- Mittelthurgau-Bahn
-
Mittelthurgaubahn MThB-Steuerwagen (Bt 202) mit Ziel EngenFahrplanfeld: 830, 835 Streckenlänge: 39.58 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16.7 Hz ~ Maximale Neigung: 24 ‰ Wil–Kreuzlingen LegendeSBB-SGAE von Rorschach SBB-TB von Ebnat-Kappel 0.00 Wil 571 m ü. M. Anschluss an FW, Rollbockanlage SBB-SGAE nach Winterthur FW Wil–Frauenfeld 2.58 Bronschhofen 566 m ü. M. 3.33 Bronschhofen AMP 557 m ü. M. 5.45 Bettwiesen 546 m ü. M. 6.71 Tägerschen 532 m ü. M. 8.22 Tobel-Affeltrangen 511 m ü. M. 11.25 Märwil 506 m ü. M. 14.04 Oppikon 488 m ü. M. Bussnang 277 m 16.38 Bussnang 444 m ü. M. Thur Weinfelden 143 m 17.67 Weinfelden Süd 427 m ü. M. SBB-Strecke von Winterthur 19.17 Weinfelden 429 m ü. M. SBB-Strecke nach Romanshorn 24.31 Kehlhof 508 m ü. M. Buchtobel 105 m 27.23 Berg 554 m ü. M. 28.75 Altishausen 556 m ü. M. 30.78 Siegershausen 546 m ü. M. 33.46 Lengwil 509 m ü. M. Jakobshöhe 119 m 36.25 Kreuzlingen Bernrain 461 m ü. M. Sauloch 105 m 38.61 Tägerwilen Dorf 415 m ü. M. SBB-Strecke von Schaffhausen 39.58 59.15 Tägermoos 401 m ü. M. 60.69 Kreuzlingen 403 m ü. M. Strecken nach Romanshorn, Kreuzlingen Hafen (CH) und Konstanz (D) Die Mittelthurgaubahn (abgekürzt MThB) mit Sitz in Weinfelden war eine Privatbahn in der Schweiz. Sie wurde 2003 einschliesslich ihrer Gütertochter Lokoop freihändig liquidiert, ihre Aktivitäten wurden hauptsächlich von der SBB-Tochter Thurbo, die ursprünglich eine Allianz zwischen der MThB und SBB bilden sollte, übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hauptaktionär der MThB war die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG, die auch den Betrieb führte; diese Aufgabe übernahm in den Jahren 1931 bis 1945 die Vereinigte Kleinbahnen AG in Frankfurt am Main. Nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war die MThB in den Inflationszeiten für die AG für Verkehrswesen eine wichtige Einnahmequelle von harter Währung. Um 1950 löste sich die MThB aus dem deutschen Konzern und der Kanton Thurgau übernahm die Aktienmehrheit.
Die 41 km lange, normalspurige und eingleisige Stammstrecke von Kreuzlingen über Weinfelden nach Wil lag überwiegend im Kanton Thurgau, nur der letzte, vier Kilometer lange Abschnitt gehörte zum Kanton St. Gallen. Sie wurde am 20. Dezember 1911 für den Personen- und Güterverkehr eröffnet und mit Dampfzügen und später auch mit Dieseltriebwagen befahren. Als letzte nennenswerte Privatbahn der Schweiz führte sie am 24. September 1965 den elektrischen Betrieb ein.
Die Züge begannen und endeten regelmässig in Konstanz, wo Anschluss an das deutsche Staatsbahnnetz bestand. Sie benutzten dabei die 1 km lange Strecke Kreuzlingen–Konstanz, die schon am 17. Juli 1875 von der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) in Betrieb genommen worden war und später auf die SBB überging.
Erweiterte Betriebsführung
Ausser ihrer Stammstrecke übernahm die MThB in den 1990er-Jahren die Betriebsführung auf folgenden Strecken in Deutschland und der Schweiz:
- Konstanz – Radolfzell – Singen (Hohentwiel) – Engen
- Radolfzell – Stockach
- Deutschland: Seehäsle, im Auftrag des Landkreises Konstanz (reaktivierte, nicht elektrifizierte Strecke: Stahringen an der Bodenseegürtelbahn – Stockach)
- Romanshorn – Kreuzlingen – Stein am Rhein – Schaffhausen
- SBB-Seelinie, der Betrieb der Strecke wurde im Wettbewerb mit den SBB gewonnen; es erfolgten: technische Aufrüstung der Strecke, Beschaffung von neuem Rollmaterial und Taktverdichtung
Diese Aufgaben haben die SBB-Tochterfirmen SBB GmbH (Deutschland) und Thurbo (Schweiz) übernommen, letztere ist jetzt auch Eigentümerin der Stammstrecke (Kreuzlingen–) Tägermoos – (Weinfelden) – (Wil). Der Infrastrukturbetrieb der Seelinie ging zurück zur SBB, welche auch die Infrastruktur der Stammstrecke im Auftrag der Thurbo betreibt.
Literatur
- Peter Schulijk: Das Ende einer Privatbahn. Mittelthurgaubahn liquidiert. In: LOK MAGAZIN. Nr. 256/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 24.
Weblinks
- Kultureller Verein zum Erhalt des historischen Erbes der M.Th.B.: Verein «Historische Mittel-Thurgau-Bahn»
- Standort der historischen Fahrzeuge der ehemaligen M.Th.B.: Eisenbahn-Erlebniswelt «LOCORAMA ® Romanshorn»
- Mittelthurgaubahn.ch: Die Geschichte der Mittelthurgau-Bahn
Wikimedia Foundation.