Mallenchen

Mallenchen
Mallenchen
Stadt Calau
Koordinaten: 51° 46′ N, 13° 51′ O51.76083333333313.858055555556Koordinaten: 51° 45′ 39″ N, 13° 51′ 29″ O
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Gliechow
Postleitzahl: 03205
Vorwahl: 035439
Gutshaus

Mallenchen (niedersorbisch Jazorce) ist ein Gemeindeteil von Groß Jehser, das Ortsteil der Stadt Calau ist. Der Ort liegt im Westen des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Mallenchen liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken am Drehnaer See.

Nördlich des Ortes liegt der Calauer Ortsteil Zinnitz mit seinem Gemeindeteil Bathow. Östlich befindet sich Erpitz, ebenfalls ein Gemeindeteil von Groß Jehser, sowie der Ortsteil Buckow. Im Südosten folgt der Ortsteil Kemmen mit Säritz und Schadewitz. Im Süden folgen Groß-Mehßow mit Klein Mehßow. Im Westen grenzt Mallenchen an die Orte Fürstlich Drehna und Tugam, die bereits im Landkreis Elbe-Elster liegen.

Geschichte

Ortsgeschichte

Gut Mallenchen um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Mallenchen wurde erstmals im Jahr 1527 erwähnt. Durch die späte Überlieferung des Namens ist keine sichere Namensdeutung möglich. Möglich ist eine Ableitung vom niedersorbischen Wort maly für klein. Dies bezieht sich auf die zahlreichen kleinen Seen, die sich in der Umgebung befanden. Der heutige sorbische Ortsname Jarzorce ist eine Verkleinerungsform des Wortes Jazor für See. Dieses Wort liegt in Jazory dem Namen des benachbarten Ortes (Groß) Jehser zugrunde. In Abgrenzung dazu wurde der Name Klein Jehser Malke Jazorce oder Malenke Jazorce gebildet. Daraus entwickelte sich die deutsche Namensvariante Mellenichen 1587 und Mallenichen im 18. Jahrhundert. In den Jahren 1761 und 1880 wurden die niedersobischen Ortsnamen Jazorze und Jazorcy genutzt. Der Name Klein Jehser wurde so zu Mallenchen. Ernst Eichler schließt eine Beziehung zum sorbischen Wort Malina für Himbeerstrauch aus.

Von 1682 bis 1945 war das Dorf im Besitz der Familie von Patow. Nach dem Wiener Kongresses kam Mallenchen mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. Mallenchen wurde am 1. Juli 1950 nach Gliechow eingemeindet.[1] Danach gehörte gehörte der Ort zum 1952 neugegründeten Kreis Calau. Gliechow und Mallenchen wurden am 1. Mai 1974 nach Groß Jehser eingegliedert.[1] Gliechow wurde 1978/1979 durch den Tagebau Schlabendorf-Süd devastiert. Der Ort gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Am 31. Dezember 2001 wurde Groß Jehser mit Mallenchen und den Orten Buckow, Gollmitz, Craupe und Zinnitz in die Stadt Calau eingegliedert.[2]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Mallenchen von 1875 bis 1946 [3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 142 1890 141
1910 146 1925 123
1933 117 1939 112
1946 185

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Taubenhaus

Das Herrenhaus wurde im Jahr 1780 erbaut. Im 1858 wurde es um einen Anbau ergänzt. Auf dem Gutshof befindet sich Rest eines Taubenturmes. Der Gutshof und das Taubenhaus gehören zu den Baudenkmalen in Calau. Seit 2004 befindet sich das Gutshaus Mallenchen in Privatbesitz und wird im Bestand gesichert sowie unter baudenkmalpflegerischen Aspekten rekonstruiert und saniert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Bundesautobahn 13 verläuft direkt östlich entlang des Ortes, der über die Landesstraße 56 über die Anschlussstelle Calau mit der Autobahn verbunden ist.

Einzelnachweise

  1. a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  3. Statistik Brandenburg (PDF)

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.

Weblinks


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