- Maineck
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Lichtenfels Höhe: 292 m ü. NN Fläche: 32,91 km² Einwohner: 5498 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km² Postleitzahl: 96264 Vorwahl: 09572 Kfz-Kennzeichen: LIF Gemeindeschlüssel: 09 4 78 111 Gemeindegliederung: 12 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Marktplatz 2
96264 AltenkunstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Georg Vonbrunn (CSU/JWU) Lage der Gemeinde Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels Altenkunstadt ist eine bayerische Gemeinde am Obermain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Altenkunstadt liegt am Fuß des Kordigast in der Region Oberfranken-West auf der linken Seite des Mains, etwa 17 km östlich von Lichtenfels und etwa 50 km nordöstlich von Bamberg. Auf der gegenüber liegenden, nördlichen Seite des Flusses liegt die Nachbarstadt Burgkunstadt. Südlich schließt sich die Stadt Weismain an, westlich benachbart sind die Gemeinde Hochstadt am Main und die Stadt Lichtenfels.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Gemarkungen: Altenkunstadt, Baiersdorf, Burkheim, Maineck, Pfaffendorf, Prügel, Röhrig, Spiesberg, Strössendorf, Tauschendorf, Woffendorf, Zeublitz. Maineck liegt vier Kilometer östlich von Altenkunstadt entfernt direkt am Main.
Geschichte
Altenkunstadt gehörte zum Hochstift Bamberg. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Die katholische Kirche von Altenkunstadt wird zu den Urpfarreien Oberfrankens gezählt. Die Gründung erfolgte wohl kurz nach 800 und zwar in einem vorkarolingischen, das heißt auch wohl vorchristlichen Friedhof und gehört somit zum ältesten Siedlungsbereich Altenkunstadts. Die heutige Kirche aus dem Jahre 1537 hatte drei Vorgängerbauten. Lange Zeit war sie Wehrkirche, das heißt, sie besaß einen Mauerring, der in Kriegszeiten zum Schutz und zur Verteidigung der Bevölkerung diente. Diese Mauer ist zum Teil noch erhalten. Mit ihrem Kilians-Patrozinium gehörte die Kirche zunächst zum Bistum Würzburg. 1336 wurde sie dem Kloster Langheim inkorporiert und besitzt seither das Marien-Patrozinium. Die Oberhoheit lag nun beim Bischof von Bamberg. Bis zur Säkularisation 1803 kamen die Altenkunstädter Pfarrer aus dem Kloster Langheim. Am Fuße des Hügels ist die erste Siedlung Altenkunstadts zu vermuten. Die Bevölkerung war lange Zeit slawisch. Erst allmählich drangen die Franken in diesen Siedlungsraum ein.[1]
Neben der Kirche befand sich Jahrhunderte lang das Haus des Messners (früher Kirchner). Dort befand sich auch die älteste Schule des Ortes, die vermutlich schon mit der Gründung der Kirche entstand. Da der Pfarrer wegen der ursprünglichen Größe seines Pfarrsprengels (ca. 800 Quadratkilometer) den Unterricht kaum selbst bewältigen konnte, wurde das Amt des Lehrers auf den Kirchner übertragen. Die älteste Nachricht hierüber stammt aus dem Jahre 1458, von 1517 ist eine Gebührenordnung der Schule erhalten. Im Wesentlichen diente die Schule in den Anfängen zur Ausbildung der Jungen im Ministrantendienst und im Chorgesang, Nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1802 wurde in diesem Gebäude die Volksschule eingerichtet. 1854 wurde das Haus abgerissen und die Schule in das heutige Rathaus verlegt.[2]
Die Pfarrer von Altenkunstadt:[3]
- Eustach Trost, 1797 bis 1819, letzter Konventuale von Langheim
- Norbert Benkert, 1821 bis 1834
- Josef Lederer, 1834 bis 1838
- J. Georg Klockard, 1839 bis 1854
- Jakob Rabs, 1854 bis 1867
- Franz Martin, 1881 bis 1892
- Heinrich Birner, September bis Oktober 1892
- J. Baptist Hager, 1900 bis 1911
- Johann Quinger, 1914 bis 1953 (* 17. Februar 1874 in Eggenbach, † 14.März 1953 in Altenkunstadt, Gemeinderat und Kammerer)
- Georg Lang, 1953 bis 1969 (* 24. Mai 1903 in Regen, † 16.Juli 1976 in Altenkunstadt, Gemeinderat und Kammerer)
