- Michael Caine
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Sir Michael Caine, CBE (* 14. März 1933 in London; eigentlich Maurice Joseph Micklewhite, Jr.) ist ein britischer Schauspieler. Er gilt als einer der profiliertesten und erfolgreichsten Charakterdarsteller seiner Generation und ist unter anderem mehrfacher Oscar- und Golden Globe-Preisträger.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Karriere
Caine, der in bescheidenen Londoner Verhältnissen aufwuchs, verfolgte von früher Jugend an den ehrgeizigen Plan, berühmt und reich zu werden. Er wollte auf keinen Fall das Schicksal seines Vaters teilen, der nach Jahrzehnten harter Arbeit als armer Mann gestorben war. Nach dem Militärdienst (u.a. in Korea) arbeitete er sich unter dem Künstlernamen „Michael Caine“ mehr als zehn Jahre lang in kleinen Rollen im Theater und Kino hoch.
Seinen Durchbruch erlebte er Mitte der 1960er-Jahre mit Hauptrollen in den Filmen Zulu, The Ipcress File und Alfie. Im Film Zulu, über den Kampf von 139 Briten gegen ca. 4.000 Zulukrieger bei der Schlacht um Rorke’s Drift, musste er sich für die Rolle des Leutnants Gonville Bromhead einen Oberklassenakzent zulegen. Caine, der sonst mit einem unüberhörbaren Cockneyakzent spricht, verkörperte in vielen Filmen den Angehörigen der Arbeiterklasse, der mit wacher Intelligenz und Chuzpe zu Erfolg kommt.
Caine trat im Verlauf seiner Karriere in vielen Filmen unterschiedlichster Qualität auf. Er fand jedoch immer wieder Rollen, die seine Reputation als vielseitiger Charakterdarsteller festigten. Caine ist einer der am häufigsten ausgezeichneten Filmschauspieler. Unter anderem führten sechs Nominierungen zu zwei Oscars, 1987 für Hannah und ihre Schwestern sowie 2000 für Gottes Werk und Teufels Beitrag. Er erhielt 1993 den Orden Commander of the Order of the British Empire (CBE) und wurde am 16. November 2000 von Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen[1]. Dabei wurde er zunächst seinem damals immer noch im Personalausweis eingetragenen Geburtsnamen entsprechend als Sir Maurice Micklewhite geführt. Inzwischen hat er jedoch in einem Fernsehinterview angegeben, seinen Namen offiziell in „Michael Caine“ geändert zu haben; auch in seiner neuesten Autobiographie bezeichnet er sich selbst als „Sir Michael Caine“.
Privat
Caine ist seit 1973 mit der ehemaligen „Miss Guyana“ Shakira Caine (* 1947) verheiratet, die auch in einer kleinen Rolle in Der Mann, der König sein wollte (1975) zu sehen ist[2].
Im April 2010 trat Caine bei mehreren Wahlkampfveranstaltungen zusammen mit dem Vorsitzenden der Conservative Party David Cameron auf und warb gemeinsam mit ihm für die Einführung eines nationalen Bürgerdienstes für alle Sechzehnjährigen.[3]
Am 30. September 2010 wurde der zweite Teil der Autobiografie Caines The Elephant to Hollywood in Großbritannien veröffentlicht.
Sozial-politisches Engagement
Caine engagiert sich seit Jahrzehnten für wohltätige Zwecke. Obwohl er in der Vergangenheit zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen unterschiedlicher Zielrichtung unterstützt hat[4] (21st Century Leaders, British Forces Foundation, Elton John AIDS Foundation, Help for Heroes, Not On Our Watch, Sightsavers International, Whatever It Takes u.a.), setzt er sich vorwiegend für die Belange von Kindern ein. So ist er seit Jahren als Variety International Celebrity Ambassador für Variety, the Children’s Charity tätig[5] und unterstützt darüber hinaus aktiv Organisationen wie die National Society for the Prevention of Cruelty to Children[6].
