Meryl Streep

Meryl Streep
Meryl Streep

Mary Louise „Meryl“ Streep (* 22. Juni 1949 in Summit, New Jersey) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Nach ersten Theaterarbeiten feierte sie Ende der 1970er Jahre ihren internationalen Durchbruch mit dem TV-Mehrteiler Holocaust und den Kinoproduktionen Manhattan, Die durch die Hölle gehen und Kramer gegen Kramer. Seitdem gilt die zweifache Oscar-Preisträgerin (bei unübertroffenen insgesamt 16 Nominierungen) als eine der gefragtesten sowie künstlerisch erfolgreichsten Filmdarstellerinnen der Welt. Einer ihrer größten kommerziellen Erfolge war Jenseits von Afrika (1985).[1]

Inhaltsverzeichnis

Privatleben

Mary Louise Streep wurde in Summit (New Jersey) geboren. Ihr aus Deutschland stammender Vater Harry Streep Jr. war Führungskraft in einem Pharmaunternehmen. Ihre Mutter Mary irischer, schweizerischer und englischer Abstammung war Grafikerin. Sie hat zwei jüngere Brüder, Harry und Dana.

Meryl Streep wuchs in der Nähe von Bernardsville (New Jersey) auf, wo sie Drama am Vassar College studierte. Sie schloss ihr Studium mit einem Master of Fine Arts der School of Drama an der Universität Yale ab.

1976 verlobte sich Meryl Streep mit ihrem Schauspielerkollegen John Cazale. Im Alter von vierzig Jahren erkrankte Cazale an Knochenkrebs, doch akzeptierte er noch die ihm angebotene Rolle in Die durch die Hölle gehen (The Deer Hunter). Sein Gesundheitszustand zwang den Regisseur Michael Cimino, die Szenen mit ihm zuerst abzudrehen. Meryl Streep, die ebenfalls in Die durch die Hölle gehen mitwirkte, pflegte ihn bis zu seinem Tod.

Im September 1978 heiratete Streep den Bildhauer Don Gummer. Mit ihm ist sie bis heute verheiratet und hat vier Kinder: Henry Wolfe, Mary Willa ("Mamie"), Grace Jane und Louisa Jacobson. Ansonsten ist über ihr Privatleben wenig bekannt; sie wird oft zitiert mit den Worten:

„Ich bin eine Schauspielerin, die nach der Arbeit nach Hause geht.“

Im Juni 2009 wurde ihr von der Princeton University der Ehrendoktor "Doctor of Fine Arts" verliehen.

Karriere

Meryl Streep bei den 61. Academy Awards (1989)

Im Jahr 1977 begann sie ihre Film-Karriere mit einer Rolle in Julia, es folgte die TV-Mini-Serie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss, für den Streep einen Emmy als beste Hauptdarstellerin gewann. 1978 gefolgt von dem Antikriegsfilm Die durch die Hölle gehen. Für ihre Leistung in Die durch die Hölle gehen wurde sie mit einer Oscar-Nominierung für die Beste weibliche Nebenrolle belohnt. Woody Allen besetzte sie 1979 in seinem Film Manhattan, im selben Jahr übernahm sie eine tragende Nebenrolle an der Seite von Dustin Hoffman im Scheidungsdrama Kramer gegen Kramer, für die sie ihren ersten Oscar verliehen bekam.

Meryl Streep setzte ihre Karriere in den 80er-Jahren sehr erfolgreich fort, unter anderem mit Rollen in Die Geliebte des französischen Leutnants, Sophies Entscheidung, dem Drama Silkwood, Jenseits von Afrika, Wolfsmilch und Grüße aus Hollywood.

Meryl Streeps erfolgreichste Filmcharaktere sind emotional reife Frauen, die durch äußere Anlässe zu einer Revision ihres Lebenskonzepts gezwungen werden, das sie selbst für unerschütterlich gehalten hatten. Anfang der 1990er Jahre wurde ihr – trotz einhelliger Anerkennung ihres handwerkliches Könnens – von einigen Kritikern vorgeworfen, sie sei auf die Darstellung „kühler“ Charaktere festgelegt, deren Menschlichkeit sich dem Publikum nicht unmittelbar erschließe. Möglicherweise war dies der Grund dafür, dass ihre Rollen in den folgenden Jahren über eine größere Bandbreite verfügten, so zum Beispiel in der Farce Der Tod steht ihr gut an der Seite Goldie Hawns, in der Verfilmung von Isabel Allendes Das Geisterhaus, 1995 in Die Brücken am Fluss (vielfach als ihr großes Comeback betrachtet), Am wilden Fluss – ihr erster und bislang einziger Actionfilm – oder auch in der Komödie Die Teufelin. Dies heißt jedoch nicht, dass sie ihrer Bedeutung als einer der ganz Großen der Branche nicht mehr gerecht würde, was sie mit ihren Darstellungen in Marvins Töchter oder auch in Music of the Heart eindrucksvoll unterstrich – für letztgenannten Film lernte sie sogar Violine spielen.

