Lufttransportkommando

Lufttransportkommando
Lufttransportkommando (LTKdo)
Wappen des Lufttransportkommandos
Wappen des Lufttransportkommandos
Aktiv 1. April 1968–31. Dezember 2010
Land Flagge von Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Luftwaffe with lettering.svg Luftwaffe
Standort Münster

Das Lufttransportkommando (kurz LTKdo) war von 1961 bis 2010 eine Dienststelle der Luftwaffe, die für die Führung der Lufttransportkräfte der Luftwaffe verantwortlich war. Das LTKdo wurde zum Jahresende 2010 aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sitz des LTKdo

Das Lufttransportkommando wurde 1961, zunächst als eine sogenannte einsatzkoordinierende Dienststelle des Luftwaffenamts, in Köln-Wahn aufgestellt. 1968 gliederte die Luftwaffe die Dienststelle zu einem Fachkommando auf Divisionsebene um. 1971 erfolgte der Umzug an den endgültigen Standort Münster. 1987 wurde das Lufttransportkommando dem Luftwaffenunterstützungskommando, 1992 dem Luftflottenkommando, dem späteren Luftwaffenführungskommando, unterstellt.[1]

Das Lufttransportkommando war verantwortlich für die Koordination aller Lufttransporteinsätze der Bundeswehr, für Search-and-Rescue-Einsätze (SAR) und für den Transport von Politikern durch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung. Damit unterstützte es unter anderem die militärischen Einsätzen im Kosovo und in Bosnien und Afghanistan und trug zu humanitärer Hilfe in Somalia, Osttimor und Kambodscha bei. Innerhalb Deutschlands standen bis zu acht Hubschrauber in Bereitschaft, um bei Unglücken eingesetzt zu werden. So wurden zum Beispiel die Rettungsflüge beim ICE-Unglück von Eschede vom LTKdo koordiniert.

Die rund 6.300 Soldaten und Zivilbeschäftigten unterhielten zuletzt 96 Starr- und 85 Drehflügler, größtenteils Transall C-160D und Bell UH-1D.

Mit der Aufstellung des European Air Transport Command (EATC) in Eindhoven (Niederlande) zum 1. Juli 2010 konnte die Auflösung des Lufttransportkommandos umgesetzt werden. Das europäische Lufttransportkommando übernahm als militärische multinationale Einrichtung die operationelle Verantwortung über den Großteil der Transportflugzeuge der Luftwaffe als deutschen Beitrag, um die vorhandenen europäischen Transportkapazitäten optimal auszunutzen und etwaige Paralleleinsätze zu vermeiden. Die Führung der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung und des im Aufbau befindlichen Hubschraubergeschwader 64 sowie die Wahrnehmung nationaler Aufgaben, wie der Such- und Rettungsdienst, bleiben in Verantwortung der deutschen Luftwaffe.[2] Truppendienstlich wurden die Lufttransportverbände ab 1. Juli 2010 der 1. Luftwaffendivision (LTG 61, LTG 62 und die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung) und 4. Luftwaffendivision (LTG 63) zugeordnet. Zum 31. Dezember 2010 wurde das Lufttransportkommando aufgelöst.

Zugeordnete Verbände

Dem LTKdo waren im Laufe seines Bestehens die Flugzeugführerschule „S“, die Lufttransportgeschwader 61, 62, 63, das Hubschraubertransportgeschwader 64 und die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung nachgeordnet. Daneben führte es die SAR-Leitstellen Nord und Süd als Vorgänger der SAR Leitstelle Luftwaffe, die Geophysikalische Beratungsstelle und die Transportversuchsstaffel Transall. Fachdienstlich und für den Einsatz unterstand dem LtKdo von 1991 bis 1993 auch das Lufttransportgeschwader 65.

Standort

Das Lufttransportkommando befand sich zunächst in Köln/Wahn, zuletzt in Münster in Westfalen an der Ecke Hohenzollernring/Manfred-von-Richthofen-Straße. Dort war es in den Räumlichkeiten des ehemaligen Luftgaukommandos VI untergebracht. Das Gebäude wurde 1935/1936 von Ernst Sagebiel erbaut und blieb im Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Lufttransportkommando auf der Website des Bundesarchivs; eingesehen am 1. Januar 2011
  2. Startschuß für das Europäische Lufttransportkommando. Homepage der Deutschen Luftwaffe, 2. März 2010, abgerufen am 8. März 2010.
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