- Natriumcyclamat
-
Strukturformel Allgemeines Name Natriumcyclamat Andere Namen - Natriumcyclohexylsulfamat
- Natrium-N-cyclohexylamidosulfonat
- E 952
Summenformel C6H12NNaO3S CAS-Nummer 139-05-9 PubChem 23665706 Kurzbeschreibung süß schmeckende, farblose Kristalle[1] Eigenschaften Molare Masse 201,22 g·mol−1 Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze LD50 WGK 1 (schwach wassergefährdend)[2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Cyclamat (E 952) ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff. Chemisch handelt es sich um Cyclohexylsulfaminsäure und ihre Natrium- und Calciumsalze. Cyclamat ist etwa 35-mal so süß wie Saccharose (Zucker), aber z. B. nur ein Zehntel so süß wie Saccharin. Cyclamat ist in Deutschland seit 1963 zugelassen und hat von den in der EU zugelassenen Süßstoffen die geringste Süßintensität. Allerdings ist Cyclamat seit langem bekannt wegen seines besonders zuckernahen Geschmacks.
Cyclamat ist hitzebeständig und lässt sich daher auch zum Kochen und Backen verwenden. Es wird vor allem für kalorienreduzierte Lebensmittel benutzt. Um eine höhere Süßkraft ohne geschmackliche Nachteile zu erhalten, werden häufig Mischungen von Cyclamat mit Saccharin im Verhältnis 10 : 1 hergestellt. Aufgrund seiner synergistischen Eigenschaften lässt sich Cyclamat aber auch sehr gut mit allen anderen Süßstoffen kombinieren.
Die erlaubte Tagesdosis (ADI-Wert) beträgt 7 mg/kg Körpergewicht bei einem Erwachsenen und wird von Kindern, die viele zuckerfreie, mit Cyclamat gesüßte Getränke trinken, oft erreicht.[4] Cyclamat wird nicht verstoffwechselt und verlässt den Organismus der meisten Verbraucher unverändert über die Nieren. Darin ist es mit den Süßstoffen Acesulfam und Saccharin vergleichbar. Nur sehr wenige Menschen verfügen über Bakterien in der Darmflora, die das Cyclamat zu einem geringen Teil umwandeln können. Das eventuell anfallende Abbauprodukt ist Cyclohexylamin.
Cyclamat steht unter dem Verdacht, krebserregend zu sein, nachdem Tierversuche in den USA die Begünstigung von Blasenkrebs gezeigt hatten.[5] Neuere Studien konnten diesen Verdacht nicht erhärten. In den USA ist Cyclamat seit 1970 verboten[6], in Europa ist es für bestimmte Lebensmittel mit Höchstmengenbeschränkung zugelassen: dazu gehören energiereduzierte bzw. zuckerfreie Getränke, Desserts, Brotaufstriche, Konfitüren, Marmeladen, Gelees, Obstkonserven, Nahrungsergänzungsmittel. Zum Süßen von Speiseeis, Bonbons und Kaugummis ist es nicht mehr zugelassen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online, Version 3.1. Thieme, Stuttgart, 2008.
- ↑ a b Sicherheitsdatenblatt (Carl Roth)
- ↑ Cyclamat bei ChemIDplus
- ↑ Stellungnahme des BgVV vom 31. Mai 2001 Süßstoff Cyclamat in Lebensmitteln
- ↑ M. R. Weihrauch, V. Diehl: “Artificial sweeteners – do they bear a carcinogenic risk?” Annals of Oncology 15 (2004), pp. 1460–1465. PMID 15367404 doi:10.1093/annonc/mdh256 PDF
- ↑ FDA Consumer magazine, November - December 1999 - Sugar Substitutes: Americans Opt for Sweetness and Lite
- ↑ BGBl I Nr. 5 vom 25. Januar 2005 S.128 Verordnung zur Änderung der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung und anderer lebensmittelrechtlicher Verordnungen
In der Europäischen Union zugelassene SüßstoffeAcesulfam | Aspartam | Aspartam-Acesulfam-Salz | Cyclamat | Neohesperidin | Saccharin | Sucralose | Thaumatin
Wikimedia Foundation.