In jüngster Zeit sprach Meryl Streep hin und wieder in den englischen Originalfassungen verschiedener Zeichentrickfilme, so in einigen Folgen der Simpsons oder King of the Hill und lieh ihre Stimme der Blue Fairy (Blaue Fee) in A.I. – Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg. Des Weiteren spielte sie an der Seite von Nicolas Cage in Adaption. und gleich vier Rollen in der HBO-Fernsehfassung von Tony Kushners Sechs-Stunden-Stück Engel in Amerika. Mit der Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman und mit Julianne Moore spielte sie in The Hours. Ebenfalls im Jahre 2004 spielte sie die auf Angela Lansbury zurückgehende Rolle in der Neuverfilmung von Der Manchurian Kandidat und mit Jim Carrey, Emily Browning und Jude Law in Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse. Im selben Jahr proklamierte die Präsidentin des Manhattan-Borough, C. Virginia Fields, den 27. Mai zum „Meryl-Streep-Tag“.

Im August 2001 kehrte Meryl Streep nach fast zwanzig Jahren Abstinenz wieder auf die Bühne zurück, wo sie im Rahmen des „Public Theatre Revivals“ die Rolle der Arkadina in Anton Tscheschows Die Möwe spielte. In derselben Aufführung traten unter der Regie von Mike Nichols auch Kevin Kline, Natalie Portman, Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Marcia Gay Harden sowie John Goodman auf. Die Inszenierung mit ihrem All-Star-Ensemble übte eine derartig große Anziehungskraft aus, dass die Zuschauer 17 Stunden für die kostenlosen Eintrittskarten anstehen mussten. Im Sommer 2006 spielte Meryl Streep am Delacorte Theatre im Central Park die Titelrolle in Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder in einer neuen Englisch-Übersetzung durch Tony Kushner unter der Regie von George C. Wolfe.

Im Oktober 2005 kam der Film Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie mit Streep in die US-amerikanischen Kinos. In diesem Film spielt sie die komische Rolle einer Therapeutin an der Seite von Uma Thurman und Bryan Greenberg. 2006 kamen die Filme Last Radio Show und Der Teufel trägt Prada, eine Komödie mit Anne Hathaway, heraus. Für letzteren wurde Streep erneut mit einer Oscar-Nomination gewürdigt. In dem Film Lucas der Ameisenschreck sprach sie in der englischen Fassung die Ameisenkönigin. 2007 wurde der Film Spuren eines Lebens vorgestellt, in dem Streep als alte Freundin von Vanessa Redgrave eine irische Familiengeschichte miterzählte. Im gleichen Jahr war sie neben Tom Cruise und Robert Redford (auch Regie) in dem Politthriller Von Löwen und Lämmern zu sehen.

In der Musicalverfilmung Mamma Mia! trat Meryl Streep im Sommer 2008 in der Hauptrolle als Donna auf, die unmittelbar vor der Hochzeit ihrer Tochter mit deren drei potenziellen Vätern konfrontiert wird. Die Lieder des verfilmten Bühnenstücks basieren auf Kompositionen der Popgruppe ABBA und wurden von Streep und den übrigen Darstellern des Films selbst eingesungen.

Streep zählt laut dem amerikanischen Forbes Magazine nach wie vor mit zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 16 Mio. US-Dollar und rangiert damit auf Platz Acht u. a. hinter Cameron Diaz[2].

Auszeichnungen

Im Laufe ihrer bisherigen Karriere war Meryl Streep insgesamt 16 Mal für den Academy Award („Oscar“) nominiert, zuletzt bei der Verleihung 2010 für die Rolle der Julia Child in Julie & Julia. Dabei entfielen auf sie 13 Nominierungen in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin, drei auf sie als Beste Nebendarstellerin. Sie hält damit den Rekord als meistnominierte Schauspielerin aller Zeiten, noch vor Katharine Hepburn und Jack Nicholson mit je zwölf Nominierungen.

Streep gewann den Oscar bis jetzt zweimal, als Beste Nebendarstellerin in Kramer gegen Kramer (1979) und als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in Sophies Entscheidung 1983. Da Katharine Hepburn ihre Oscar-Nominierungen allesamt für die Beste Hauptrolle erhielt und die Auszeichnung insgesamt viermal gewann, wird sie in der Regel als die meistprämierte Schauspielerin angesehen.

Filmografie

Kinofilme

Fernsehfilme

  • 1978: Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss (Holocaust)
  • 1997: Solange es noch Hoffnung gibt (...First Do No Harm)
  • 2003: Engel in Amerika (Angels in America)

Zitate

„Ich fordere weniger schlechte Filme auf unseren Leinwänden!“

(nach Kölnische Rundschau Nr. 27 Montag, 2. Februar 2009 "Kultur. Der kategorische Satz")

Literatur

Weblinks

 Commons: Meryl Streep – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harenberg Personenlexikon, Seite 955. Harenberg Lexikonverlag 2000. ISBN 3-611-00893-1.
  2. vgl. Johnson, Wesley: Hollywood's Top Earners. Press Association Newsfile, 23. Juli 2008, 4:38 PM BST

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