Lionel Brockman Richie

Lionel Richie live (2006)

Lionel Brockman Richie (* 20. Juni 1949 in Tuskegee, Alabama) ist ein US-amerikanischer R&B-Sänger, Songwriter und Saxofonist.

Karriere

Er war im Jahr 1968 Mitbegründer der R&B-Gruppe The Commodores. Nach einer Platte bei Atlantic Records wechselten die Commodores zu Motown und wurden Vorgruppe der Jackson Five. In den 1970er Jahre wurden die Commodores zu einer der erfolgreichsten Soul- und R&B-Gruppen. Lionel Richie war Leadsänger, Saxofonist und Songschreiber der Gruppe. Von ihm stammen die größten Hits der Commodores wie Easy und Three Times a Lady. Als Richie Erfolge als Songschreiber für andere Künstler hatte, brach die Zusammenarbeit mit der Gruppe auseinander. Richie schrieb für den Country-Sänger Kenny Rogers den US-Nr.1-Hit Lady. 1981 erreichte Richie die Nr.1 der Billboard Hot 100 mit dem Titelsong aus dem Film Endless Love, einem Duett mit Diana Ross.

1982 begann er dann seine Solo-Karriere mit dem Debütalbum Lionel Richie und hatte in den USA mit Truly einen weiteren Nr.1-Hit. Seine beiden nächsten Alben Can't Slow Down und Dancing On The Ceiling festigten seinen Status als Superstar. Ein Höhepunkt war sein Auftritt bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Dort sang Lionel Richie All Night Long vor 2,3 Milliarden Menschen vor den Fernsehern. 1985 schrieb er gemeinsam mit Michael Jackson und Quincy Jones den Charity-Welthit We Are The World. Im Jahr 1986 gewann Richie den Oscar für den Song Say You, Say Me aus dem Film White Nights – Die Nacht der Entscheidung. Nach dem Album Dancing On The Ceiling legte er eine längere Schaffenspause ein, unter anderem bedingt durch eine Erkrankung der Stimmbänder.

Nach dem erfolgreichen Best-Of-Album Back To Front im Jahr 1992 konnte Richie bei den Plattenverkäufen im Laufe der 1990er Jahre nicht mehr an die 1980er Jahre anknüpfen. Ein Comeback schaffte er im Jahr 2000 mit dem Album Renaissance. Das Album und der Hit Angel konnte sich vor allem in Europa wieder in vorderen Chartsregionen platzieren. Trotz sinkender Plattenverkäufe sind die Konzerttourneen von Lionel Richie nach wie vor gut besucht. Sein Album Coming Home erschien im September 2006. Am 1. Februar 2007 erhielt er die Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Am 20. März 2009 veröffentlichte er sein neues Album Just go, zudem ging Richie auf Tournee, die in unter anderem auch nach Deutschland führte.

Lionel Richie hat beinahe 100 Millionen Alben verkauft und 22 Hits in den US-Top Ten platziert – davon 13 in der äußerst erfolgreichen Phase zwischen 1981 und 1987.

Leben

Lionel Richie wurde in Tuskegee geboren und wuchs dort in der Nähe der Tuskegee University auf. Seine Familie zog später nach Joliet, wo er zur High School ging. Richie war zu seiner High School-Zeit ein hervorragender Tennisspieler, so dass er ein Stipendium an der Tuskegee University erhielt. Bereits während seiner Studienzeit begann seine Musikkarriere.

1975 heirateten Lionel und Brenda Richie. Die Tochter eines alkoholabhängigen Musikers aus Richies Band wuchs ab 1984 bei den beiden auf, 1987 adoptierte das Paar Nicole Richie. 1991 ließen sich Lionel und Brenda scheiden. Richie heiratete 1996 Diane Alexander. Beide haben zusammen zwei Kinder. 2004 ließ sich das Ehepaar scheiden.

Lionel Richie ist aktiv als Schirmherr der amerikanischen Gesellschaft für die Erforschung und Bekämpfung von Brustkrebs.

