Lorup

Lorup
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lorup
Lorup
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lorup hervorgehoben
52.9252777777787.641944444444430
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Emsland
Samtgemeinde: Werlte
Höhe: 30 m ü. NN
Fläche: 51,22 km²
Einwohner:

3.182 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26901
Vorwahl: 05954
Kfz-Kennzeichen: EL
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 033
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rastdorfer Straße 1
26901 Lorup
Webpräsenz: www.lorup.de
Bürgermeister: Wilhelm Helmer (CDU)
Lage der Gemeinde Lorup im Landkreis Emsland
Niederlande Landkreis Cloppenburg Landkreis Grafschaft Bentheim Landkreis Leer Landkreis Osnabrück Andervenne Bawinkel Beesten Bockhorst Börger Breddenberg Dersum Dörpen Dohren (Emsland) Emsbüren Esterwegen Freren Fresenburg Geeste Groß Berßen Handrup Haren (Ems) Haselünne Heede (Emsland) Herzlake Hilkenbrook Hüven Klein Berßen Kluse (Emsland) Lähden Lahn (Hümmling) Langen (Emsland) Lathen Lehe (Emsland) Lengerich (Emsland) Lingen (Ems) Lorup Lünne Lünne Meppen Messingen Neubörger Neulehe Niederlangen Oberlangen Papenburg Rastdorf Renkenberge Rhede (Ems) Salzbergen Schapen Sögel Spahnharrenstätte Spelle Stavern Surwold Sustrum Thuine Twist (Emsland) Vrees Walchum Werlte Werpeloh Wettrup WippingenKarte
Über dieses Bild

Lorup ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Werlte im Nordosten des Landkreises Emsland im westlichen Niedersachsen (Deutschland).

Mit etwa 3000 Einwohnern hat Lorup nach Werlte die meisten Einwohner in der Samtgemeinde Werlte, zu der sie seit 1973 gehört. Bis dahin war die Gemeinde Teil der Samtgemeinde Lorup, bestehend aus den Gemeinden Lorup und Rastdorf.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Name Lorup setzt sich aus den zwei Silben Lo- und -rup zusammen. Lo deutet auf Loh hin, eine niederdeutsche Bezeichnung für lichtes oder niedriges Gehölz. Vergleichbares findet sich in der Namensgebung des niederländischen Ortes Tynaarlo in der benachbarten Drente. Dort steht die Endung lo ebenfalls für Wald oder Gehölz [2]. Auch die Silbe La im Ortsnamen der emsländischen Gemeinde Lathen hat den gleichen Ursprung. Die Endung -rup wiederum leitet sich vom altsächsischen (altniederdeutschen) Wort thorp, altnordisch torp, dänisch trup ab. Der Begriff Thorp, bzw. Thorpe findet sich vor allem in England und in den abgewandelten Formen über Norddeutschland bis nach Skandinavien (vergl. Süderbrarup, uspr. Syndräbrathorp; Lørup, ursp. Løtherop, dänisch). So wandelt sich die Schreibweise des Ortsnamens von Ladorpe (834 n.Chr.) über Lorype und Lorupe nach Lorup (hdtsch.) und über Lodorpe und Lothorpe nach Lothorpe (ndtsch). Der überwiegende Teil der Bevölkerung spricht noch einen nordniedersächsischen Dialekt der plattdeutsche Sprache. In diesem Dialekt lautet der Name des Dorfes Loorpe.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde Lorup liegt im nordöstlichen Teil des Hümmling, einer bis zu 73 m über NHN hohen waldreichen Geestlandschaft im Emsland. Höchste Erhebung in der Gemarkung des Dorfes ist mit 42 m über NHN die Buschhöhe[3]. Rund 18 km nordöstlich liegt die Stadt Friesoythe.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinden Breddenberg, Esterwegen und Hilkenbrook in der Samtgemeinde Nordhümmling im Osten die Gemeinde Rastdorf, im Süden die Gemeinde Spahnharrenstätte und im Westen die Gemeinde Börger in der Samtgemeinde Sögel.

Geschichte

Lorup wird im Jahr 834 als "Ladorpe" erstmals im Zehntregister des Klosters Corvey urkundlich erwähnt. Es war damals im Zehntbesitz dieses Klosters. Wie der gesamte Hümmling kam Lorup später zum Niederstift Münster, 1803 zum Herzogtum Arenberg-Meppen, 1810/11 zum Kaiserreich Frankreich, 1815 zum Königreich Hannover, mit diesem 1866 zu Preußen.

Aus der Stärke des Eschbodens wird auf eine ständige Bewirtschaftung seit 1.500 Jahren geschlossen. Die tausendjährige Geschichte des Ortes spiegelt sich auch in den geschnitzten Wegweisern wider. Weitere Zeitzeugen aus vergangener Zeit sind die alten Windmühlen (Walke- und Eschmühle), die im Laufe der Zeit ihre Flügel verloren haben.

Ein im Jahre 1892 von einem Bauern im Loruper Moor gefundener Goldschmuck stammt aus der Zeit um 600 - 700 v. Chr. (Bronzezeit). Hierbei handelt es sich um zwei goldene Armringe, Flachspiralen und Hohlröllchen, die vom Städtischen Museum Osnabrück angekauft wurden.

