- Melchior von Meckau
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Melchior von Meckau (auch Meggau) (* um 1440; † 3. März 1509 in Rom) war Dompropst in Meißen, Fürstbischof von Brixen (1488 bis 1509) sowie Kardinal.
Melchior von Meckau entstammte einer im Bistum Meißen beheimateten Ministerialenfamilie. Sein Vater Melchior († 1443) war Herr auf Kohren. Studienjahre verbrachte er vor 1460 in Leipzig und Bologna.
Es scheint, dass er Priester im Bistum Naumburg war, denn in Rom erscheint er zwischen 1463 und 1486 unter der Bezeichnung eines „clericus Nuemburgensis“ - als Inhaber verschiedener Verwaltungsämter.
Mit dem Erwerb der Domkustodie von Naumburg (vor 1470), eines Domkanonikats (1471) und der Dompropstei in Meißen (1482), der Dompropstei von Magdeburg (1479) sowie den Propsteien an den Kollegiatstiften Zeitz (1477) und Wurzen.
1476 und 1478 unternahm er im Auftrag und als Stellvertreter des Brixner Fürstbischofs Georg Golser die Ad-limina-Besuche nach Rom. 1482 bestellte ihn Georg Golser zu seinem Koadjutor und Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser, ernannte ihn daraufhin zu seinem Ratgeber. 1488 übernahm Melchior von Meckau von Fürstbischof Georg Golser die gesamte Leitung des Bistums Brixen, er wurde direkter Nachfolger Golsers und neuer Fürstbischof im Jahr 1488. Im Folgejahr ließ von Meckau die Diözesansynode abhalten. 1496 ernannte er den Brixner Domherren Christoph von Schroffenstein zu seinem Koadjutor, der ihm 1509 als Fürstbischof nachfolgte.
Bedeutung erlangte Melchior von Meckau als Unterstützer Maximilians I. sowie Förderer der Künste in seinem Bistum. Er gilt als erster Humanist auf dem Brixner Bischofsstuhl. Er unterstützte Maximilian I. immer wieder durch das Vorstrecken großer Geldsummen, wozu er durch den Bergbau im Bistum Brixen befähigt war. Er stellte auch Soldaten, so im Engadiner Krieg der Jahre 1498 und 1499. Aus Dank erwirkte Maximilian für Melchior von Meckau von Papst Alexander VI. die Kardinalswürde. Er wurde am 31. Mai 1503 zunächst in pectore zum Kardinalpriester erhoben, was 1507 bestätigt wurde. Er bekam die Titelkirche Santo Stefano al Monte Celio zugewiesen.
In Brixen wurde während seiner Amtszeit die heutige Pfarrkirche erbaut, die Künstler Valentin Schauer und Meister Christoph fertigten wohl in seinem Auftrag 1490 eine Büste der hl. Agnes nach Skizzen des Brixener Bürgermeisters Hans Klocker. Es wird tradiert, dass von Meckau dem Brunecker Beginenhaus eine neue Regel gab.
Melchior von Meckau starb 1509 in Rom und wurde in der Kirche Santa Maria in Aracoeli auf dem Kapitol beigesetzt.
Literatur
- Ekkart Sauser: Melchior von Meckau. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Hermann Kellenbenz: Melchior v. Meckau (Meggau). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 7 f.
- Rainald Becker: Melchior von Meckau. In: Sächsische Biografie, 19. Dezember 2005
Vorgänger Amt Nachfolger Georg Golser Bischof von Brixen
1488–1509Christoph von Schroffenstein Kategorien:- Bischof von Brixen
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- Römisch-katholischer Bischof (15. Jahrhundert)
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