Caine ist Schirmherr des 2004 ins Leben gerufenen Leatherhead Drama Festival in Surrey[7]. Zwei Wochen lang führen Amateurtheatergruppen (Junior Week und Senior Week) teils selbst verfasste Stücke auf. Während der folgenden Awards Night werden die zwei jeweils besten Aufführungen gezeigt und herausragende Darbietungen der vorangegangenen zwei Wochen prämiert. Als Höhepunkt erhalten die Preisträger ihre Trophäen aus der Hand des Schirmherrn. Caines Unterstützung für dieses Festival, das das Größte seiner Art in Großbritannien ist, hat dazu verholfen, ein breites öffentliches Interesse auf die Festspiele zu lenken und die Wirtschaft und das Kulturleben in Leatherhead zu stärken.
Filmografie (Auswahl)
- 1956: An vorderster Front (A Hill in Korea)
- 1957: How to Murder a Rich Uncle
- 1961: Der Tag, an dem die Erde Feuer fing (The Day the Earth Caught Fire)
- 1962: Brillanten des Todes (Scotland Yard Accepts the Challenge)
- 1964: Zulu (Zulu)
- 1964: Hamlet
- 1965: Ipcress – streng geheim (The Ipcress File)
- 1965: Letzte Grüße von Onkel Joe (The Wrong Box)
- 1966: Der Verführer läßt schön grüßen (Alfie)
- 1966: Das Mädchen aus der Cherry-Bar (Gambit)
- 1966: Finale in Berlin (Funeral in Berlin)
- 1967: Morgen ist ein neuer Tag (Hurry Sundown)
- 1967: Siebenmal lockt das Weib (Woman Times Seven)
- 1967: Das Milliarden-Dollar-Gehirn (Billion Dollar Brain)
- 1968: Ein dreckiger Haufen (Play Dirty)
- 1968: Die Todesfalle (Deadfall)
- 1968: Teuflische Spiele (The Magus)
- 1969: Male of the Species
- 1969: Charlie staubt Millionen ab (The Italian Job)
- 1969: Luftschlacht um England (Battle of Britain)
- 1970: Zu spät für Helden – Antreten zum Verrecken (Too Late the Hero)
- 1971: Das vergessene Tal (The Last Valley)
- 1971: Get Carter (Get Carter)
- 1971: Entführt (Kidnapped)
- 1972: X, Y und Zee (Zee & Co.)
- 1972: Malta sehen und sterben (Pulp)
- 1972: Mord mit kleinen Fehlern (Sleuth)
- 1974: Die schwarze Windmühle (The Black Windmill)
- 1974: Fluchtpunkt Marseille (The Marseilles Contract)
- 1975: Die falsche Schwester (Peeper)
- 1975: Die Wilby-Verschwörung (The Wilby Conspiracy)
- 1975: Die romantische Engländerin (The Romantic Englishwoman)
- 1975: Der Mann, der König sein wollte (The Man Who Would Be King)
- 1976: Und morgen wird ein Ding gedreht (Harry and Walter Go to New York)
- 1976: Der Adler ist gelandet (The Eagle Has Landed)
- 1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
- 1978: Silber, Banken und Ganoven (Silver Bears)
- 1978: Der tödliche Schwarm (The Swarm)
- 1978: Das verrückte California-Hotel (California Suite)
- 1979: Ashanti (Ashanti)
- 1979: Jagd auf die Poseidon (Beyond the Poseidon Adventure)
- 1980: Freibeuter des Todes (The Island)
- 1980: Dressed to Kill
- 1981: Die Hand (The Hand)
- 1981: Flucht oder Sieg (Victory)
- 1982: Das Mörderspiel (Deathtrap)
- 1983: Agenten sterben zweimal (The Jigsaw Man)
- 1983: Rita will es endlich wissen (Educating Rita)
- 1983: Der Honorarkonsul (The Honorary Consul)
- 1984: Schuld daran ist Rio (Blame It on Rio)
- 1985: Wasser – Der Film (Water)
- 1985: Der 4 ½ Billionen Dollar Vertrag (The Holcroft Convenant)
- 1986: Hannah und ihre Schwestern (Hannah and Her Sisters)
