Międzyrzecz

Międzyrzecz
Międzyrzecz
Wappen von Międzyrzecz
Międzyrzecz (Polen)
Międzyrzecz
Międzyrzecz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Międzyrzecz
Fläche: 10,3 km²
Geographische Lage: 52° 26′ N, 15° 34′ O52.43333333333315.566666666667Koordinaten: 52° 26′ 0″ N, 15° 34′ 0″ O
Höhe: 51 m n.p.m
Einwohner:

18.472
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 66-300
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: FMI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: StettinBreslau
Schienenweg: PKP-Linie 3 Frankfurt (Oder)Posen(–Warschau)
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 40 Ortschaften
17 Schulzenämter
Fläche: 315,3 km²
Einwohner:

24.869
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 79 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0803023
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Tadeusz Dubicki
Adresse: ul. Rynek 1
66-300 Międzyrzecz
Webpräsenz: www.miedzyrzecz.pl

Międzyrzecz [mʲɛnˈʣɨʒɛʧ] (deutsch Meseritz) ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Lebus etwa 60 km östlich von Frankfurt/Oder bzw. Küstrin und etwa 40 km südöstlich von Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe). In der Gemeinde befindet sich auch das Naturschutzgebiet Nietoperek.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1005 in der Beschreibung einer Schlacht zwischen Bolesław I. und Heinrich II. Der Ort hatte eine strategisch wichtige Bedeutung, da er an den Wegen von Gnesen nach Magdeburg und von Stettin nach Breslau und Krakau lag. 1094 eroberten die Polen die an der Mündung der Packlitz in die Obra befindliche Burganlage von den Pommern zurück. Am 29. Januar 1230 wurde offiziell das Zisterzienserkloster Paradies gegründet. Die Großpolnische Chronik des Posener Bischofs Bogufał erwähnte den Ort 1248 als Stadt. Eine Stadtrechtsurkunde existiert nicht. 1474 wurde der Ort von Matthias Corvinus zerstört, aber wieder aufgebaut. Kasimir IV. bestätigte 1485 die Stadtrechte von Międzyrzecz. 1606 wütete ein großer Brand in der Stadt. Im 16. Jahrhundert lebten etwa 10.000 Menschen in der Stadt. In der Zeit der Adelsrepublik wurde der Ort mehrfacht verwüstet. Mit der Zweiten Polnischen Teilung fiel der Ort 1793 an Preußen. Am 26. November 1806 hielt Napoleon sich in der Stadt auf, es wurde ein Attentat auf ihn geplant. 1807 wurde der Ort Teil des Großherzogtums Warschau. Die Einwohnerzahl sank während dieser Zeit auf 3.500. Nach Beendigung der Befreiungskriege kam Meseritz 1815 wieder bis 1945 zu Preußen und wurde am 1. Januar 1818 Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Landkreises. Innerhalb Preußens gehörten Stadt und Kreis Meseritz bis 1919 zur Provinz Posen, zwischen 1919 und 1938 zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und nach deren Auflösung am 1. Oktober 1938 bis 1945 zur Provinz Brandenburg.

In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg wurde Meseritz zum Knotenpunkt für insgesamt fünf Bahnlinien. Davon waren im Jahr 2008 nur noch zwei in Benutzung. An der Wiederherstellung der Bahnlinie aus Richtung Jordan-Paradies wird aktuell mit EU-Mitteln gearbeitet.

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die deutsche Wehrmacht im nahe gelegenen Nipter die Bunkeranlagen der „Grenzschutzbefestigungsanlage III“ im Zusammenhang mit der „Festungsfront Oder-Warthe-Bogen“ errichtet. Diese Anlage hatte eine Gesamtlänge von etwa 65 Kilometer und war mit einem 30 Kilometer langen Verbindungstunnel ausgestattet. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 31. Januar 1945 wurde die Stadt unter Vertreibung der deutschen Bevölkerung polnisch und in Międzyrzecz umbenannt. Die Stadt wurde am 15. März 1945 Sitz eines Powiats und gehörte ab dem 7. Juli 1945 zur Woiwodschaft Posen, ab 1950 dann bis 1975 zur Woiwodschaft Zielona Góra und anschließend bis 1999 zur Woiwodschaft Gorzów.

