Niagara (Film)

Niagara (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Niagara
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1953
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
Stab
Regie Henry Hathaway
Drehbuch Charles Brackett,
Walter Reisch,
Richard L. Breen
Produktion Charles Brackett
Musik Sol Kaplan
Kamera Joseph MacDonald
Schnitt Barbara McLean
Besetzung

Niagara ist ein US-amerikanischer melodramatischer Thriller im Stile des Film noir aus dem Jahre 1953. Regie führte Henry Hathaway, in den Hauptrollen sind Marilyn Monroe und Joseph Cotten zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Polly und Ray Cutler verbringen ihre Flitterwochen an den Niagarafällen. Das Ehepaar lernt die attraktive Rose und ihren Mann George kennen. George leidet als Koreakriegsveteran psychisch unter den Kriegserlebnissen. Seine Frau verhält sich ihrem Mann gegenüber kalt abweisend und macht sich öffentlich über ihn lustig. Polly beobachtet, wie Rose sich heimlich mit dem jungen Patrick trifft. Heimlich schmieden beide einen mörderischen Plan, um George loszuwerden. Doch als Rose zur Identifizierung ihres Ehemannes ins Leichenschauhaus gerufen wird, bricht sie zusammen, denn nicht der Gatte liegt wie erwartet als Leiche vor ihr, sondern Patrick, der George eigentlich hätte töten sollen.

Später will Rose aus Angst vor der Rache ihres Mannes fliehen. Doch der entdeckt sie, woraufhin Rose in den Glockenturm an den Niagarafällen flieht. Dort wird sie von George umgebracht. George flüchtet sich auf ein Ausflugsboot, auf dem die Cutlers mit einem Ehepaar, Mr. und Mrs. Kettering, fahren wollen. Als er versucht, das Boot zu starten, kommt Polly Cutler an Bord. George schlägt sie nieder und legt ab. Als nach kurzer Zeit das Benzin ausgeht, wird das Boot von den Stromschnellen des Niagara erfasst und nähert sich den Wasserfällen. Die verzweifelten Versuche, das Boot auf Grund zu setzen, scheitern. In letzter Minute kann George dabei helfen, dass Polly auf einem Felsen Zuflucht findet, und stürzt dann selbst mit dem Boot in die Tiefe. Polly wird von einem Hubschrauber gerettet.

Hintergrund

  • Niagara wurde in Technicolor gedreht. Für die Publicity wurde mit zwei Naturphänomenen geworben: der Schönheit der Niagara-Fälle und der von Marilyn Monroe.
  • Monroe spielt nicht wie in ihren meisten Rollen eine naive Blondine, sondern eine Femme fatale.
  • Eine Szene, in der Monroe eine Straße entlanggeht, wurde extra in Überlänge gedreht, um ihren berühmten Gang zu zeigen. Daraufhin wurde spekuliert, dass absichtlich ein Schuhabsatz gekürzt war, damit dieser Gang entsteht.
  • Die Filmpremiere war in den Vereinigten Staaten am 22. Januar 1953.
  • Ein Pressefoto von Marilyn Monroe, das für Niagara angefertigt wurde, war das Ausgangsbild für Andy Warhols Marilyn Diptych.

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1953 in den Ateliers der Ultra Film Synchron GmbH in Berlin.[2]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Rose Loomis Marilyn Monroe Margot Leonard
George Loomis Joseph Cotten Wolfgang Lukschy
Polly Cutler Jean Peters Edith Schneider
Ray Cutler Max Showalter Harald Juhnke
Mr. Kettering Don Wilson Erich Fiedler
Mrs. Kettering Lurene Tuttle Alice Treff

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: "Ehedrama mit Thrillerelementen und einer geschickten Einbeziehung der spektakulären Schauplätze. Streckenweise spannend, aber psychologisch völlig unglaubwürdig und dank der dick aufgetragenen Klischees manchmal hart an der Grenze zur unfreiwilligen Komik."
  • Prisma Online: "Henry Hathaway inszenierte seinen berühmten film noir vor der beeindruckenden Kulisse der tosenden Niagarafälle. Ganz im Stil von Hitchcock steigert Hathaway immer weiter die Spannung, man denke nur an die atemberaubende Szene im Glockenturm. Teuflisch gut: die Monroe in der Rolle des männermordenden Vamps, die im Jahr zuvor bereits in dem Episodenfilm "Fünf Perlen" mit Hathaway zusammengearbeitet hatte."
  • A. H. Weiler – New York Times: "20th Century Fox schert sich offenbar nicht darum, daß es nur sieben Weltwunder gibt, denn sie hat zwei weitere entdeckt und stellt diese in Technicolor in dem Film Niagara vor. Die Produzenten machen nämlich von der Pracht der Wasserfälle und der umliegenden Landschaft als auch von der Pracht des Namens Marilyn Monroe optimalen Gebrauch. Die Aussicht ist in beiden Fällen atemberaubend. Und wenn einer bemänglen wollte, daß das Melodram, in das die Wasserfälle und Miss Monroe verstrickt werden, doch wohl nicht gerade von der spektakulärsten Sorte ist, so hätte er da völlig recht. Aus welchem Blickwinkel man sie auch betrachtet – die Wasserfälle und Miss Monroe lassen einem einigermaßen aufmerksamen Zuschauer sicher nichts zu wünschen übrig... Vielleicht ist Miss Monroe für diesen Punkt als Schauspielerin nicht perfekt genug. Doch weder den Regisseuer noch die Kameramänner scheint das gestört zu haben. Ob Nachthemd oder nicht minder gewagtes enges Kleid – ihnen ist keine Kurve entgangen. Und sie haben recht anschaulich verdeutlicht, wie verführerisch sie sein kann – selbst beim Gehen."
  • Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“: "(...) böser Film um Abgründiges mit einer nervtötend präsenten Marilyn Monroe; ein überragender Kameramann (Joe MacDonald) setzt die erotische Ausstrahlung des Stars ebenso eindrucksvoll ins Bild wie die Szenerie des US-Flitterwochenziels Niagara Falls." (Wertung: 3 Sterne = sehr gut)" [3]
  • Katholische Filmkritik (6000 Filme): "„Amerikanisches Ehedrama mit geschickter Verwendung von Naturschönheiten.“ Einstufung: Für Erwachsene, mit Vorbehalten." [4]

DVD-Veröffentlichung

  • Niagara. Reihe „Große Film-Klassiker“. Twentieth Century Fox Home Entertainment 2003

Weblinks

 Commons: Niagara (film) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Niagara (Film) im Lexikon des Internationalen Films
  2. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 275
  3. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 607–608
  4. 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 322

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