- Loisach
-
Loisach Loisach beim Austritt aus dem Kochelsee
Daten Gewässerkennzahl DE: 164 Lage Österreich (Tirol), Deutschland (Oberbayern) Flusssystem Donau Abfluss über Isar → Donau → Schwarzes Meer Quelle Nähe Ehrwald
47° 22′ 21″ N, 10° 52′ 8″ O47.37258333333310.8689444444441060Quellhöhe ca. 1.060 m Mündung in der Pupplinger Au in die Isar 47.93661563345911.433463096619565Koordinaten: 47° 56′ 12″ N, 11° 26′ 0″ O
47° 56′ 12″ N, 11° 26′ 0″ O47.93661563345911.433463096619565Mündungshöhe ca. 565 m Höhenunterschied ca. 495 m Länge 114 km Durchflossene Seen Kochelsee Mittelstädte Garmisch-Partenkirchen Die Loisach ist ein 114 km langer Zufluss der Isar in Österreich und Deutschland.
Ihr Name ist keltischen Ursprungs und leitet sich vom urkeltischen *lawo und *iskā ab, die beide "Wasser" bedeuten.
Inhaltsverzeichnis
Österreich
Die Loisach entspringt in einem Quellsumpf im österreichischen Bundesland Tirol zwischen Lechtaler Alpen im Westen und Wettersteingebirge im Osten unterhalb bzw. nördlich des Fernpasses. Ihre Quelle befindet sich in der Gemeinde Biberwier in der Gegend von Blind-, Mitter- und Weißensee nahe der B 179. Von dort fließt ihr Wasser nordwärts entlang der B 187 über Ehrwald und nur etwas westlich vorbei an der Zugspitze zur österreichisch-deutschen Grenze.
Deutschland
Von Garmisch-Partenkirchen bis zum Kochelsee
Auf deutscher Seite passiert sie in Bayern Richtung Nordosten zuerst Garmisch-Partenkirchen-Griesen und fließt dann vorbei an Grainau in den Kernort von Garmisch-Partenkirchen. Danach verläuft sie zwischen den Ammergauer Alpen im Westen und dem Estergebirge im Osten weiter nach Norden.
Über Farchant, Oberau und Eschenlohe sowie vorbei an Ohlstadt und Murnau erreicht die Loisach Großweil, wo sie nach Südosten abknickt und bei Schlehdorf nördlich des Estergebirges in den Westteil des Kochelsees einfließt.
Vom Kochelsee bis zur Mündung in die Isar
Sie verlässt den See an seinem Nordrand westlich von Kochel, passiert Benediktbeuern und Penzberg und verlässt dort endgültig die Nordausläufer der Bayerischen Alpen. Sie durchfließt Eurasburg und mündet unmittelbar nördlich von Wolfratshausen in der Pupplinger Au – einem Auwald – in die Isar.
Zuflüsse
Die Loisach hat nur wenige Zuflüsse. Die wichtigsten sind rechtsseitig der Krepbach aus Grainau, der Hammersbach aus dem Höllental, die Partnach bei Garmisch-Partenkirchen, die aus Karstquelltöpfen stark einspeisenden Bäche Röhrlbach und Lauterbach bei Oberau und der Mühlbach bei Eschenlohe sowie die Eschenlaine bei Eschenlohe, die Kaltwasserlaine bei Ohlstadt und der von der Benediktenwand kommende Pessenbach. Linksseitig erhält die Loisach einen nennenswerten Zufluss bei Oberau vom Gießenbach (Loisach) und bei Murnau über die Ramsach, die das gesamte Murnauer Moos entwässert.
Wassermenge
Gemäß den Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern über den mittleren Abfluss der Loisach in Beuerberg und den des Loisach-Isar-Kanals in Bruggen beträgt der mittlere Abfluss vor Wolfratshausen 54 m³/s. Dieser ist jedoch durch Zuführung von Wasser der Isar über den Kochelsee zur Betreibung des Walchenseekraftwerks künstlich erhöht. Zieht man die knapp 20 m³/s Abfluss des Isarsystems zur Betreibung des Walchenseekraftwerks (Isar- und Rißbachstollen) ab, ergibt sich ein Abfluss von knapp 35 m³/s, womit die Loisach nach der Amper der zweitgrößte Nebenfluss der Isar ist.
Eingriffe durch den Menschen
Verbauungen
Schon um 1900 wurde an der Loisach eine Ufersicherung errichtet. Darüber hinaus wurde die Loisach streckenweise begradigt, z. B. in der Ortslage von Garmisch, bei Murnau und nördlich des Kochelsees. Ehemalige Flussschleifen wurden dadurch abgeschnitten und sind stellenweise als Altwässer erhalten geblieben, z. B. östlich von Penzberg. Als Ziele der Begradigung können Hochwasserschutz, Moorentwässerung und Verbesserung der Verkehrsverhältnisse genannt werden. Die Schaffung des für die Trassierung von Eisenbahnstrecke und Straße im engen Loisachtal westlich von Grainau notwendigen Platzes konnte nur durch die Laufbegradigung und -verbauung der Loisach ermöglicht werden.
Renaturierung und Hochwasserschutz
Inzwischen wurden Teile der Loisach wieder renaturiert.
Argumente für einen Neuausbau des Loisachbettes:
- Nachdem die Ufersicherungen schon etwa 100 Jahre alt waren, hatten sie sich im Laufe der Zeit durch Hochwässer und Witterungseinflüsse sehr gelitten, so dass sie ihren Zusammenhalt verloren.
- Während der letzten 100 Jahre vertiefte sich die Loisachsohle um etwa 140 cm. Dadurch wurden bei Hochwasser Ufereinbrüche wahrscheinlich.
- Auch das vertiefte Loisachbett konnte Jahrhunderthochwasser nicht ohne Schäden abführen.
- Im Ortsbereich von Garmisch-Partenkirchen waren die Ufer der Loisach mit festgelegten Ufern begrenzt. Hier verlief sie in einem engen Flussschlauch, was keine Möglichkeit für die nötige Eigendynamik bei einem Hochwasser zuließ.
- Anpassung der Loisach an die Anforderungen des Hochwasserschutzes mit dem Ziel, der Loisach ein neues, naturnäheres Erscheinungsbild zu geben und sie ökologisch deutlich aufzuwerten.
Ziele, die durch den neuen Hochwasserschutz bei der Loisach erreicht wurden:
- Das einsturzgefährdete Garmischer Loisachwehr wurde abgestützt.
- Die Flusssohle konnte durch Sohlenrampen aus Steinen gegen eine weiter Eintiefung geschützt werden.
- Ermöglichung von mehr Eigendynamik der Loisach.
- Verbesserung der Wasserqualität der Loisach, da die naturnahe Gestaltung die Selbstreinigungsmöglichkeiten fördert.
- Die Ufersicherungen wurden in naturnaher Bauweise erneuert.
- Der Ablussquerschnitt der Loisach wurde ausgebaut.
- Für Mensch, Pflanzen und Tiere wurden die Lebensräume „Fluss“ und „Ufer“ miteinander verbunden und neu gestaltet.
Durchgeführte Baumaßnahmen:
Der Hochwasserschutz im Raum Garmisch-Partenkirchen wurde in drei Teilabschnitten zwischen 1992 und 1997 verbessert – nach einem Entwurf vom 14. Mai 1986 für insgesamt 4,88 Millionen DM.
Fotos
Weblinks
Commons: Loisach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Flusssystem Isar
- Fluss in Europa
- Fluss in Bayern
- Fluss in Tirol
Wikimedia Foundation.