- 1986: Sweet Liberty (Sweet Liberty)
- 1986: Mona Lisa (Mona Lisa)
- 1986: Half Moon Street (Half Moon Street)
- 1987: Das vierte Protokoll (The Fourth Protocol)
- 1987: Kreuzfeuer der Agenten (The Whistle Blower)
- 1987: Der weiße Hai – Die Abrechnung (Jaws: The Revenge)
- 1987: Nicht jetzt, Liebling (Surrender)
- 1988: Jack the Ripper – Das Ungeheuer von London (Jack the Ripper)
- 1989: Genie und Schnauze (Without a Clue)
- 1988: Zwei hinreißend verdorbene Schurken (Dirty Rotten Scoundrels)
- 1990: Jekyll und Hyde (Jekyll and Hyde)
- 1990: Mord mit System (A Shock to the System)
- 1990: Mr. Destiny (Mr. Destiny)
- 1990: Bullseye (Bullseye)
- 1992: Der nackte Wahnsinn (auch: Der Spaß beginnt) (Noises Off)
- 1992: Blue Ice (Blue Ice)
- 1992: Die Muppets Weihnachtsgeschichte (A Muppet Christmas Carol)
- 1994: Auf brennendem Eis (On Deadly Ground)
- 1994: World War II: When Lions Roared
- 1995: The Palmer Files: Der Rote Tod (Len Deighton's Bullet to Beijing)
- 1996: Blood and Wine – Ein tödlicher Cocktail (Blood & Wine)
- 1996: The Palmer Files: Herren der Apocalypse (Len Deighton's Mindnight in St. Peterburg)
- 1997: Mandela und de Klerk – Zeitenwende (Mandela and de Klerk)
- 1997: 20.000 Meilen unter dem Meer (20.000 Leagues Under the Sea)
- 1998: Shadow Run
- 1998: Little Voice (Little Voice)
- 1999: Untermieter aus dem Jenseits (Curtain Call)
- 1999: Gottes Werk und Teufels Beitrag (The Cider House Rules)
- 1999: The Debtors
- 2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills)
- 2000: Shiner – Jenseits von Gut und Böse (Shiner)
- 2000: Get Carter – Die Wahrheit tut weh (Get Carter)
- 2000: Miss Undercover (Miss Congeniality)
- 2001: Letzte Runde – Last Orders (Last Orders)
- 2002: Austin Powers in Goldständer (Austin Powers in Goldmember)
- 2002: Der stille Amerikaner (The Quiet American)
- 2003: Quicksand – Gefangen im Treibsand (Quicksand)
- 2003: The Actors
- 2003: Löwen aus zweiter Hand (Secondhand Lions)
- 2003: The Statement (The Statement)
- 2004: Spurensuche – Umwege zur Wahrheit (Around the Bend)
- 2005: Batman Begins (Batman Begins)
- 2005: Verliebt in eine Hexe (Bewitched)
- 2005: The Weather Man (The Weather Man)
- 2006: Children of Men (Children of Men)
- 2006: Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)
- 2007: Flawless (Flawless)
- 2007: 1 Mord für 2 (Sleuth)
- 2008: The Dark Knight (The Dark Knight)
- 2008: Is Anybody There?
- 2009: Harry Brown (Harry Brown)
- 2010: Inception (Inception)
- 2011: Gnomeo und Julia (Gnomeo and Juliet) (Sprechrolle)
- 2011: Cars 2 (Cars 2) (Sprechrolle)
Bibliografie
- Michael Caine: Not Many People Know That. London 1984, ISBN 0860512983.
- Michael Caine: Not Many People Know This, Either. London 1985, ISBN 0860513459.
- Ben Wicks, Michael Caine: No Time To Wave Goodbye. London 1989, ISBN 0747500835.
- Michael Caine: Acting in Film. New York 1990, ISBN 0936839864.
- Michael Caine: What's it All About?. London 1992, ISBN 0091826489.
- Marco Pierre White, Michael Caine: Canteen Cuisine: In the Kitchen with Michael Caine. London 1996, ISBN 0091808189.
- Johnny Gold, Michael Caine: Tramp's Gold. London 2001, ISBN 1861054521.
