- Leinefelde
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Leinefelde Stadt Leinefelde-WorbisKoordinaten: 51° 23′ N, 10° 19′ O51.38763888888910.321611111111330Koordinaten: 51° 23′ 16″ N, 10° 19′ 18″ O Höhe: 330–350 m ü. NN Einwohner: 9.700 Eingemeindung: 16. März 2004 Postleitzahl: 37327 Vorwahl: 03605 Lage von Leinefelde in Leinefelde-Worbis
Leinefelde ist der südliche Stadtteil von Leinefelde-Worbis im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Leinefelde ist der flächenmäßig größte Stadtteil der Doppelstadt Leinefelde-Worbis und besteht im Wesentlichen aus dem Altstadtbereich und dem südlich angrenzenden Bereich der Plattenbausiedlung.
Geschichte
Lage und Name des Ortes lassen darauf schließen, dass er schon im 9. Jahrhundert bestand. Leinefelde wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Leinefelde war jahrhundertelang nur ein kleines Dorf mit wenigen hundert Einwohnern. Leinefelde war von 1772 bis 1867 eine Filiale der Pfarrei von Birkungen. Pfarrer Phillipp Meysing wirkte 1815 bis 1864 in Birkungen und Leinefelde. Der erste Leinefelder Pfarrer wurde 1868 der Gemeinde vorgestellt.[1]
Mit dem Bau der großen Rheinstraße Köln–Berlin 1826 (heute Bundesstraße 80) und der Reichsstraße von Mühlhausen nach Duderstadt 1834 (heute Bundesstraße 247) begann die Entwicklung Leinefeldes zum Verkehrsknotenpunkt. Fortgesetzt wurde dieses mit dem Bau der Bahnstrecke Halle–Nordhausen–Leinefelde–Eichenberg–Kassel/Göttingen im Jahr 1867. Als der Ort wenig später (1870) mit der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde noch eine zweite Hauptbahnstrecke erhielt, wurde der Bahnhof zum Zentralbahnhof des Eichsfeldes und der Ort wuchs rasch heran. Die Kanonenbahn durch Leinefelde wurde 1880 durch einen Bahnanschluss von Leinefelde nach Eschwege in Hessen fertiggestellt (stillgelegt 1998). 1897 folgte die Bahnstrecke Leinefelde–Wulften, auf der allerdings ab Teistungen nach 1945 auf Grund der deutschen Teilung der Betrieb eingestellt wurde.
Das etwa 2.500 Einwohner zählende Dorf sollte nach dem Eichsfeldplan der SED zum industriellen Zentrum des Obereichsfelds ausgebaut werden. Damit wurde auch das Ziel verfolgt, die bestehenden Strukturen aus Landwirtschaft, Kleinhandwerk und katholischem Glauben zu zerstören. Durch Ansiedlung von Arbeitern aus anderen Teilen der DDR sollte die Gesellschaft „sozialistischer“ werden. Somit war der Entschluss, Leinefelde zu einem Industriezentrum auszubauen, nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus politischen Gründen gefällt worden. Am 10. April 1961 wurde mit dem Bau der Baumwollspinnerei begonnen. Hier arbeiteten in der Blütezeit bis zu 4.500 Beschäftigte. In der Folgezeit wurden in Leinefelde viele Plattenbaugebiete angelegt, und die Einwohnerzahl stieg innerhalb von 15 Jahren von 6.658 Ende 1970 auf 15.526 Ende 1985 an. Am 7. Oktober 1969 erhielt Leinefelde die Stadtrechte.
Zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands war Leinefelde mit 16.500 Einwohnern der größte Ort im Obereichsfeld.
Leinefelde wurde am 16. März 2004 in die neue Stadt Leinefelde-Worbis integriert.[2]
Politik
Städtepartnerschaften
Leinefelde unterhält die folgenden Städtepartnerschaften:
Persönlichkeiten
- Johann Carl Fuhlrott (1803–1877), Naturforscher, hat den Neandertaler entdeckt
- Konrad Hentrich (1880-1972), Sprachwissenschaftler
- Karl Kaufhold (* 1922), Komponist, Dirigent und Organist
- Stephan Kulle (* 1967), Theologe, Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor
- Stefan Bötticher (* 1992), Bahnradsportler
Wirtschaft und Infrastruktur
Schienenverkehr
Leinefelde ist Knotenpunkt der überregional bedeutenden Eisenbahnstrecke Halle (Saale) – Kassel (Halle-Kasseler Eisenbahn) und der Strecke Göttingen-Erfurt (Bahnstrecke Gotha-Leinefelde). Hier halten die Regional-Express-Linien 1 (Göttingen–Leinefelde–Erfurt–Chemnitz/Zwickau) und 9 (Kassel–Leinefelde–Nordhausen–Halle) sowie verschiedene Regionalbahnen.
Die Strecke Halle–Kassel wurde als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit bis 1994 zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Dahingehend wurde im Bahnhof Leinefelde ein Elektronisches Stellwerk als eines der ersten in Thüringen eingerichtet, das auch die Streckenabschnitte Heilbad Heiligenstadt – Niederorschel und Leinefelde – Bad Langensalza steuert.
Autobahn und Bundesstraßen
Die Bundesstraßen 247 (Duderstadt–Mühlhausen) und 80 (Heiligenstadt–Nordhausen) kreuzen sich in Leinefelde. Die Bundesautobahn 38, ebenfalls ein Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, grenzt unmittelbar an die Stadt Leinefelde.
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Godehard: Kirmesbrauchtum auf dem Eichsfeld. Aus den Jugenderinnerungen von Konrad Hentrich IV aus Leinefelde. In: Kulturbund Worbis (Hrsg.): Eichsfelder Heimathefte. Heft 3, Heiligenstadt 1988, S. 267-272.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
Ortsteile der Stadt Leinefelde-WorbisBeuren | Birkungen | Breitenbach | Breitenholz | Kaltohmfeld | Kirchohmfeld | Leinefelde | Wintzingerode | Worbis
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