Auszeichnungen

• 1983
  • Grammy für die beste männliche Gesangsdarbietung im Bereich Pop mit dem Lied Truly

• 1985
  • Grammy für das Album des Jahres Can't Slow Down
  • Grammy als Produzent des Jahres (ohne Klassik, geteilt mit James Anthony Carmichael und David Foster)

• 1986
  • Grammy für den Song des Jahres als Co-Autor von We Are the World (USA for Africa)

• 1994
  • Aufnahme in die Songwriters Hall of Fame

• 2009
  • Echo-Sonderpreis für das herausragende musikalische Gesamtwerk

Diskografie

Alben

Jahr	Titel	Chartplatzierungen[1]					Anmerkung[2]
		DE	AT	CH	UK	US
1982	Lionel Richie	−	−	−	9 (86 Wo.)	3 (140 Wo.)	Auszeichnungen: 4-fach-Platin (US), Platin (UK)
1983	Can't Slow Down	2 (68 Wo.)	17 (4 Wo.)	3 (34 Wo.)	1 (154 Wo.)	1 (160 Wo.)	Auszeichnungen: 10-fach-Platin (US), 3-fach-Platin (UK), Gold (DE); Grammy: Album des Jahres 1984
1986	Dancing on the Ceiling	5 (16 Wo.)	4 (14 Wo.)	2 (11 Wo.)	2 (53 Wo.)	1 (58 Wo.)	Auszeichnungen: 4-fach-Platin (US), Doppel-Platin (UK)
1992	Back to Front (Best of)	2 (44 Wo.)	3 (17 Wo.)	3 (23 Wo.)	1 (84 Wo.)	19 (29 Wo.)	Auszeichnungen: Platin (US), 4-fach-Platin (UK), Platin (DE), Platin (AT), Doppel-Platin (CH)
1996	Louder Than Words	26 (13 Wo.)	12 (13 Wo.)	10 (9 Wo.)	11 (5 Wo.)	28 (14 Wo.)	Auszeichnungen: Gold (US), Silber (UK)
1997	Truly - The Love Songs (Compilation)	73 (2 Wo.)	33 (5 Wo.)	34 (3 Wo.)	5 (21 Wo.)	−	Auszeichnungen: Platin (UK)
1998	Time	15 (10 Wo.)	16 (10 Wo.)	9 (14 Wo.)	31 (3 Wo.)	152 (3 Wo.)
2001	Renaissance	3 (49 Wo.)	5 (19 Wo.)	6 (24 Wo.)	6 (24 Wo.)	62 (15 Wo.)	Auszeichnungen: Platin (UK), Platin (AT), Gold (AT), Gold (CH)
2002	Encore (Kompilation)	23 (9 Wo.)	4 (11 Wo.)	10 (14 Wo.)	8 (10 Wo.)	−	Auszeichnungen: Gold (UK), Gold (CH)
2003	The Definitive Collection (Lionel Richie & The Commodores, Best of)	40	61 (3 Wo.)	45 (6 Wo.)	10[3] (… Wo.)	19 (55 Wo.)	Auszeichnungen: Platin (US), Platin (UK)
2004	Just for You	10 (13 Wo.)	5 (15 Wo.)	8 (19 Wo.)	5 (8 Wo.)	47 (9 Wo.)	Auszeichnungen: Gold (US), Gold (UK)
2006	Coming Home	8 (16 Wo.)	35 (6 Wo.)	9 (10 Wo.)	15 (10 Wo.)	6 (24 Wo.)	Auszeichnungen: Gold (UK)
2007	Live - His Greatest Hits and More (Live-Album)	39 (3 Wo.)	−	−	91 (1 Wo.)	−
2009	Just Go	9 (… Wo.)	9 (… Wo.)	28 (… Wo.)	10 (… Wo.)	−