Wappen

Auf grünem Grund befindet sich ein schräglinker rot-goldener Doppelbalken, begleitet oben von einer silbernen Pflugschar, unten von einem silbernen sechsspeichigen Rad. Der grüne Grund symbolisiert sinnfällig den Namen der Gemeinde Lorup, der nach der ältesten Schreibweise im Zehntregister des Klosters Corvey aus dem 9. Jahrhundert "Ladorpe" lautet und mit "Siedlung im Gehölz" etymologisch gedeutet werden kann. Der rot-goldene Balken erinnert an die in dem o.a. Zehntregister bekundete frühere Verbindung zu Corvey. Pflugschar und Rad weisen hin auf die zwei traditionsreichen und auch noch heute für Lorup bedeutungsvollen wirtschaftlichen Pfeiler, Landwirtschaft und Gewerbe. Die Anzahl der Radspeichen stimmt mit der des Schwungrades des ersten Stromgenerators überein, der heute als heimatgeschichtliches Denkmal gegenüber der Maschinenfabrik Perk steht.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist Heinrich Kreutzjans (CDU). Die stellvertretenden Bürgermeister sind Gerhard Taubken (CDU) und Theo Book (CDU)

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 gewählte Mitglieder. Ihm gehören als Ergebnis der Kommunalwahl vom 11. September 2011 Ratsfrauen und Ratsherren von zwei Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.

  • CDU - 11 Sitze
  • UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft) - 4 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heide, Wald, Wiesen und Moor prägen das Bild der Landschaft und laden zum Wandern und Erleben ein. Ein Netz von gekennzeichneten Wanderwegen lädt ein zu langen Wandertouren oder geruhsamen Spaziergängen durch die eigentümliche Hümmlinglandschaft. Urlaub auf dem Lande oder im Ferienhausgebiet "Dannenkamp" sind nur einige Möglichkeiten, sich in Lorup vom Alltagsstress zu erholen. Des Weiteren befinden sich viele Ausflugsziele in der Nähe; auch die sportliche Betätigung in Lorup kommt nicht zu kurz: Fußball, Tennis, Kegeln, Angeln, Wandern, Reiten, usw. sind nur einige Beispiele für sportliche Aktivitäten.

Wirtschaft und Infrastruktur

In den letzten Jahren siedelten sich im Gewerbegebiet "Ziepelkamp" an der Gehlenberger Straße zahlreiche Gewerbebetriebe an, so dass sich eine rege und vielseitige Industrie- und Geschäftswelt in Lorup entwickelte. Trotz dieser rasanten Entwicklung verlor der Ort jedoch nicht seinen ländlichen Charakter, da sich auch die schon lange Zeit bestehenden landwirtschaftlichen Unternehmen weiterentwickelt haben.

Vereine

Es gibt in Lorup mindestens 46 Vereine. Statistisch gesehen ist somit jeder Loruper Mitglied in mindestens 3 Vereinen, wie z. B. folgenden:

  • Agendagruppe
  • Akkordeongruppe
  • Angelverein
  • Chor "Cantamus" Lorup
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Gesangsverein "Eintracht" Lorup e. V.
  • Handarbeitsgruppe
  • Hans-Meyer-Wellmann-Stiftung
  • Hegering
  • Heimatring Lorup
  • Hümmling Feriendorf
  • Jagdhornbläsergruppe "Hubertus Lorup"
  • Kaninchenzuchtverein
  • Katholische Frauengemeinschaft
  • KLJB Lorup e. V.
  • Kolpingsfamilie Lorup
  • Madagaskar Vision e.V.
  • Markengemeinde
  • Nosferatu MC Hümmling
  • Motorradclub Lorup e. V.
  • Musikverein "Heidegruß" Lorup e. V.
  • Nikolausverein
  • Paintballteam Brainiacs
  • Pfarrgemeinderat
  • Pfarrjugend
  • Reit- und Fahrverein Lorup e. V.
  • Schützenverein
  • Seniorengruppe
  • Sozialstation Hümmling
  • Sportverein Blau-Weiß Lorup 1911 e. V.
  • Tanzgruppe
  • Truckerclub Hümmling
  • Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG)
  • Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe
  • Verein für landwirtschaftl. Fachschulabsolventen Hümmling
  • Wasser- und Bodenverband Ohe
  • Western-Line-Dancer
  • Wirteverein
  • Zeltlagergruppe

Besonderes

In die Schlagzeilen geriet Lorup im Zuge der Aufklärung des Mordes an Christina "Nelly" Nytsch. Das 11 Jahre alte Mädchen wurde am 6. März 1998 entführt. Fünf Tage später fand man ihre Leiche in der Nähe von Lorup, ebenso ein Messer als Tatwaffe. Die Aufklärung führte zum seinerzeit größten Gentest in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Literatur

  • Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
  • Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
  • Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
  • Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth , Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
  • Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) - Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
  • Hans Meyer-Wellmann + - Flurnamen Herausgegeben vom Heimat-Ring Lorup
  • Heimat-Ring Lorup (Herausgeber) - Jahresschrift Beldertunscheere

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Tynaarlo > zum Aar-Loh > zum am Wasser gelegenen Wald
  3. Hans Meyer-Wellmann: Flurnamen; Herausgegeben vom Heimatring Lorup (Die Verwechslung Buschhöhe / Helkensberg beruht auf einem Bezeichnungsfehler der ersten Topographischen Karte. Während die Buschhöhe mit 42 m über NHN nordöstlich vom Ortskern liegt, wird der Helkensberg heute von der Straße Lorup > Breddenberg durchschnitten.)

Weblinks

 Commons: Lorup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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