- Michael J. Fox
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Michael J. Fox (gebürtig Michael Andrew Fox; * 9. Juni 1961 in Edmonton, Alberta) ist ein kanadisch-US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler. Nach seiner Erkrankung an der Parkinson-Krankheit gründete er die Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research (MJFF) und engagiert sich in der Wissenschaftspolitik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schauspieler und Produzent
Fox wurde in Edmonton geboren. 1971 zogen seine Eltern mit ihm und seinen vier Geschwistern nach Burnaby (bei Vancouver), British-Columbia. 1976 trat er im Alter von 15 Jahren erstmals im kanadischen Fernsehen auf. Um sich ganz dem Schauspielberuf zu widmen, brach er im gleichen Jahr die High-School ab. 1979 erwarb er eine Greencard und zog in die USA.
Bekannt wurde er durch die zwischen 1982 und 1989 produzierte Comedyserie Familienbande (englisch Family Ties). Dort spielte er in 180 Folgen Alex Keaton, den konservativen Sohn eines linken Vaters. Er änderte seinen Namen von Michael A. Fox in Michael J. Fox als Hommage an den Charakterdarsteller Michael J. Pollard.
Michael J. Fox übernahm 1985 in dem Kino-Film Zurück in die Zukunft (englisch Back to the Future) die Rolle des Kleinstadtjungen Marty McFly, der eine Zeitreise in die Jugend seiner Eltern unternimmt. Der Film wurde ein internationaler Kassenschlager und bekam zwei Fortsetzungen. Kino-Hits wurden auch seine Filme Teen Wolf sowie Das Geheimnis meines Erfolges (1987). Versuche, sich in Dramen wie Light of Day (1987), Die Verdammten des Krieges (1988) und Die grellen Lichter der Großstadt (1988) als ernsthafter Charakterdarsteller zu etablieren, scheiterten mangels kommerziellen Erfolges. Im Jahr 1996 feierte er mit der Sitcom Chaos City (engl. Spin City) ein erfolgreiches Comeback, in dem er die Rolle des zweiten Bürgermeisters von New York spielte.
2000 beendete er aufgrund seiner Parkinson-Krankheit seine Kinokarriere. In den Folgejahren war er nur noch in Gastauftritten oder Nebenrollen zu sehen, lieh mehreren Trickfilmfiguren seine Synchronstimme. In der Serie Boston Legal übernahm er für mehrere Folgen die Rolle eines unheilbar kranken Geschäftsmanns. Außerdem war er auch in zwei Folgen der Serie Scrubs – Die Anfänger zu sehen. Dort spielte er einen unter Zwangsneurosen leidenden Arzt.
Im Mai 2009 trat er für das einstündige Special Adventures of an Incurable Optimist im Zusammenhang mit der Veröffentlichung seines gleichnamigen Buches beim US-Sender ABC auf.[1]
Im September 2011 spielte er sich selbst in der letzten Folge der achten Staffel der US-Fernsehserie Curb Your Enthusiasm (dt. Lass es, Larry!) .
Fox lebt in New York und ist mit Tracy Pollan verheiratet, die seine Kollegin in der Fernsehserie Familienbande war. Mit ihr hat er einen Sohn und drei Töchter.
Parkinson-Krankheit
Michael J. Fox leidet seit 1991 an der Parkinson-Krankheit. Erste Tremor-Symptome traten während der Dreharbeiten zum Film Auf die harte Tour (The Hard Way) durch Zittern des kleinen Fingers der linken Hand auf. Er überdeckte die Krankheit jahrelang durch gezieltes Schauspielern. Am 7. Dezember 1998 räumte er gegenüber der US-Zeitschrift People ein, an Parkinson erkrankt zu sein. Seit dem Jahr 2000 hat er nur noch gelegentlich Gastauftritte in Fernsehserien oder synchronisiert Charaktere in Zeichentrickfilmen.
