- Maleinsäureanhydrid
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Strukturformel Allgemeines Name Maleinsäureanhydrid Andere Namen - (Z)-Butendisäureanhydrid
- cis-Butendisäureanhydrid
- 2,5-Furandion
Summenformel C4H2O3 CAS-Nummer 108-31-6 PubChem 7923 Kurzbeschreibung weiße orthorhombische Nadeln oder Schuppen mit durchdringend scharfem Geruch[1][2]
Eigenschaften Molare Masse 98,06 g·mol–1 Aggregatzustand fest
Dichte 0,93 g·cm–3[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt 202 °C[2]
Dampfdruck Löslichkeit - Hydrolyse mit Wasser zu Maleinsäure[2]
- löslich in vielen organischen Lösungsmitteln[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 302-314-334-317 EUH: keine EUH-Sätze P: 280-301+330+331-305+351+338-304+340-302+352-309-310 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Ätzend (C) R- und S-Sätze R: 22-34-42/43 S: (2)-22-26-36/37/39-45 MAK 0,41 mg·m–3, 0,1 ml·m–3[2]
LD50 400 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Maleinsäureanhydrid ist das Carbonsäureanhydrid der ungesättigten Carbonsäure Maleinsäure. Es ist ein wichtiges Zwischenprodukt der Chemischen Industrie.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung/Darstellung
Maleinsäureanhydrid wird durch partielle Oxidation von n-Butan bzw. des sogenannten „Raffinat II“ mit Hilfe eines Vanadium-Phosphor-Oxid-(VPO-)Katalysators gewonnen.[4] Das „Raffinat II“ ist ein Teil der beim Steamcracken entstehenden C4-Fraktion und besteht im Wesentlichen aus den Isomeren n-Butenen und n-Butan.
Ältere Verfahren gehen anstelle des n-Butans vom Benzol aus.[5] Solche Verfahren sind aber aufgrund der hohen und weiterhin ansteigenden Benzolpreise und der einzuhaltenden Emissionsgrenzwerte für Benzol unökonomisch. Außerdem geht bei der Herstellung von Maleinsäureanhydrid (4 C-Atome) nach dem alten Verfahren auf der Basis von Benzol ein Drittel des Ursprungsmoleküls (6 C-Atome) als Kohlendioxid verloren. Die moderneren katalytischen Verfahren gehen von einem 4 C-Molekül aus und es wird nur Sauerstoff angelagert und Wasser abgespalten. Der 4 C-Grundkörper des Moleküls bleibt erhalten. Insgesamt sind die neueren Verfahren deshalb materialeffizienter.
Es besteht eine Analogie zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid: während ältere Verfahren von Naphthalin ausgehen, verwenden moderne Verfahren o-Xylol.
Chemische Eigenschaften
Maleinsäureanhydrid hydrolysiert in warmem Wasser zu Maleinsäure. In Diels-Alder-Reaktionen tritt es als reaktives Dienophil in Erscheinung. Wie für ungesättigte Verbindungen typisch geht Maleinsäureanhydrid leicht Additionsreaktionen an der Doppelbindung ein.
Verwendung
Maleinsäureanhydrid ist ein industrielles Zwischenprodukt. Es dient vor allem der Herstellung ungesättigter Polyester sowie zur Synthese von Tensiden, Insektiziden, Herbiziden, Fungiziden, Wachstumsregulatoren (z.B. Maleinsäurehydrazid) und anderen chemischen Verbindungen. Ein Teil wird zu 1,4-Butandiol und zu Tetrahydrofuran reduziert. Mit α-Olefinen läßt sich MSA zu streng alternierenden Copolymeren umsetzten, die als Schmiermittel große Bedeutung haben.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ullrich Jahn, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu CAS-Nr. 108-31-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 07.01.2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 108-31-6 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ A. Quast: Partielle Oxidation von C4-Kohlenwasserstoffen zur Darstellung von Maleinsäureanhydrid und Furan. Dissertation, Universität Karlsruhe, 1999.
- ↑ Bertram Philipp, Peter Stevens: Grundzüge der Industriellen Chemie, VCH Verlagsgesellschaft mbH, 1987, S. 179, ISBN 3-527-25991-0.
Kategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
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