Laubenzedel

Laubenzedel
Laubenzedel
Wappen von Laubenzedel
Koordinaten: 49° 9′ N, 10° 45′ O49.14361111111110.749722222222421Koordinaten: 49° 8′ 37″ N, 10° 44′ 59″ O
Höhe: 421 m ü. NN
Einwohner: 600
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 91710
Vorwahl: 09831

Laubenzedel ist ein Stadtteil von Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit etwa 600 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

Der Name leitet sich wohl aus den Worten Laubold und Sedel ab. Es dürfte sich bei Laubold oder Leubold um den Namen des ersten Ansiedlers gehandelt haben. Sedel ist ein alter Ausdruck für (An-)Siedlung. Hierfür sprechen urkundliche Erwähnungen als Lawboldsedel.

Zur ehemaligen Gemeinde Laubenzedel gehörten der Ort Büchelberg und die Weiler Sinderlach und Schnackenmühle. Der Name Sinderlach leitet sich vom volkstümlichen Ausdruck Hinterlach ab, was soviel bedeutet wie Hinterer Weiher. Die Schnackenmühle wurde in früherer Zeit auch als Wildenmühle bezeichnet.

Geschichte

Die geschichtlichen Anfänge liegen im Dunklen. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1271 unter dem Namen Lieboltessedle. Laubenzedel hatte nie eine eigene Standesherrschaft, sondern wurde von Lehnsherren geschützt. Dies waren die Grafen von Lentersheim, die Herren von Seckendorff, die Burggrafen von Nürnberg, die Bischöfe von Eichstätt, die Ansbacher Markgrafen, der Deutschherrenorden in Absberg und andere.

Im Jahr 1415 wurde die Kirche erbaut, die dem Märtyrer Sixtus geweiht ist. 1532 wandte sich die Kirchengemeinde der Reformation zu. Zur Kirchengemeinde zählten auch Büchelberg, Sinderlach, Schnackenmühle und bis 1565 auch Gräfensteinberg. Der Dreißigjährige Krieg ließ auch hier den Gebäude- und Viehbestand sowie die Bevölkerungszahl schrumpfen.

Einen Aufschwung erfuhr der Ort durch die Ansiedlung von österreichischen Exulanten um 1650 durch die Markgrafen von Ansbach. Viele der heutigen Anwohner sind Nachkommen dieser Zuwanderer. 1806 wurde die Ortschaft unter der bayerischen Krone zu einer Ruralgemeinde erhoben. Ihr angegliedert waren bis 1824 Schlungenhof und Büchelberg.

Um 1900 bildete sich die alte Gemeindeform mit Büchelberg, Sinderlach und der Schnackenmühle wieder heraus. Diese hatte bis zur Gemeindegebietsreform 1972 Bestand. Dann wurde die Gemeinde der Stadt Gunzenhausen angegliedert.

1961 konnte der Ort den Landes- und Bundessieg des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden erringen.

Ferienort

Ende der 1970er Jahre begann der Bau des Fränkischen Seenlandes. Durch die zentrale Lage des Ortes (700 m Luftlinie) zum Altmühlsee änderte sich auch die dörfliche Struktur. Viele Landwirte bieten nun Ferien auf dem Bauernhof an. Der Große und der Kleine Brombachsee sowie der Igelsbachsee befinden sich in etwa sieben Kilometer Entfernung und können auf dem gut ausgebauten Radwegenetz erreicht werden. Auch der Rothsee ist über dieses Wegenetz gut erreichbar.

Persönlichkeiten

  • Christoph Titius war von 1666 bis 1671 evangelischer Pfarrer in Laubenzedel. Aus seiner Feder stammen die Kirchenlieder Sollt es gleich bisweilen scheinen, alsl wenn Gott verließ die Seinen... und Ich armer Mensch, ich armer Sünder….

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Laubenzedel

  • 1910: 394 Einwohner[1]
  • 1933: 378 Einwohner
  • 1939: 362 Einwohner[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/gunzenhausen.htm
  2. http://geschichte-on-demand.de/bay_gunzen.html

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