- Steven Paul Davies, Michael Caine: "Get Carter" and Beyond: The Cinema of Mike Hodges. London 2002, ISBN 0713487909.
- Michael Caine: Weniger ist mehr. Kleines Handbuch für Filmschauspieler (deutsche Ausgabe von Acting in Film). Berlin 2005, ISBN 3895811386.
- Michael Caine: The Elephant to Hollywood. London 2010, ISBN 1444700014.
Diskografie
- 1992: What's It All About?
- 1994: Rabbit Ears Treasury of Fairy Tales, Volume Two: King Midas and the Golden Touch; Jack and the Beanstalk
- 1996: The Silver Lining: 23 Of the World's Most Distinguished Actors Read Their Favorite Poems
- 2000: Seven Ages: an Anthology of Poetry with Music
- 2007: Cained
Auszeichnungen (Auswahl)
- Hauptartikel: Liste der Auszeichnungen von Michael Caine
Academy Awards
Auszeichnung
- 1987: Oscar Bester Nebendarsteller in Hannah und ihre Schwestern
- 2000: Oscar Bester Nebendarsteller in Gottes Werk und Teufels Beitrag
Nominierung
- 1967: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Der Verführer läßt schön grüßen (Alfie)
- 1973: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Mord mit kleinen Fehlern (Sleuth)
- 1984: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Rita will es endlich wissen (Educating Rita)
- 2003: Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller in Der stille Amerikaner (The Quiet American)
BAFTA Awards
Auszeichnung
- 1984: BAFTA Award als bester Darsteller in Rita will es endlich wissen (Educating Rita)
- 2000: Ehrenpreis (Academy Fellowship)
Golden Globes, USA
Auszeichnung
- 1984: Golden Globe Bester Hauptdarsteller – Drama in Rita will es endlich wissen (Educating Rita)
- 1989: Golden Globe Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder TV-Film in Jack the Ripper – Das Ungeheuer von London (Jack the Ripper)
- 1999: Golden Globe Bester Hauptdarsteller – Musical oder Comedy in Little Voice (Little Voice)
Popkultur
Die Ska-Gruppe Madness veröffentlichte 1984 eine Single mit dem Titel Michael Caine, auf der die Stimme des Schauspielers zu hören ist.
Deutsche Synchronstimmen
Caine ist für die deutschen Fassungen seiner Filme im Laufe der Jahre von mehr als einem Dutzend Sprechern synchronisiert worden[8]. Am häufigsten war in den letzten Jahren Jürgen Thormann Caines deutsche Stimme, z.B. in Gottes Werk und Teufels Beitrag und The Dark Knight.
Literatur
- Anne Billson: My Name is Michael Caine: A Life in Film. London 1991, ISBN 0091750555.
- David Bishop: Starring Michael Caine. London 2003, ISBN 1903111579.
- Christopher Bray: Michael Caine: A Class Act. London 2005, ISBN 057121682X.
- Matthew Field: Michael Caine: You're a Big Man. London 2003, ISBN 071348876X.
- Michael Freedland: Michael Caine: A Biography. London 1999, ISBN 0752818015.
- Elaine Gallagher: Candidly Caine. London 1990.
- William Hall: Sir Michael Caine: The Biography. London 2006, ISBN 1844542335.
- Gerhard Midding: Ein Meister des Vorbehalts – Der Schauspieler Michael Caine. In: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (Hrsg.): epd Film. Nr. 5, Frankfurt am Main 2002, ISSN 0176-2044, S. 18 ff.
Weblinks
Commons: Michael Caine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Michael Caine in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Website von Michael Caine
- Literatur von und über Michael Caine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/1026056.stm (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://www.shakiracaine.com/biography.php (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/politics/election_2010/8608807.stm (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://www.looktothestars.org/celebrity/627-michael-caine (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://www.varietychildrenscharity.org/about_variety/celebrity_ambassadors.php (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://www.imdb.com/name/nm0000323/news?year=2005 (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
- ↑ http://leatherheaddramafestival.org (letzter Zugriff: 25. Oktober 2011)
- ↑ http://www.synchronkartei.de/?action=show&type=actor&id=60 (letzter Zugriff: 28. Mai 2010)
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