Im Ort war seit langem eine große Zahl jüdischer Familien ansässig. Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten sie fast die Hälfte der Einwohnerschaft. Entsprechend groß war der Jüdische Friedhof, den sich die Jüdische Gemeinde anlegte und der über 2.000 Grabsteine aufweist. Die Synagoge aus dem Jahr 1726, wahrscheinlich beim Novemberpogrom 1938 geplündert, wurde nach einer mehrjährigen Nutzung als Lagerraum für das Wasserwerk der Gemeinde 1989 bis 1993 umfassend restauriert und als Museum und Begegnungsstätte hergerichtet. Auf der ehemaligen Frauenempore erinnert heute eine Dauerausstellung an die Geschichte der Juden im oberen Maintal.[4]
Einwohnerentwicklung
Jahr 1970 1987 2000 2005 Einwohner 4560 4766 5649 5847 Von den 5847 Einwohnern am 30. September 2005 waren 3621 katholisch (etwa 60 %), 1671 evangelisch (etwa 30 %) und 555 (etwa 10 %) anderen Glaubens oder konfessionslos.[5]
Politik
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl am 2. März 2008 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:[6]
CSU 6 Sitze Junge-Wähler-Union (JWU) 4 Sitze SPD/Soziale Bürger 4 Sitze Freie Bürger der Ortsteile (FBO) 3 Sitze Freie Wählergemeinschaft (FWG) 3 Sitze Außerdem gehört dem Gemeinderat der Bürgermeister an.
Bürgermeister
Bürgermeister ist Georg Vonbrunn (CSU/JWU). Er wurde bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 bei einer Wahlbeteiligung von 68,3 % mit 59,4 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[7]
Städtepartnerschaften
Seit 2006 unterhält die Gemeinde zusammen mit der Nachbarstadt Weismain eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Quéven in der Bretagne eine Städtepartnerschaft.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Der Pfarrhof wurde 1784 im fränkischen Barock errichtet. Der zweiläufige Treppenaufgang ist zeittypisch verziert. Der Scheitelstein im Türsturz verweist darauf, dass Pfarrer Erasmus Zillig das Gebäude aufführen ließ. Der Seitenflügel des Pfarrhofes entstand 1802/03. Seine Fundamente ruhen zum Teil auf der alten Umfassungsmauer des Kirchenareals. Bis 1854 war der Pfarrhof mit dem gegenüberliegenden Kirchnerhaus mit einem Torbogen verbunden, der den Kirchenbezirk abschloss.[8]
- Die Katholische Kirche aus dem Jahre 1537
und Musik
Der Musikverein Altenkunstadt e. V. wurde im Jahr 1970 gegründet. Derzeit stellen 25 aktive Musiker und Musikerinnen ihr Können unter Beweis.
Rettungsorganisationen
In der Gemeinde obliegt der Einsatz bei Brand- und Katastrophenfällen der Stützpunktfeuerwehr Altenkunstadt mit den dazugehörenden Ortsteilfeuerwehren. Die Freiwillige Feuerwehr besteht seit über 130 Jahren.
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 578 und im Bereich Handel und Verkehr 1648 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2282. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es drei, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 76 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1273 Hektar. Davon waren 875 Hektar Ackerfläche und 394 Hektar Dauergrünfläche. Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 4.067.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.416.000 Euro.
Ansässige Unternehmen
Bekannte Unternehmen sind der Plüschtierhersteller NICI AG, die Brauerei Leikeim sowie der Baur Versand.
Bildung
In Altenkunstadt gibt es zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule und eine Hauptschule.
Söhne und Töchter
- Josef Seiz (* 1934), deutscher Tischtennisspieler
Einzelnachweise
- ↑ Schautafel vor der Kirche
- ↑ Schautafel vor der Kirche
- ↑ Grabtafel an der Kirche
- ↑ Die Synagoge Altenkunstadt
- ↑ Amtsblatt Altenkunstadt, Oktober 2005
- ↑ Website von Altenkunstadt
- ↑ http://www.statistik.bayern.de/wahlen/kommunalwahlen/ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
- ↑ Schautafel vor dem Pfarrhof
Weblinks
Städte und Gemeinden im Landkreis LichtenfelsAltenkunstadt | Bad Staffelstein | Burgkunstadt | Ebensfeld | Hochstadt am Main | Lichtenfels | Marktgraitz | Marktzeuln | Michelau in Oberfranken | Redwitz an der Rodach | Weismain
Wikimedia Foundation.