Singles

Jahr	Titel	Chartplatzierungen[1]					Anmerkung[2]
		DE	AT	CH	UK	US
1981	Endless Love (mit Diana Ross) Endless Love (Filmsoundtrack)	−	−	6	7[4]	1	aus dem Film Endlose Liebe; Auszeichnungen: Platin (US)
1982	Truly Lionel Richie	−	−	−	6	1	Auszeichnungen: Gold (US), Silber (UK)
1983	You Are Lionel Richie	−	−	−	43	4
1983	My Love Lionel Richie	−	−	−	70	5
1983	All Night Long (All Night) Can't Slow Down	2	8	8	2	1	Auszeichnungen: Gold (US)
1983	Running with the Night Can't Slow Down	33	−	−	9	7
1984	Hello Can't Slow Down	2	3	1	1	1	Auszeichnungen: Gold (US), Gold (UK)
1984	Stuck on You Can't Slow Down	45	−	26	12	3
1984	Penny Lover Can't Slow Down	37	−	−	18	8
1985	Say You, Say Me Dancing on the Ceiling	10	6	1	8	1	auch im Film White Nights; Oscar: Bester Song 1986; Auszeichnungen: Gold (US)
1986	Dancing on the Ceiling Dancing on the Ceiling	13	22	6	7	2
1986	Love Will Conquer All Dancing on the Ceiling	−	−	−	45	9
1986	Ballerina Girl Dancing on the Ceiling	66	−	−	17	7
1986	Deep River Woman (mit Alabama) Dancing on the Ceiling	−	−	−	−	71	B-Seite von Ballerina Girl[5]
1987	Se La Dancing on the Ceiling	41	−	−	43	20
1992	Do It to Me Back to Front	26	23	12	33	21
1992	My Destiny Back to Front	23	22	19	7	−
1992	Love, Oh Love Back to Front	71	−	−	52	−
1996	Don't Wanna Lose You Louder Than Words	66	34	32	17	39
1996	Still in Love Louder Than Words	−	−	−	66	−
1998	Closest Thing to Heaven Time	99	−	−	26	−
2000	Angel Renaissance	9	6	27	18	70
2000	Don't Stop the Music Renaissance	68	74	36	34	−
2001	Tender Heart Renaissance	−	−	−	29	−
2001	Cinderella Renaissance	74	−	49	−	−
2001	I Forgot	−	−	−	34	−
2003	To Love a Woman (feat. Enrique Iglesias) Just for You	52	50	14	19[6]	−
2004	Just for You Just for You	24	24	35	20	92
2006	I Call It Love Coming Home	29	−	47	45	62
2009	Just Go (feat. Akon) Just Go	−	−	75	52	−

Anmerkungen und Quellen

1. ↑ ^{a b} Chartquellen: DE AT CH UK US
2. ↑ ^{a b} Quellen für Auszeichnungen: DE AT CH US UK
3. ↑ UK-Charts: The Definitive Collection (Album)
4. ↑ UK-Charts: Endless Love (Single)
5. ↑ Die Platzierungen in den US-Single-Charts ergeben sich aus einer Kombination aus Verkäufen und Radioeinsätzen. Nach den Chartregeln der Billboard Hot 100 können mehrere Titel desselben Tonträgers (A-/B-Seite) gleichzeitig in den Charts platziert sein. Für alle Titel werden dieselben Verkaufszahlen gewertet, dazu kommen die jeweiligen Radioeinsätze.
6. ↑ UK-Charts: To Love a Woman (Single)

Weblinks

• Offizielle Website (englisch)
• Offizielle Website (deutsch)
• Lionel Richie bei laut.de
• Einträge zu Lionel Richie im Katalog des Deutschen Musikarchivs

PND: Datensatz zu Lionel Richie bei der DNB – Kein Eintrag im DNB-OPAC, 5. Januar 2009

Personendaten
NAME	Richie, Lionel
ALTERNATIVNAMEN	Richie, Lionel Brockman (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG	US-amerikanischer Sänger
GEBURTSDATUM	20. Juni 1949
GEBURTSORT	Tuskegee, Alabama, USA