Fox’ Anfälle sind zeitweise so stark, dass sie eine halbseitige Lähmung nach sich ziehen. Seine Parkinson-Autobiografie Comeback (englisch Lucky Man) zählte über dreizehn Wochen zu den Top-Ten der US-Bestsellerliste.
Stiftungsgründer
Fox gründete im Mai 2000 die Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (MJFF) (dt. Michael-J.-Fox-Stiftung für Parkinson-Forschung), die Mittel für die Parkinson-Forschung sammelt und verteilt. Die Stiftung hat nach eigenen Angaben bis 2009 149 Millionen US-Dollar für die Entwicklung neuer Parkinson-Therapien aufgebracht.[2]
Wissenschaftspolitik
Fox äußert sich regelmäßig zur Wissenschaftspolitik. Er führt Kampagnen für die Förderung der umstrittenen Stammzellenforschung und überzeugte den ebenfalls an Parkinson erkrankten Muhammad Ali, sich trotz krankheitsbedingter Sprachstörungen mit ihm in den Medien zu präsentieren. 2002 und 2005 trat Fox bei zwei Anhörungen im US-Kongress auf. Es gelang ihm, zwei Senatoren, Tom Harkin (Demokrat) und Arlen Specter (Republikaner), auf seine Seite zu ziehen.
Im Oktober 2006 unterstützte er in Fernsehwerbespots die Kandidatur von drei für die Stammzellforschung eintretenden Politikern zum Senat der Vereinigten Staaten. Es handelte sich um die Demokraten Benjamin L. Cardin (Maryland), Jim Doyle (Wisconsin) und Claire McCaskill (Missouri).[3] Ein Werbespot für McCaskill[4] zeigt seinen schlechten Gesundheitszustand und löste vehemente Reaktionen von Gegnern der Stammzellforschung aus.[5] Fox betonte, es sei ihm nicht um Parteipolitik gegangen, sondern darum, die Parkinsonforschung voranzubringen.[6]
Auszeichnungen
1985 wurde er mit dem Jupiter in der Kategorie Bester Darsteller ausgezeichnet. 1998, 1999 und 2000 erhielt er für seine Rolle in Chaos City den Golden Globe. Im Jahr 2001 erhielt er für seine Unterstützung der Parkinson-Forschung den Muhammad Ali Humanitarian Award und 2005 eine Ehrung der American Association of Retired Persons (dt. Amerikanische Vereinigung der Ruheständler). Fox erhielt zudem fünf Emmys. Dreimal für seine Rolle des Alex Keaton in der Serie Familienbande (1986, 1987 und 1988), einmal für die Rolle des Mike Flaherty in der Serie Chaos City (2000) und 2009 für seinen Gastauftritt als Dwight in der Episode Sheila der Serie Rescue Me. Im Jahr 2008 wurde Fox mit zwei Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Die erste erhielt er von der New York University, die zweite von der University of British Columbia. 2010 wurde er vom schwedischen Karolinska-Institut, das auch die Nobelpreise in Medizin vergibt, wegen seines Engagements für die Parkinson-Forschung mit einer weiteren Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. 2010 erhielt er für sein Hörbuch Always looking up den Grammy Award. Im Februar 2011 wurde er für sein Lebenswerk mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
Deutsche Synchronsprecher
Fox wird in den meisten und bekanntesten Filmen und Serien (u. a. Zurück in die Zukunft, Doc Hollywood, Chaos City) von Sven Hasper synchronisiert. Gelegentlich leihen ihm auch Frank Schaff, Frank Lenart, Stefan Kampwirth, Jan Köster und Matthias von Stegmann ihre Stimme.
Filmografie (Auswahl)
- 1976: Leo And Me, Fernsehserie
- 1980–1981: Palmerstown, Fernsehserie
- 1980: Midnight Madness: Ein ausgeflippter Haufen (Midnight Madness)
- 1981: Boomer, der Streuner (Here's Boomer), Fernsehserie, Gastauftritt
- 1982–1989: Familienbande (Family Ties), Fernsehserie
- 1982: Die Klasse von 1984 (Class of 1984)
- 1983: High School U.S.A.