1994 erfolgte die Renovierung des Rathauses. 1997 wurde der Adler im Stadtwappen, der 1924 mit den preußischen Insignien versehen worden war, durch den polnischen ersetzt. 1999 wurde der Ort durch eine erneute Verwaltungsreform wieder Sitz eines Powiats.

Gemeinde (Gmina Międzyrzecz)

In der Gemeinde leben insgesamt 25.000 Einwohner auf einer Fläche von 315 km². Zur Gemeinde (Gmina) Międzyrzecz gehören neben der Stadt Międzyrzecz die Ortsteile (Einwohnerzahl in Klammern und deutsche Namen bis 1945 kursiv)[3] mit einem Schulzenamt::

  • Bobowicko (663) (Bobelwitz)
  • Bukowiec (860) (Bauchwitz)
  • Gorzyca (265) (Ober Görzig)
  • Kalsko (647) (Kalzig)
  • Kaława (352) (Kalau)
  • Kęszyca Leśna (611) (Kainscht)
  • Kuligowo (142) (Kulkau)
  • Kursko (301) (Kurzig)
  • Kuźnik (144) (Kupfermühle)
  • Nietoperek (340) (Nipter)
  • Pieski (253) (Pieske)
  • Pniewo (285) (Osterwalde)
  • Szumiąca (155) (Schindelmühl)
  • Święty Wojciech (502) (Georgsdorf)
  • Wysoka (196) (Hochwalde)
  • Wyszanowo (274) (Wischen)
  • Żółwin (114) (Solben)

Weitere Ortschaften ohne Schulzenamt sind:

  • Brzozowy Ług (Johanneshof)
  • Głębokie (Glembuch)
  • Jagielnik
  • Jeleniogłowy (Gumpertshof)
  • Kęszyca (Kainscht)
  • Kęszyca-Kolonia
  • Kolonia Nietoperek
  • Kolonia Żółwin
  • Kwiecie (Hohenbirken)
  • Lubosinek
  • Łęgowskie (Wilhelmsthal)
  • Marianowo (Marianowo)
  • Międzyrzecz-Wybudowanie
  • Rojewo (Rhyn)
  • Skoki
  • Wojciechówek
  • Zamostowo (Samst)

Sehenswürdigkeiten

Międzyrzecz, Burgruine
  • Schloss (13. Jahrhundert, heute ein Museum)
  • Kirche des Heiligen Johannes des Täufers (15. Jahrhundert)
  • Rathaus (16. Jahrhundert)
  • Kirche des Heiligen Adalbert (19. Jahrhundert)
  • Synagoge (19. Jahrhundert)
  • Feuerwehrmuseum „Oberst Leon Kiszmanowicz“ (in Kęszyca Leśna)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Friedrich Hermann Loew (1807–1879), deutscher Entomologe und Lehrer, wirkte als Professor und Direktor der Realschule in Meseritz
  • Wilhelm Anderson, Astrophysiker, † 26. März 1940 in Meseritz

Partnerschaften

Literatur

  • Jürgen W. Schmidt: Die kommunale Polizei der preußischen Klein- und Mittelstädte und ihre Probleme von der Mitte des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Jürgen W. Schmidt (Hrsg.): Polizei in Preußen im 19. Jahrhundert. Ludwigsfelder Verlags-Haus, Ludwigsfelde 2011, ISBN 978-3-933022-66-0, S. 8–46 (speziell zu Meseritz S. 32–41).

Verweise

Weblinks

 Commons: Międzyrzecz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  3. Das Genealogische Orts-Verzeichnis

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