werden seit längerem immer weniger nachgefragt, die Volumina sind mit dem Aufkommen von E-Mail und SMS rückläufig und weisen auch für die Zukunft in die Richtung. Daher ist das Kerngeschäft der Post gefährdet. Die Post versucht mit dem Projekt REMA (Reengineering Mail Processing, Reorganisation der Briefverarbeitung) die Logistik an drei Standorten (Zürich Mülligen, Härkingen und Eclépens) zu konzentrieren. Dort sollen 2006–2008 neue Sortierzentren mit leistungsfähigeren Maschinen gebaut werden. Zusammen mit geplanten sechs neuen regionalen Verteilzentren (sogenannten Subzentren) wird mit einem Investitionsvolumen von 1 Mia. CHF gerechnet. Eines der Subzentren kommt nach Gossau SG. Für die betroffenen Mitarbeiter bestehen Sozialpläne.

Briefmarken über das Internet

Schweizer Briefmarken können nicht nur auf herkömmlichen Weg (Postschalter, Markenautomaten usw.), sondern auch via Internet bestellt werden. Dazu hat die Schweizerische Post den sog. Philashop (siehe auch Weblinks) eingerichtet.

Die Schweizerische Post lancierte am 11. April 2006 zudem die Online-Briefmarke für Private, die mit eigenen Sujets auch selbst gestaltet werden kann. Die Internetfrankatur ist in dieser Art nach Angaben der Schweizerischen Post weltweit absolut einzigartig. Via Internet können die zehn meist benutzten Portowerte für A- und B-Post-Briefe heruntergeladen und auf Etiketten, Briefumschläge und Fenstercouverts ausgedruckt werden. Neben der eigentlichen Frankatur können auch eigene Fotos oder Grafiken eingefügt werden. Weil sich jede Person registrieren muss, kann die Post bei Missbrauch vorgehen – etwa dann, wenn ein pornografisches oder rassistisches Bild als Markensujet benutzt wird. Die Online-Briefmarke ist fälschungssicher, jede Marke hat einen Code, den die Lesemaschine nur einmal akzeptiert. Die Bezahlung von WebStamp-Private erfolgt ohne Aufpreis zum Porto mittels Postcard oder Kreditkarte.

Kritik

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Die Post ist in letzter Zeit häufiger in die Kritik geraten. Bemängelt wurden unter anderem der immer teurer werdende Postversand, die langen Wartezeiten vor dem Postschalter und die Schliessung von Poststellen vor allem in schwach besiedelten Gegenden.

Die Kritik mündete in einer Initiative „Postdienste für alle“, welche ein flächendeckendes Poststellennetz und eine Defizitgarantie in der Bundesverfassung verankern wollte. Im September 2004 wurde die Initiative sehr knapp verworfen, was als Teilsieg der Initianten gewertet werden muss. Über die konkreten Auswirkungen der Initiative herrschte Uneinigkeit.

Ebenfalls für Kritik sorgte die Schliessung der Wertzeichendruckerei 2002. Schweizer Briefmarken werden seither in privaten Druckereien gedruckt.

Zurzeit sorgt die Auslagerung des Postautobetriebes und des Wertsachenversandes für Unruhe. Die Angestellten befürchten schlechtere Anstellungsbedingungen, da diese bisher deutlich besser waren als in der Privatwirtschaft üblich.

Brief- und Paketkosten für Privatkunden

A-Post national (Zustellung am nächsten Werktag)

  • Standardbrief“ (bis Format B5, bis 100 g): CHF 1.00 (€ 0,63)
  • Paket bis 2 kg: CHF 8.00 (€ 5,00)
  • Paket bis 5 kg: CHF 10.00 (€ 6,25)
  • Paket bis 10 kg: CHF 13.00 (€ 8,13)

B-Post national (Zustellung innerhalb von 2-3 Werktagen)

  • „Standardbrief“ (bis Format B5, bis 100 g): CHF 0.85 (€ 0,53)
  • Paket bis 2 kg: CHF 6.00 (€ 3,75)
  • Paket bis 5 kg: CHF 8.00 (€ 5,00)
  • Paket bis 10 kg: CHF 11.00 (€ 6,88)

International

  • „Standardbrief“ ECONOMY (bis Format B5, bis 20 g): Europa CHF 1.20 (€ 0,75), Übrige Länder CHF 1.40 (€ 0,88)
  • „Standardbrief“ PRIORITY (bis Format B5, bis 20 g): Europa CHF 1.30 (€ 0,81), Übrige Länder CHF 1.80 (€ 1,13)

Weitere Preisangaben im Internet

Weblinks


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