- 1985: Das total ausgeflippte Sommercamp (Poison Ivy)
- 1985: Zurück in die Zukunft (Back to the Future)
- 1985: Teenwolf (Teen Wolf)
- 1987: Light of Day – Die Rock'n Roll-Geschwister (Light of Day)
- 1987: Das Geheimnis meines Erfolges (The Secret of My Success)
- 1988: Die grellen Lichter der Großstadt (Bright Lights, Big City)
- 1989: Die Verdammten des Krieges (Casualties of War)
- 1989: Zurück in die Zukunft II (Back to the Future Part II)
- 1990: Zurück in die Zukunft III (Back to the Future Part III)
- 1991: Geschichten aus der Gruft, Folge: Die Falle (Tales from the Crypt), Fernsehserie, Gastauftritt
- 1991: Auf die harte Tour (The Hard Way)
- 1991: Doc Hollywood
- 1993: Zurück nach Hause: Die unglaubliche Reise (Homeward Bound: The Incredible Journey), Stimme
- 1993: Hilfe! Jeder ist der Größte (Life with Mikey)
- 1993: Ein Concierge zum Verlieben (For Love or Money)
- 1994: Am Ende des Traums (Where the Rivers Flow North)
- 1994: Greedy – Erben will gelernt sein (Greedy)
- 1994: Don’t Drink the Water (Fernsehfilm)
- 1995: Cold Blooded
- 1995: Alles blauer Dunst (Blue in the Face)
- 1995: Hallo, Mr. President (The American President)
- 1996: Mars Attacks!
- 1996: The Frighteners
- 1996–2000: Chaos City (Spin City), Fernsehserie
- 1999: Stuart Little, Stimme
- 2001: Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (Atlantis: The Lost Empire), Stimme
- 2002: Interstate 60
- 2002: Stuart Little 2, Stimme
- 2004: Scrubs – Die Anfänger (Scrubs), Fernsehserie (Gastauftritte in 2 Folgen)
- 2005: Stuart Little 3, Stimme
- 2006: Boston Legal, Fernsehserie (Gastauftritte in 6 Folgen)
- 2009: Rescue Me, Fernsehserie (Gastauftritte in 5 Folgen)
- 2010-2011: The Good Wife, Fernsehserie (3 Folgen)
- 2011: Curb Your Enthusiasm, Fernsehserie (Gastauftritt in Staffel 8, Folge 10)
Schriften
- Lucky man. A memoir. Hyperion, New York 2002, ISBN 0-7868-6764-7
- Lucky man [sound recording]. A memoir. Simon & Schuster Audio, New York 2002
- Comeback. Parkinson wird nicht siegen. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3-404-61551-4
- Always Looking Up. The Adventures of an Incurable Optimist. Hyperion, New York 2009, ISBN 1-4013-0338-2
- A Funny Thing Happened on the Way to the Future. Twists and Turns and Lessons Learned. Hyperion, New York 2010, ISBN 1-4013-2386-3
Literatur
- Adolf Heinzlmeier: Michael J. Fox. CD Books, Rastatt 1993, ISBN 3-8118-3959-4
Weblinks
Commons: Michael J. Fox – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Michael J. Fox im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michael J. Fox in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Michael J. Fox Foundation for Parkinson’s Research (en)
- Michael J. Fox Biografie bei WHO'S WHO
Einzelnachweise
- ↑ ABC: Adventures Of An Incurable Optimist
- ↑ Stiftungsbericht 2007
- ↑ USA Today: Limbaugh says actor Fox exaggerating his disease as stem cell issue churns
- ↑ YouTube: Michael J. Fox
- ↑ Spiegel Online: Starmoderator verhöhnt Parkinson-Kranken Michael J. Fox
- ↑ USA Today: Fox: Not off medicine in political ads
Kategorien:- Schauspieler
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