Mediaset

Mediaset
Mediaset S.p.A.
Mediaset-Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN IT0001063210
Gründung 1978 in Mailand, Italien
Sitz Cologno Monzese, Lombardei, Italien
Leitung Silvio Berlusconi, Gründer
• Fedele Confalonieri, Präsident
Pier Silvio Berlusconi, Vizepräsident
• Giuliano Adreani, Geschäftsführer
Mitarbeiter 5.844 (2005)
Umsatz 4.251,8 mio. Euro (2008)
Branche Massenmedien
Produkte Fernsehprogramme
Website Mediaset (italienisch, englisch)

Mediaset ist die Fernseh-Sendergruppe gegründet vom späteren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi.

Die Mediengruppe Mediaset ist eingebettet in die Fininvest-Holding, an der die Familie Berlusconi knapp 51 Prozent hält. Sie besitzt drei überregionale Privat-Fernsehsender: Italia 1, Rete 4 und Canale 5. Sie ist an der italienischen Börse notiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mediaset war die erste Sendergruppe, die in ganz Italien ein einheitliches Programm ausstrahlte. Es galt zwar ein Gesetz, welches dieses untersagte, Berlusconi wich dem Gesetz jedoch aus, indem er auf zahlreichen Regionalsendern selben Namens zeitgleich Videokassetten abspielte, und so dennoch ein einheitliches Programm bot. Nach einiger Zeit wurde seine Methode verboten, aber die italienische Bevölkerung hatte sich so an vor allem amerikanische Sendungen gewöhnt, dass das Gesetz gekippt wurde. Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern der „RAI“ sowie „La Sette“ sind die drei Mediaset-Sender die einzigen Sender, die republikweit per Antenne zu empfangen sind.

Mediaset hält 50 Prozent der Anteile an dem größten italienischen Buchverlag Mondadori.

Der Firmensitz befindet sich in Cologno Monzese (Mailand), wo auch das Hauptzentrum für die Fernsehproduktionen liegt. Weitere Produktionsstätten befinden sich im Stadtviertel Milano 2 (Segrate) und in Rom. Das Stadtviertel Milano 2 wurde von Berlusconis Gesellschaft Fininvest geschaffen. Mediaset ist auch in Spanien tätig, wo sie (über die Tochtergesellschaft Mediaset Investimenti) 50,13% am Fernsehsender Telecinco hält, der ebenfalls von Berlusconi gegründet wurde und mittlerweile der größte Fernsehsender auf dem spanischen Markt ist.

Mediaset kontrolliert unter Anderem auch eine der weltgrößten Werbeagenturen, die vor allem, aber nicht ausschließlich, Werbung für das Fernsehen produziert. Die größten Gesellschaften sind Publitalia 80 (für den italienischen Markt), Publiespaña (für Telecinco) und Publieurope (für alle weiteren Märkte).

Seit dem 1. Dezember 2003 überträgt Mediaset auch in den Formaten DTT oder DVB-T, über einen Decoder und seit August 2005 auch über einen zweiten Decoder.

Regulär dürfen nur zwei der Mediaset-Sender in Italien gesendet werden, Canale 5 und Italia 1. Über die Position von Rete 4 wird seit 20 Jahren diskutiert, da eine zu starke Monopolstellung von Mediaset befürchtet wird. Mediaset hat außerdem HSE24 erworben (mittlerweile verkauft), den kostenlosen, digital empfangbaren Kinderkanal Boing gegründet und mit Mediaset Premium ein Pay-per-view-Angebot geschaffen.

Produktionszentrum in Cologno Monzese bei Mailand.

In Kürze werden neue Sender für den Standard DVB-H (neuer Standard für das Fernsehen per Handy) geschaffen.

Um ein Anzeichen für Pluralismus zu geben, den es in Italien noch nie gegeben hat (berücksichtigt man das Duopol in der italienischen Fernsehlandschaft), verlangt das italienische Wettbewerbsrecht, dass mindestens 40% der Mediaset-Sender an Dritte verkauft oder vermietet werden. Es wurden Vereinbarungen mit Vodafone und 3 getroffen, außerdem wurden die Frequenzen von Sportitalia aufgekauft. Die Wettbewerbsaufsicht hat dazu die Einwilligung gegeben, allerdings unter einer Bedingung: Die Frequenzen dürfen nur für das Handy-Fernsehen benutzt werden, nicht für den analogen TV-Empfang.

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am 15. Juni 2010 ein Urteil gefällt, das für den Konzern Mediaset die Rückzahlung staatlicher Beihilfen anordnet. Das kann eine dreistellige Millionensumme ausmachen. Es geht um Subventionen zum Kauf von Decodern für den Empfang digital-terrestrischer ausgestrahlter Programme.[1]

Gesellschaften der Unternehmensgruppe Mediaset

  • Endemol (seit 2006)
  • Publitalia '80
  • RTI
  • Videotime
  • Elettronica Industriale
  • Mediafriends (GGmbH)
  • Mediavivere (produziert die Seifenopern für Canale 5)
  • Publiespaña (Werbung für Telecinco)
  • Publieurope

Kanäle

Satellitenkanäle

  • Mediaset Plus

Verbreitung am 1. Januar 2006 eingestellt:

  • MT Channel, ehemals über Pay-TV Plattform Tele+/Sky Italia.
  • Happy Channel, ehemals über Pay-TV Plattform Tele+/Sky Italia.
  • Duel TV, ehemals über Pay-TV Plattform Stream TV/Sky Italia.
  • Italia Teen TV, ehemals über Pay-TV Plattform Sky Italia.

Verbreitung eingestellt am 31. Juli 2003 (nach Fusion von Stream TV und Tele+ zu Sky Italia):

  • Comedy Life, ehemals über Pay-TV Plattform Stream TV.

Digitale Kanäle

  • Boing
  • Iris (Fernsehsender)
  • La 5
  • Mediaset Extra
  • Italia 2
  • TG Mediaset (ab dem 28. November 2011)

Pay-TV

  • Mediaset Premium

Einzelnachweise

  1. http://www.sueddeutsche.de/medien/berlusconi-konzern-mediaset-europas-harte-hand-1.959864

Weblinks


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